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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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sie sagte sich, dass es wohl besser war, wenn sich zumindest einer von ihnen bei dem auskannte, was sie unzüchtigerweise vorhatten. Und sie konnte kaum erwarten, dass ein Gentleman von über zweihundert Jahren im Zölibat gelebt hatte.
    In Windeseile hatte er genug der Knöpfe geöffnet, um den Ausschnitt des Kleides nach unten zu ziehen und die Spitzen ihrer Brüste freizulegen, die sich über das Korsett erhoben. Er beugte sich hinab und fing an, sie zu küssen, nur um innezuhalten, sehr plötzlich zurückzuzucken und mit vor unterdrücktem Verlangen rauer Stimme hervorzustoßen: »Was zum Teufel ist das?«
    Alexia stützte sich auf die Ellbogen und blickte an sich hinunter, um zu sehen, was die ärgerliche, aber unglücklicherweise höchst angenehme Schändung ihrer Person aufgehalten hatte. Allerdings konnte sie in Anbetracht ihrer üppigen Ausstattung im Bereich der Oberweite nicht erkennen, was an ihrem Korsett seine Aufmerksamkeit so sehr erregte.
    Lord Maccon nahm die in ein Taschentuch gewickelte Spiegelscherbe und zeigte sie ihr.
    »Oh, die hatte ich ganz vergessen. Ich ließ sie aus dem Ankleidezimmer mitgehen, als die Wissenschaftler mich einen Augenblick allein ließen. Dachte, sie könnte mir nützlich sein.«
    Lord Maccon bedachte sie mit einem langen, nachdenklichen, nur leicht amourösen Blick. »Sehr findig, mein Liebes. Es sind Momente wie dieser, in denen ich mir wirklich wünsche, du könntest auf der Mitgliederliste von BUR stehen.«
    Sie blickte hoch in sein Gesicht. Das Kompliment und der Kosename machten sie verlegener, als es ihre vorhergehenden körperlichen Stellungen vermocht hatten. »Also, wie sieht der Plan aus?«
    » Wir haben keinen Plan«, grollte er, während er die Spiegelscherbe vorsichtig neben sie auf den Boden legte, sodass sie von der Tür her nicht gleich zu sehen war.
    Alexia lächelte breit bei so viel törichtem Beschützerinstinkt. »Sei nicht albern. Du kannst wohl kaum hoffen, heute Nacht irgendetwas ohne meine Hilfe zustande zu bringen. Wir haben Vollmond, erinnerst du dich?«
    Lord Maccon, der den Mond empörenderweise tatsächlich vergessen hatte, verspürte vorübergehend einen Anflug des Entsetzens, dass er in seiner Zerstreutheit den Körperkontakt zu ihr verlieren könnte. Alexias außernatürliche Fähigkeit war im Augenblick das Einzige, das dafür sorgte, dass er zurechnungsfähig blieb. Also riss er sich hart am Riemen, um zu gewährleisten, dass sie in engem Körperkontakt blieben. Und ja, sein Körper erinnerte ihn daran, dass hart das richtige Wort war.
    »Nun, dennoch hältst du dich so weit zurück wie möglich«, ermahnte er sie. »Keine von diesen waghalsigen Eskapaden, die du so gern zum Besten gibst. Um uns hier herauszubringen, muss ich möglicherweise Gewalt anwenden. In diesem Fall wirst du dich an mir festklammern und ansonsten aus dem Weg bleiben. Hast du mich verstanden, lass ?«
    Alexia wollte wütend werden und ihm ärgerlich erklären, dass sie schlau genug war, sich nicht an einem Handgemenge zu beteiligen, zumal sie ihren Messingsonnenschirm nicht zur Verfügung hatte, doch stattdessen sagte sie: »Hast du mich gerade lass genannt?« Sie musste grinsen.
    Lord Maccon wirkte beschämt über diesen verbalen Ausrutscher und murmelte leise etwas von Schottland.
    »Das hast du! Du hast mich lass genannt!« Es war ein schottischer Ausdruck und bedeutete soviel wie »Hübsches Mädchen« oder »Schätzchen«. Miss Tarabottis Grinsen wurde breiter. Sie konnte sich nicht zurückhalten, es gefiel ihr, wenn der Highland-Akzent des Earls durchbrach. Das war für sie gegenwärtig die zweitliebste Sache, die er mit seiner Zunge anstellen konnte. Sie stützte sich auf die Ellbogen und küsste ihn sanft auf die Wange. Beinahe gegen seinen Willen senkte Lord Maccon den Mund auf ihre Lippen und verwandelte ihren Kuss in einen weitaus tieferen.
    Als sich Alexia schließlich wieder zurückfallen ließ, atmeten sie beide wieder heftig.
    »Das muss aufhören«, sagte sie bestimmt. »Wir sind in Gefahr, erinnerst du dich?« Sie deutete hinter ihn. »Jeden Augenblick könnten böse Wissenschaftler hereinstürmen.«
    »Noch mehr Grund, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen«, beharrte er, beugte sich über sie und drängte seinen Unterleib an sie.
    Abwehrend stemmte ihm Miss Tarabotti beide Hände gegen den Brustkorb, um ihn davon abzuhalten, sie erneut zu küssen. Sie verfluchte das Schicksal, das es so eingerichtet hatte, dass sie nun, da sie endlich Lord

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