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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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den Kopf ein wenig schief. »Und was schließen Sie daraus, Mylord?«
    »Dass es möglicherweise eine Schwärmer-Königin gibt, die ohne die Befugnis der Vampirhäuser und ohne die Genehmigung von BUR illegal Vampire erschafft.«
    Alexia schluckte. »Innerhalb des Westminster-Reviers?«
    Der Earl nickte. »Und sie stammt aus Countess Nadasdys Blutlinie.«
    »Die Countess muss ja vor Wut mit den Zähnen knirschen.«
    »Das ist wohl sehr milde ausgedrückt, meine liebe Miss Tarabotti. Als Königin besteht sie natürlich darauf, dass Ihr menschenmeuchelnder Freund von außerhalb Londons stammte. Sie hat offenbar keine Vorstellung davon, wie gut man eine Blutlinie riechen kann. Lyall hat die Leiche zweifelsfrei als ihre Brut identifiziert. Er hat seit Generationen Erfahrung mit Westminster und die beste Nase von uns allen. Sie wissen, dass Lyall schon viel länger als ich beim Woolsey-Rudel ist?«
    Alexia nickte. Jeder wusste, wie kurz es erst her war, dass Lord Maccon zum Rang eines Earls aufgestiegen war. Sie überlegte, warum Professor Lyall nicht selbst versucht hatte, Alpha zu werden. Dann besah sie sich Lord Maccons unzweifelhaft muskulöse Gestalt und sein einschüchterndes Erscheinungsbild. Professor Lyall war sicherlich kein Feigling, aber er war auch kein Idiot.
    Der Alpha fuhr mit seinen Ausführungen fort. »Es wäre denkbar, dass ihn eine von Countess Nadasdys Biss-Töchtern verwandelt hat. Allerdings wusste mir Lyall zu berichten, dass es, solange er zurückdenken konnte, der Countess nicht gelungen ist, eine weibliche Drohne zu verwandeln. Über diese Tatsache ist sie verständlicherweise recht verbittert.«
    Miss Tarabotti runzelte die Stirn. »Da haben Sie ein wahrhaft kniffliges Rätsel, das Sie lösen müssen. Nur ein weiblicher Vampir, eine Königin, kann durch Metamorphose einen neuen Vampir erschaffen. Und doch haben wir hier einen neuen Vampir und keine Schöpferin. Also lügt entweder Professor Lyalls Nase oder Countess Nadasdys Zunge.« Was mehr als alles andere Lord Maccons zerknirschte Erscheinung erklärte. Nichts war schlimmer, als wenn Werwölfe und Vampire miteinander im Widerspruch lagen, ganz besonders bei dieser Art von Untersuchung. »Lassen Sie uns hoffen, dass Professor Lyall ein paar Antworten auf diese Fragen für Sie herausfindet«, sagte sie aufrichtig.
    Lord Maccon läutete nach frischem Tee. »In der Tat. Und nun, genug von meinen Problemen. Wir sollten uns jetzt dem zuwenden, was auch immer Sie zu dieser gottlosen Stunde an meine Türschwelle führte.«
    Alexia, die einen anderen Stapel Schwärmer-Registrierungen durchsah, die sie vom Fußboden aufgehoben hatte, hielt ihm wedelnd eines der Metallblätter unter die Nase. »Er hier.«
    Lord Maccon schnappte ihr das Metallblatt aus der Hand, sah es sich an und schnaubte verärgert. »Warum beharren Sie nur darauf, sich mit dieser Kreatur abzugeben?«
    Miss Tarabotti strich ihre Röcke glatt und drapierte den gefältelten Saum sorgfältiger über ihre Chevreau-Lederstiefelchen. Sie zögerte. »Ich mag Lord Akeldama.«
    Mit einem Schlag sah der Earl eher wütend als müde aus. »Ach, tun Sie das? Bei George! Womit hat er Sie eingewickelt? Dieses kleine Würstchen, ich sollte ihm gehörig das räudige Fell gerben!«
    »Vermutlich würde ihm das sogar gefallen«, murmelte Alexia und dachte daran, wie wenig sie eigentlich über die Vorlieben ihres Vampirfreundes wusste.
    Der Werwolf hatte sie offenbar nicht verstanden. Oder er zog es vor, keinen Gebrauch von seinem übernatürlichen Gehör zu machen. Mit langen Schritten ging er auf und ab und sah dabei auf undefinierbare Weise herrlich aus. Seine Zähne traten eindeutig hervor.
    Miss Tarabotti stand auf, marschierte zu Lord Maccon hinüber und packte ihn am Handgelenk. Sofort zogen sich seine Zähne zurück, und die gelben Augen des Earls wurden wieder bernsteinbraun. Es war die Farbe, die sie vor vielen Jahren gehabt haben mussten, bevor er sich dem Biss ergeben hatte, der ihn übernatürlich hatte werden lassen. Er wirkte auch ein bisschen weniger behaart, wenngleich auch kein bisschen weniger groß und wütend. Lord Akeldamas Rat, sie solle ihre Weiblichkeit einsetzen, kam ihr wieder in den Sinn, also legte sie ihm die andere Hand bittend auf den Oberarm.
    Was sie sagen wollte, war: Seien Sie kein Idiot . Was sie tatsächlich sagte, war: »Ich brauchte Lord Akeldamas Rat und sein Wissen hinsichtlich übernatürlicher Angelegenheiten. Ich wollte Sie nicht wegen irgendeiner

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