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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Warum sollte solch eine Person daran interessiert sein, dich zu besuchen? Und warum war Floote so fest entschlossen, ihn nicht einzulassen? Und warum …?« Sie brachte die Frage nicht zu Ende, da sie endlich Lord Maccon erblickt hatte. Die geschwungene gelbe Straußenfeder ihres großen, rot-weiß gestreiften Schäferinnenhuts bebte vor Erregung.
    Lord Maccon funkelte seinen Stellvertreter finster an. »Randolph, Sie sehen furchtbar aus. Was machten Sie hier? Ich hatte Sie doch nach Hause geschickt.«
    Professor Lyall wurde der unordentlichen Erscheinung seines Alphas gewahr und fragte sich, was seiner armen Halsbinde wohl Grauenhaftes angetan worden war. Sein Blick wurde schmal und richtete sich auf Miss Tarabottis gelöstes Haar. Allerdings war Lyall inzwischen bereits Beta von drei aufeinanderfolgenden Rudelführern, und wenn er etwas war, dann diskret. Statt also eine Bemerkung abzugeben oder Lord Maccons Frage zu beantworten, ging er einfach zum Earl hinüber und flüsterte ihm rasch ins Ohr.
    Miss Hisselpenny bemerkte endlich den zerzausten Zustand ihrer Freundin. Besorgt drängte sie Alexia, sich zu setzen, und nahm neben ihr auf dem kleinen Sofa Platz. »Geht es dir gut?« Sie zog die Handschuhe aus und legte den Handrücken auf Alexias Stirn. »Du fühlst dich ganz heiß an, meine Liebe. Glaubst du, dass du dir vielleicht ein Fieber eingefangen hast?«
    Miss Tarabotti warf unter gesenkten Wimpern hervor einen Blick zu Lord Maccon hinüber. »So könnte man es ausdrücken.«
    Professor Lyall hörte auf zu flüstern, während Lord Maccons Gesicht rot anlief. Er war über das, was er gerade erfahren haben musste, sehr aufgebracht. »Sie haben was ?«
    Aber war er eigentlich jemals nicht aufgebracht?
    Flüster, Flüster.
    »Also, beim fetten Arsch von Queen Mary!«, stieß der Earl wortgewandt hervor.
    Entsetzt schnappte Miss Hisselpenny nach Luft.
    Miss Tarabotti, die sich inzwischen einigermaßen an Lord Maccons Derbheiten gewöhnt hatte, musste bei dem schockierten Gesichtsausdruck ihrer Freundin kichern.
    Der Earl stieß einige weitere kreative Äußerungen gossensprachlicher Natur hervor, während er mit langen Schritten auf den Hutständer zuging, sich den braunen Zylinder nachlässig auf den Kopf setzte und zur Tür hinausmarschierte.
    Professor Lyall schüttelte den Kopf und gab ein missbilligendes Schnalzen von sich. »Sich mit einer derart gebundenen Halsbinde in die Öffentlichkeit zu wagen …«
    Die fragliche Halsbinde, zusammen mit dem dazugehörigen Kopf, tauchte noch einmal in der Tür auf. »Passen Sie auf sie auf, Randolph. Ich werde, sobald ich im Büro bin, Haverbink rüberschicken, um Sie abzulösen. Wenn er hier ist, gehen Sie um Himmels willen endlich nach Hause und sehen zu, dass Sie etwas Schlaf bekommen. Es wird eine lange Nacht werden.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Professor Lyall.
    Lord Maccon verschwand erneut, und sie hörten die Woolsey-Castle-Kutsche mit halsbrecherischer Geschwindigkeit die Straße entlangrattern.
    Miss Tarabotti fühlte sich im Stich gelassen, beraubt und der mitleidvollen Blicke nicht ganz unwürdig, die Ivy in ihre Richtung warf. Was hatte sie nur an sich, dass sich der Earl of Woolsey jedes Mal mit solcher Hast aus dem Staub machte, sobald er sie geküsst hatte?
    Sichtlich unbehaglich nahm Professor Lyall Hut und Übermantel ab und hängte sie an den Kleiderständer, der soeben durch das Verschwinden von Lord Schimpftirade frei geworden war. Dann überprüfte er das Zimmer. Wonach er suchte, konnte sich Alexia nicht denken, aber er schien es nicht zu finden. Die Loontwills blieben stets auf der Höhe der Zeit betreffs der Anforderungen an ein modernes Empfangszimmer. Es war reichlich mit Möbelstücken überfüllt, einschließlich eines waschechten Klaviers, das keine der Damen des Hauses spielen konnte, und bis an die Grenze des Möglichen mit kleinen Beistelltischchen zugestellt, die mit bestickten Tischdeckchen, Sammlungen von Daguerreotypien, Glasfläschchen mit kleinen Luftschiffmodellen darin und anderem Schnickschnack übersät waren.
    Während Professor Lyall seine Untersuchung fortsetzte, mied er jeden Kontakt mit Sonnenlicht. Die schweren Samtvorhänge vor den Fenstern, die in Mode waren, seit die Existenz der Übernatürlichen vor mehreren Jahrhunderten bekannt geworden war, ließen noch immer ein wenig Tageslicht in die Dunkelheit dringen. Der Beta gab sich größte Mühe, ihm aus dem Weg zu gehen.
    Miss

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