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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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ist Silvester, da geben Theater und Varietés Vorstellungen zu Sonderpreisen.«
    Meg entzog sich dem Bann seines Blickes und nahm einen Schluck Wein. »Ehrlich gesagt, Mylord, würden wir gern zu Astley’s gehen, wenn es da noch die Pferdeschau gibt. Meine Eltern haben uns vor Jahren einmal dorthin mitgenommen, aber die Zwillinge waren damals noch zu klein.«
    Junge Ohren hören gut. »Astley’s?«, rief Richard sofort, obwohl er den Mund vollgestopft hatte.
    »Wirklich?«, fragte Rachel.
    Der Graf lachte. »Also gut, Astley’s. Owain?«
    Der Sekretär wandte sich zu Monkey um, der umgehend hinauseilte.
    Meg schaute wohl verdutzt, denn der Graf erklärte: »Für solche Arrangements ist Owain zuständig. Er kann diese Dinge wesentlich besser im Kopf behalten als ich. Außerdem braucht er etwas zu tun. Der Teufel findet auch für Müßiggänger Arbeit.« Mr Chancellor prustete. «Monk wird uns gute Eintrittskarten besorgen – Lakaien wissen über derlei Dinge Bescheid. Wenn ihr etwas zu besorgen oder zu arrangieren habt, dann wendet ihr euch einfach nur an Owain.«
    »Ich habe in der Tat geschäftliche Dinge zu besprechen. Mit Ihnen, Mylord.« Meg brachte nur ungern so früh schon Geldangelegenheiten ins Gespräch, aber ihre Schulden hingen über ihr wie ein Damoklesschwert.
    »Dann werden wir das nach dem Essen tun. Noch etwas Sahne oder Götterspeise?«
    »Nein, danke. Ich habe schon viel zu viel gegessen.«
    »Ich glaube, ihr könnt alle ein wenig zunehmen. Sonst noch jemand?«
    Laura und Jeremy verneinten, doch in den Blicken der Zwillinge sah Meg die Versuchung blitzen, obwohl sie längst satt sein mussten. »Nichts mehr«, erklärte sie streng. »Wenn ihr später noch einmal Hunger bekommt, könnt ihr dann noch etwas haben.«
    Sie wusste, dass es etwas dauern würde, bis die beiden das Vertrauen entwickelt hatten, dass nun in regelmäßigen Zeitabständen immer gutes Essen zur Verfügung stehen würde. Ebenso, wie sie selbst sich erst daran gewöhnen musste zu akzeptieren, dass sie alle mehr oder weniger auf die Füße gefallen waren.
    Und das waren sie, auch wenn das Verhalten des Grafen unvorhersehbar war und das Ehebett sich rapide näherte. Es sah jetzt ganz so aus, als brauchte man nur mit den Fingern zu schnippen, und die Welt gehörte ihnen.
    Alle verließen den Tisch, und auf Vorschlag des Grafen zeigte Mr Chancellor Megs Geschwistern nun ihre Zimmer. Während sie sich entfernten, rief er ihnen noch nach: »Und sagt es, wenn ihr irgendetwas verändert haben wollt!«
    Gefolgt von dem Hund, begleitete er Meg dann in einen anderen Raum.
    Erleichtert stellte Meg fest, dass er sie in eine Art Arbeitszimmer mit einem großen Schreibtisch und Bücherregalen brachte. Ein sicherer Aufenthaltsort, sozusagen. Und behaglich. Der Hund legte sich sofort vor dem wärmenden Kamin nieder.
    Sie registrierte, dass hier offenbar jeder Raum bestens beheizt war. Sogar der Eingangsbereich war einigermaßen warm gewesen. Aber ein Teil der Hitze, die sie im Moment spürte, rührte wohl dennoch eher von ihrer Verlegenheit und Unsicherheit her. Nun war sie zum ersten Mal mit ihrem Gatten wirklich allein – und würde mit ihm über Geld zu reden haben.
    Saxonhurst geleitete sie zum Sofa unweit des Kamins. Sie blickte sehnsuchtsvoll auf die beiden Stühle, die ein oder zwei Meter voneinander entfernt waren, und nahm ganz an dem einen Ende des Sofas Platz. »Hier regeln Sie Ihre Geschäfte, Mylord?«
    »Owain erledigt das alles – er hat eigene Räumlichkeiten –, deshalb lümmle ich hier nur müßig herum und gebe vor, etwas zu tun.« Seine Worte in die Tat umsetzend, machte er es sich am anderen Ende des Sofas bequem, die Arme auf Rücken- und Seitenlehne ausgebreitet. Der Graf von Saxonhurst hatte eine irritierende Art, sämtlichen verfügbaren Raum zu beanspruchen. »Nun, welche geschäftlichen Dinge möchtest du besprechen?«
    »Vielleicht sollte Mr Chancellor dabei sein.« Sie wollte zu gern wissen, wie er sein Leben arrangierte, aber noch viel wichtiger war ihr im Moment eine Art Aufpasser. Die Hand seines auf der geschnitzten Kante der Rückenlehne liegenden Arms kam ihrer Schulter gefährlich nahe.
    »Ich übergebe ihm die Arbeit, aber deine persönlichen Angelegenheiten besprechen wir am besten erst einmal unter uns.«
    Dagegen konnte man nichts einwenden. Meg hatte sich so sehr daran gewöhnt, allein zu kämpfen, dass es ihr schon schwerfiel, ihre Probleme auch nur vor einer Person auszubreiten, selbst wenn es ihr

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