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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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er niemals die Erlaubnis bekommen würde, mit Laura allein zu sein. Nie und nimmer.
    Aber drohte nicht sogar Rachel von solch einem Ungeheuer Gefahr?
    »Meine Liebe«, sagte der Graf, leicht ihren Ellbogen berührend, »wir müssen unsere Herde zusammentreiben und unsere Plätze einnehmen. Sir Arthur.« Mit einem angedeuteten Nicken verabschiedete er sich von dem Mann; Meg atmete dankbar auf.
    Während der Graf sie den mit einem Teppich ausgelegten Korridor entlang auf ihre Loge zuführte, fragte sie sich, ob sie ihm über Sir Arthur Bescheid sagen und ihn um Rat fragen konnte. Nicht wegen der Sheila, nur wegen dessen Plänen bezüglich Laura.
    Sie argwöhnte jedoch, dass Saxonhurst dann womöglich zu drastischen Maßnahmen greifen würde. Vielleicht sogar einem Duell. Nein, das war unerträglich.
    Nein. Sie musste lediglich Laura warnen, das war alles, was sie tun musste. Laura fühlte sich in Sir Arthurs Gegenwart schon jetzt nicht mehr wohl und würde es nicht darauf anlegen, ihn zu treffen. Wenn Meg dafür sorgte, dass ihre Schwester nicht auf einen Trick hereinfiel, dann sollte alles in Ordnung sein.
    Tatsächlich hatte Sir Arthur keine Macht mehr über sie.
    Außer, wenn er die Sheila hatte.
    Zum Teufel mit diesem Stein. Zum Teufel mit Sir Arthur. Der Zauber war dahin. Nicht der der Sheila, sondern dieses flammende, zauberhafte Entzücken, das ihr Gemahl den ganzen Tag lang geschürt hatte.
    Monkey – sie musste daran denken, ihn Monk zu nennen, so wie Saxonhurst – war bereits in der luxuriös ausgestatteten Loge und hatte dafür gesorgt, dass alles für die Vorstellung vorbereitet war. Auf einem Tischchen standen Wein, Tee, Kekse und eine Schale mit Orangen. Er nahm Mäntel und Umhänge in Empfang und hielt sich dann zum Servieren bereit.
    Meg war noch nie zuvor in einer Theaterloge gewesen; sie staunte über die wunderbaren, gepolsterten Stühle und den eisernen Ofen, der eine unerwartet gemütliche Wärme verbreitete.
    »Eines habe ich mich schon immer gefragt«, sagte sie zu Saxonhurst, als er ihr mit einer Geste ihren Platz in der zweiten Reihe anwies – die erste hatte er den aufgeregten Kindern überlassen. »Wieso sind vorne an der Loge Vorhänge, und warum sind sie manchmal zugezogen? Heißt das, dass die Loge an diesem Abend nicht benutzt wird?«
    Seine Lippen zuckten. »Ganz und gar nicht, meine Liebe. Es bedeutet, dass sie sogar sehr heftig benutzt wird.«
    Sein Blick ließ die Details erahnen, und Meg errötete. »Im Theater? «
    »In der Tat.«
    »Aber wieso?«, fragte sie mit sehr gedämpfter Stimme. »Ich meine, es muss doch genügend andere Plätze geben …«
    »Nicht für heimliche Liebende.«
    »Aber es würde doch jeder mitbekommen. Und wissen, welche Loge es war. Und wer darin war.«
    Er grinste. »Freimütig und voll furchtloser Neugier. Du bist einfach wunderbar.«
    Sie starrte ihn an und bemerkte, dass der Zauber doch nicht erstorben war.
    »Ich hoffe, du bist immer so überaus neugierig, meine Gattin. Auf alles.« Er ergriff ihre Hand und küsste einen Finger. »Vielleicht macht es dem Gentleman, dem die Loge gehört, gar nichts aus, wenn seine Eroberungen bekannt werden, und die Lady könnte ja erst zu ihm stoßen, wenn die Vorhänge bereits geschlossen sind.«
    »Oder« – er küsste noch einen Finger – »der Besitzer ist eine Lady. Manche berühmten Damen gehen hier ihrem Gewerbe nach.«
    »Doch nicht eine Lady «, meinte sie mit dem Rest an Stimme, der ihr verblieben war. Der Zauber war definitiv wieder am Werk.
    »Wahrscheinlich nicht. Aber« – er küsste ihren Ringfinger – »da die meisten Logenbesitzer diese nicht jeden Abend benutzen, werden sie an alle möglichen Leute vermietet. Die dort oben zum Beispiel …«
    Verwirrt blickte Meg zur nächsten Reihe oben und gegenüber, auf geschlossene Vorhänge.
    »… gehört dem sehr seriösen Viscount Newnan, der, wie ich weiß, Weihnachten mit seiner Familie in Wales verbringt.« Zärtlich drehte er ihr Gesicht zu sich. »Und jetzt, ich weiß es, würdest du nur zu gern durch diesen schweren Vorhang hindurchsehen können.«
    »Überhaupt nicht!«
    Sein Finger an ihrer Wange verhinderte, dass sie sich abrupt von ihm abwandte. »Sei ehrlich, Minerva. Belüge mich niemals. Ich mag es, wenn du neugierig bist. Wenn du dich für alles interessierst. Wenn du zitterst vor Begierde darauf, alles zu erfahren, alles zu berühren und zu kosten.«
    Und Meg zitterte in der Tat, allerdings nicht nur wegen seiner Wirkung auf sie. Sondern

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