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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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auch wegen seiner Bemerkung über Lügen. Susie hatte gesagt, er könne Lügen nicht ausstehen. Die eine über ihre Monatsregel hatte er ihr verziehen, aber würde er auch andere vergeben? Diese fortwährenden, ineinander verstrickten Lügen …
    Sein Finger streichelte ihre Wange. »Manchmal kommst du mir bedrückt vor, Minerva. Ich weiß, dass das alles nicht leicht für dich ist. Du bist doch nicht etwa meinetwegen bedrückt?«
    »Nein.« Es kam ihr einfach aus, aber im Kern entsprach es ja der Wahrheit.
    »Ich begehre dich«, sagte er, sie noch immer auf diese zartfühlende, aufwühlende Art und Weise berührend. »Heute Nacht.« Mit einem Zucken seiner Lippen fügte er hinzu: »Um ehrlich zu sein, jetzt. Aber ich kann warten. Sogar noch eine Nacht, wenn es sein muss.«
    Selbst jetzt bot er ihr noch einen Ausweg an.
    Dieses Mal überlegte sie sich ihre Worte, denn tief in ihrem Inneren zitterte sie vor ihm, fürchtete seine Macht über sie, das Niederreißen von Barrieren, das, sie wusste es, mit der Intimität einhergehen musste. Doch sie sagte: »Ich will nicht mehr warten.«
    Sein Lächeln verriet pures Entzücken. »Das freut mich.« Doch dann fragte er: »Gibt es denn etwas anderes, das dich bedrückt?«
    Sie war so sehr versucht, ihm alles zu sagen, doch sie wusste, dass man Versuchungen in der Regel nicht nachgeben durfte. »Nichts Besonderes«, erwiderte sie, den Blick jedoch abgewandt. Oh Gott, ebenso gut hätte sie sich ein Schild mit der Aufschrift LÜGNERIN umhängen können!
    Er nahm seine Hand weg, sodass Meg in den vollen, lärmerfüllten Zuschauerraum sehen konnte und sich etwas behaglicher fühlte. Wenn jemand, der so bedrückt war, sich überhaupt so fühlen konnte.
    »Was ist mit Sir Arthur?«, fragte er.
    Sie wandte sich zu ihm um. »Was?«
    »Du scheinst dich mit ihm nicht sehr wohlzufühlen.«
    Die Aufmerksamkeit und der leise Zweifel in seinem Blick gingen ihr auf die Nerven, deshalb offenbarte sie ihm so viel sie konnte. »Er ist ein alter Freund der Familie. Als Kind mochte ich ihn sehr gern, aber später« – sie wandte den Blick wieder ab, dieses Mal jedoch nur, weil die Erinnerung sie verlegen machte –, »später … fühlte ich mich in seiner Nähe nicht mehr wohl. Bevor ich meine Stelle antrat.«
    »Hat er dir etwas angetan?«
    Sie sah ihn wieder an. »Angetan?«
    Wieder zuckten seine Lippen, wenngleich sein Blick alles andere als vergnügt war. »Du weißt schon, Dinge, die ich mit dir gemacht habe. Dich küssen, dich berühren.«
    »Nein!« Auf ihre heftige Erwiderung hin drehte sich Laura zu ihnen um. Meg lächelte ihr zu. »Nein«, wiederholte sie leiser. »Nichts dergleichen. Nur sein Benehmen veränderte sich, und das war mir unangenehm. Aber ich mache mir ein bisschen Sorgen wegen Laura.«
    Er verbarg seine plötzliche Anspannung gut, doch Meg erspürte sie dennoch. »Hat er ihr etwas getan?«
    »Nein«, log sie nach einem kurzen Nachdenken. Aber eine wirkliche Lüge war es ja gar nicht. Er hatte Laura ja nichts getan. Noch nicht.
    »Nun, Laura scheint sich mit ihm ganz wohl zu fühlen. Der Mann ist höchstwahrscheinlich harmlos, aber um sicherzugehen, werden wir ihn nicht mit einem der Geschwister allein lassen. Bei so vielen Bediensteten, die ohnehin zu wenig zu tun haben, ist das problemlos machbar.«
    Diese Lösung war so perfekt, dass Meg Tränen in die Augen stiegen. »Ich danke dir.«
    Er musterte sie und streichelte ihre Wange. »Ich möchte gerne wissen, ob du mir in dieser Sache wirklich alles erzählt hast.«
    Voller Verzweiflung wurde ihr klar, dass er wusste, dass sie das nicht getan hatte.
    Sein Finger wanderte zu ihren Lippen und tippte leicht darauf, es war fast wie eine kleine, sehr milde Bestrafung. »Die Ehe ist dazu da, Probleme miteinander zu teilen, meine Liebe, und gemeinsam Lösungen zu finden. Die unsere ist zwar noch jung, aber ich glaube, wenn du deine Schlachten weiterhin allein schlägst, dann fühle ich mich verletzt.«
    In diesem Augenblick war Meg so weit, in Tränen auszubrechen und ihm alles mitzuteilen, jedes Detail, doch eben jetzt begann das Orchester in voller Lautstärke mit einem ausgelassenen Stück für die Clowns der ersten Nummer. Sie beobachtete, wie der Vorhang aufging und eine prachtvolle Szene vor einem protzigen orientalischen Palast preisgab, und war froh, dieser Narrheit entkommen zu sein. Doch sie nahm sich fest vor, ihren liebevollen Gatten niemals mehr zu verletzen, wenn sie es vermeiden konnte.
    Was Sax anbelangte, so

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