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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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Lächeln nickte sie ihnen zu.
    »Komm herein«, bat der Viscount, »ich möchte dich mit einem Freund bekannt machen.«
    India ging zu South, griff aber nicht nach seiner ausgestreckten Hand. Als er ihr einen Arm um die Taille legte, wich sie ihm nicht aus.
    Prüfend schaute er sie an. Welcher Teil des Gesprächs
mochte ihr entgangen sein, während sie sich angezogen hatte? Natürlich verstand er, dass sie sich nicht im Nachthemd und Morgenmantel präsentieren wollte. Wann war sie von ihrem Horchposten am Treppenabsatz in ihr Zimmer geeilt? Sobald sie herausgefunden hatte, dass West zwei Gemälde von Margrave besaß?
    Vor meinem Bericht über die Qualen, die der Earl ihr zugemutet hatte?
    Wie schön sie ist, dachte South. Und es erschien ihm unmöglich, die Vision an seiner Seite – so süß und unschuldig in ihrem schlichten Kattunkleid – mit der nackten Frau auf dem Gemälde in Einklang zu bringen, mit jener unverhüllten, zwischen Lust und Schmerz schwankenden Leidenschaft.
    »Seine Gnaden, der Duke von Westphal«, sagte South und ignorierte Wests ärgerliches Räuspern. Offenbar hatte sich sein Freund noch nicht an den erlauchten Titel gewöhnt. »Euer Gnaden – Miss Parr, eine erstaunlich talentierte Schauspielerin.«
    Erst jetzt erinnerte sich West an seine Manieren, stellte seinen Drink beiseite und ergriff Indias Hand, die er an seine Lippen zog. »Miss Parr...« Eigentlich verfolgte er mit seiner Galanterie nur den Zweck, Southerton herauszufordern. Aber dann fand er Indias zarte Haut, die seinen Mund zu liebkosen schien, sehr angenehm.
    »Euer Gnaden...« Graziös neigte sie den Kopf.
    Nur widerstrebend ließ er ihre Hand los. »Es wäre unerträglich, wenn Sie auf solchen Förmlichkeiten bestehen würden. Ich heiße West.«
    Da schenkte sie ihm jenes herausfordernde, fast hochnäsige Lächeln, das South so gut kannte. »Wie Sie wünschen, Euer Gnaden.«
    Lachend beobachtete South, wie West gepeinigt die
Augen verdrehte. »Bemüh dich nicht, mein Freund, sie setzt immer ihren Willen durch.«
    »Für diesen Streich, den mir der alte Duke gespielt hat, müsste er in der Hölle schmoren«, seufzte West. »Verdammt will ich sein, wenn dieses Erbe nicht wie ein Mühlstein an meinem Hals hängt. Bis jetzt habe ich nichts als Ärger damit.«
    »Mit der Zeit wirst du dich schon noch an deinen Status gewöhnen«, versuchte South ihn zu trösten.
    »Wohl kaum|... Darf ich Ihnen einen Drink bringen, Miss Parr?« West wies einladend auf das Sofa. »Vielleicht einen Sherry?«
    India setzte sich, aber sie lehnte das Angebot ab. Wenn sie den Gentlemen den Whisky auch gönnte – um drei Uhr morgens wollte sie keinen Alkohol trinken.
    Als die beiden Männer wieder Platz nahmen, schnitt sie das Thema an, das sie ins Wohnzimmer gelockt hatte. »Vorhin habe ich mit angehört, was hier besprochen wurde«, erklärte sie, ohne sich zu entschuldigen. »In Ihrem Besitz befinden sich zwei Gemälde, Euer Gnaden.«
    »Ja«, bestätigte West und deutete auf die zusammengerollten Leinwände.
    »Erlauben Sie...?« Unbehaglich wichen die zwei Männer ihrem Blick aus. »Das ist lächerlich!«, tadelte sie und wandte sich zu South. »Du hast die Bilder ja auch gesehen, nicht wahr?«
    Sie wollte aufstehen, aber er bedeutete ihr, sitzen zu bleiben, und holte die Kunstwerke, die er ihr nur zögernd reichte. »Das musst du dir nicht antun«, meinte South.
    »Doch – ich glaube, Seine Gnaden möchten mir einige Fragen stellen.« India ergriff ein Gemälde, löste die Schnur und rollte es auseinander. Rasch vergewisserte sie sich, dass es von Margrave stammte. Nachdem sie
auch das zweite inspiziert hatte, legte sie beide in Southertons Hände zurück. »Jetzt hätte ich sehr gern einen Drink.«
    »Natürlich«, sagte er und ging zum Sideboard.
    »Keinen Sherry. Lieber Brandy.«
    South brachte ihr einen gefüllten Schwenker. »Hast du die Bilder schon einmal gesehen?«
    »Ja, vor längerer Zeit. Das mit der Chaiselongue entstand in Paris. Also muss es mindestens drei Jahre alt sein. Und das Gemälde, das den Tempel zeigt, wurde innerhalb der letzten achtzehn Monate vollendet.« Zu West gewandt, fuhr sie fort: »Wie ich bereits sagte|... ich belauschte Ihr Gespräch. Im Gegensatz zu Ihnen habe ich dieses Gebäude nie gesehen. Ebenso wenig kenne ich den Raum mit den Samtvorhängen. Ich dachte immer, diese Hintergründe würden nur in Margraves Fantasie existieren.«
    »Den Tempel gibt es jedenfalls.« Beklommen strich West über sein

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