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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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nahm sich keine Zeit für Erklärungen. Er stürmte aus dem Zimmer und die Treppe hinab, stieß die Hintertür auf und rannte ins Freie, ohne zu beachten, dass er weder Schuhe noch einen Mantel trug. »India!«, schrie er. Aber selbst wenn sie in der Nähe war und den Ruf hörte – er wusste, sie könnte nicht antworten. Daran würde der Schurke sie hindern|... Trotzdem formte er mit beiden Händen einen Trichter vor dem Mund, und seine heisere Stimme hallte durch die Winternacht. »India!«
    Inzwischen war West ihm gefolgt und packte ihn am Arm. South schüttelte ihn ab. Davon ließ sich der Duke nicht beirren. Entschlossen trat er vor seinen Freund. »Sag mir, was du vermutest!«
    Widerstrebend senkte South die Hände. »Margrave. Offensichtlich hat er India entführt. Er legte das Feuer, um sie aus dem Cottage zu locken. Hätten wir sie nicht allein gelassen...« Statt den Satz zu beenden, spähte er an Wests Schulter vorbei zu den Wäldern hinüber. »Ich muss sie suchen.«
    »Nicht in diesem Aufzug«, entschied West und zeigte auf das dünne Nachthemd, das South in den Hosenbund gestopft hatte. Im Augenblick schien der Viscount die
Kälte nicht zu spüren. Doch das würde sich bald ändern. »Geh ins Haus!«
    Mit diesem energischen Befehl erreichte er, was die eisige Nachtluft nicht bewirkt hatte. South kam zur Besinnung und erkannte, wie sinnlos es wäre, Indias Spur so überstürzt und unvorbereitet zu folgen. Wortlos eilte er ins Cottage.
    West musste nur seinen Mantel holen. Während er zum Stall ging, um die Pferde zu satteln, schlüpfte South in warme Kleidung und Reitstiefel.
    »Verdammt!«, fluchte der Duke. Warum es ihn verblüffte, dass die Tiere nicht in den Boxen standen, wusste er nicht. Erbost kehrte er zum Haus zurück, wo ihm South, eine Laterne in der Hand, atemlos entgegenrannte.
    »Er hat die Pferde mitgenommen!«, rief West. »Sogar die Grauschimmel sind verschwunden.«
    Entsetzt zuckte South zurück. Beinahe hätte er die Laterne fallen lassen. Aber er erholte sich sehr schnell von seinem Schrecken. »Griffin wird zurückkommen.«
    »Ja, ebenso wie mein Hengst. Allzu lange kann Margrave die Pferde und Miss Parr nicht unter Kontrolle halten. Zweifellos wird sie sich verbissen wehren.«
    Da war sich South nicht so sicher. »Er hat ihr schon öfter Drogen verabreicht. Selbst wenn er es heute Nacht nicht tat – allein schon diese Androhung würde genügen, um Indias Widerstand zu brechen.« Er hielt die Laterne hoch und suchte nach Spuren im Schnee. Dann ging er zum Stall, und West blieb ihm auf den Fersen. »Erst vor wenigen Stunden hat sie mir erklärt, sie würde mich vor allen Gefahren schützen, wenn sie nach London und zu Margrave zurückkehren würde. Also wird sie keinen Fluchtversuch unternehmen.«
    »Heißt das sie hilft ihm?«, fragte West ungläubig.

    »Nein. Aber sie wird ihm keine Schwierigkeiten machen.« Sekundenlang presste South die Lippen zu einem grimmigen Strich zusammen. »Das hoffe ich zumindest. Er ist imstande, sie zu quälen – auf eine Weise, die du dir gar nicht vorstellen kannst. Frag mich nicht danach...«
    Diesen Wunsch erfüllte der Duke, obwohl es ihm nicht leicht fiel. »Leuchte mal da hinüber«, bat er und zeigte auf eine Baumgruppe. Im Laternenlicht sahen sie Fußspuren zwischen den Kiefern.
    »Anscheinend hat er die Pferde zusammengebunden«, meinte South.
    West nickte. »An seiner Stelle hätte ich eins nach dem anderen laufen lassen. Damit erschwert er uns die Verfolgungsjagd.«
    Dieser Meinung war auch South. Während sie zum Wald eilten, hofften sie, möglichst bald den Pferden zu begegnen. Kurz vor Tagesanbruch trabte Griffin auf sie zu. Und eine Stunde später trafen sie auf einen Grauschimmel. Ohne Sattel und Zaumzeug konnten die beiden Freunde nicht weit reiten. Und Margraves Spur war mittlerweile kälter geworden als der verkrustete Schnee. Die Richtung, aus der die zwei Tiere gekommen waren, ließ nur vage Schlüsse auf den Fluchtweg des Earls zu. Schließlich fanden sie sich mit der bedrückenden Tatsache ab – die Suche hatte keinen Sinn mehr.
    Wie Wests Miene verriet, war er schon vor einer ganzen Weile zu dieser Überzeugung gelangt.
    »Hättest du doch gesagt, dass wir umkehren sollen!«, seufzte South.
    »Nein, das musst du entscheiden. Du sollst dir später nicht vorwerfen, du hättest zu schnell aufgegeben.«
    »Oh, ich habe keineswegs aufgegeben.«
    In Southertons Stimme schwang ein grimmiger Unterton
mit, und West nickte

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