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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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genug. So leicht lasse ich mir nichts vormachen. Aus deiner Stimme höre ich alle Nuancen heraus, nichts entgeht mir. Ich bin grausam, wenn ich dir solche Fragen stelle. Wo ich doch weiß, dass sie dein Herz brechen|...«
    Nun würde sie die betäubende Wirkung des Laudanums
sogar begrüßen. Gäbe Margrave ihr ein Fläschchen, wäre sie ihm dankbar. In einem Zug würde sie es leeren. Ob sie daran glauben sollte, dass South tot war, wusste sie nicht. Die Behauptung ihres Peinigers hatte jedoch nicht wie eine Lüge geklungen.
    So beiläufig wie möglich erinnerte sie ihn an die Antwort, die er ihr versprochen hatte. »Und? Hast du Westphals Ankunft beobachtet? Warst du beim Cottage?«
    »Eine ganze Weile«, erwiderte Margrave. »Nachdem du aus London verschwunden warst, hatte ich nicht die leiseste Ahnung, wo du stecken könntest. An jenem Abend wurdest du von einer Migräne geplagt, und ich holte eine Droschke. Entsinnst du dich?«
    »Ja.«
    »Und dann warst du plötzlich weg. Natürlich merkte ich das erst, als ich in deinem Haus ankam. Die Dienstboten staunten, weil Mrs Garrety vor ihrer Herrin eintraf, und da wurde mir bewusst, dass irgendetwas nicht stimmte. Hast du den Viscount freiwillig begleitet, Dini? Das frage ich mich schon die ganze Zeit.« Als sie nichts entgegnete, lachte er leise. »Nein, das wirst du mir wohl nicht verraten, bevor ich dir meine Geschichte erzählt habe.«
    Margrave legte einen Fuß auf die Bank gegenüber, dicht neben Indias Knie. »Von Anfang an verdächtigte ich Southerton. Alles wies auf ihn hin. Verständlicherweise war ich etwas verwirrt, weil er kurz darauf nach London zurückkehrte – ohne dich. In diesen neun Tagen führten mich dein Galan und seine Freunde ständig an der Nase herum. Nach dem Begräbnis des alten Dukes trafen sie sich mehrmals, dann gingen sie wieder getrennte Wege. Zunächst dachte ich, das hinge mit deinem spurlosen Verschwinden zusammen. Ein Irrtum, denn sie suchten Northams Frau. Dies stellte sich jedoch erst später heraus
|... Ich folgte South nach Battenburn, in der Hoffnung, du würdest dich dort befinden. Aber er wollte nur seinem Freund helfen.«
    Dankbar für die Finsternis, die ihr bittersüßes Lächeln verbarg, erinnerte sie sich an Matthews lange Abwesenheit von Ambermede. Jeden Tag hatte sie Darrow mit einer dünnen, wenig nahrhaften Brühe geärgert und in ihren einsamen Nächten beklommen überlegt, welches Schicksal ihr drohen würde. Hätte sie damals erfahren, was ihn so lange fernhielt, wäre sie erleichtert gewesen. Der Gedanke, dass er seinen Freunden beistand, hätte sie getröstet.
    Wusste South, wie angstvoll sie auf seine Rückkehr gewartet hatte? Wie hilflos sie bei jenem unvermuteten Wiedersehen gewesen war? Völlig unvorbereitet|... Nun wirst du bei mir Ruhe finden, hatte sie gesagt. Und ich bei dir .
    »Warum bist du so still?«, fragte Margrave.
    Sie spürte den prüfenden Blick seiner dunklen Raubtieraugen, an den sie sich niemals gewöhnt hatte. »Ich höre dir einfach nur zu. Bitte, sprich weiter.«
    »Nun, nachdem ich den wahren Zweck seiner Aktivitäten ergründet hatte, musste ich mich gedulden, bis er sich wieder zu dir gesellen würde. Währenddessen spürte Northam seine Frau in Stonewickam auf.«
    »Ja, im Haus seines Großvaters.« Woher wusste er davon? Sie hatte angenommen, aus dem kleinen Kreis des Kompass Klubs würde nichts nach außen dringen. Keiner der Freunde würde Margrave mit Informationen versorgen. Also musste er sie auf einem anderen Weg erfahren haben. »Wie hast du das herausgefunden? Bist du wieder einmal in die Rolle eines Lieferanten geschlüpft, um das Vertrauen eines Dienstboten zu erschleichen?«

    Lachend applaudierte er ihrem Scharfsinn. »Wie gut du mich kennst, Dini!« Seine Finger ballten sich zu lockeren Fäusten. »Nachdem die Gentlemen Lady Northams Versteck entdeckt hatten, wusste ich, dass Southertons nächster Weg endlich zu dir führen würde.«
    »Also bist du schon eine ganze Weile in der Nähe von Ambermede gewesen.«
    »Ja, ich quartierte mich im Dorf ein. Dort lernte ich eine sehr nette Frau kennen. Eine Witwe.«
    Erschrocken hielt India den Atem an und berührte ihre Schläfe, die schmerzhaft zu pochen begann. Jetzt verflog die besänftigende Wirkung, die der schwankende Wagen ausgeübt hatte. »Anscheinend bist du Mrs Simon begegnet.«
    »In der Tat, so hieß sie. So eine freundliche, hilfsbereite Person... Übrigens kam auch Southertons Kammerdiener ins Dorf, ein ziemlich

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