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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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Eastlyn und Westphal an Northams Bett gesessen und Elizabeths Bericht über den Gentleman-Dieb gelauscht hatte. Von ihrem Mann vergöttert, war sie sichtlich beglückt gewesen, die mandelförmigen Augen voller Temperament und
Amüsement. Die Männer prosteten ihr gratulierend zu, und sie hob ebenfalls ihr Glas. »Auf den Kompass Klub!«, rief sie, als wären sie lauter Helden.
    Diesen Gedanken konnte South kaum ertragen, denn er fühlte sich keineswegs wie ein Held. Er hatte Northams Verletzung bagatellisiert, über Elizabeths Getue gespottet und seinen Neid auf das erfreuliche Schicksal der beiden verborgen.
    »Offenbar hat sich für North und seine Countess alles zum Guten gewendet«, bemerkte er nun. »Dieses Glück will ich nicht gefährden. Und wenn ich dich um einen Gefallen bitten darf – falls meine Freunde dich über meine neuesten Schritte informieren, sag ihnen doch, sie sollen nicht ständig an meinen Fersen kleben. Allmählich führen sie sich noch schlimmer auf als meine diversen ehemaligen Kindermädchen.«
    Als der Oberst den Kopf hob, funkelten seine Brillengläser im Feuerschein. »Steht dein Entschluss endgültig fest?«
    »Ja, John. India ist nicht in London. Entweder hat Margrave sie ins Ausland gebracht – eine Möglichkeit, für die es keine Anhaltspunkte gibt -, oder er versteckt sie auf einem seiner Landgüter, wahrscheinlich in Marlhaven.«
    Die dritte Möglichkeit – India könnte tot sein – verschwieg er, und der Oberst wies ihn nicht darauf hin, weil er Southertons Verzweiflung spürte.
    Voller Unbehagen musterte Blackwood die harten Züge des Viscounts, den eisigen Glanz in den grauen Augen. Anscheinend hatte die Countess allen Grund zur Sorge um ihren Sohn. »Du warst bereits auf Marlhaven«, betonte der Oberst, »und du hast nichts erreicht. Wenn du Lady Margrave den Zweck deiner Anwesenheit erklärst,
wird sie sich wohl kaum freuen. Warum sollte ein zweiter Besuch anders verlaufen?«
    »Weil ich mir ein Beispiel an Margraves Methoden nehmen möchte. Nicht einmal meine eigene Mutter würde mich erkennen. Und seiner wird es noch weniger gelingen.«
     
    »Natürlich müsst ihr ihm folgen!« Heller Sonnenschein warf goldene Glanzlichter auf Elizabeths Haar, während sie auf der Fensterbank des Salons saß. Unverhohlene Enttäuschung in den Bernsteinaugen, musterte sie ihren Ehemann und seine Freunde. »Ich verstehe euer Zögern nicht. Vor über einer Woche ist er abgereist, und wir haben noch immer nichts gehört. Wäre einer von euch in Gefahr, würde South euch sofort zu Hilfe eilen. Hat er nicht alles getan, um deinen Namen reinzuwaschen, North? Oder hast du vergessen, dass er selbst den Verdacht auf sich lenkte, als er mich damals zu Lady Calumets Ball begleitete? Wie leicht hätte er erwischt werden können, während er durch ihr Haus schlich – nur damit die vornehme Londoner Gesellschaft nicht mehr glaubte, du seiest der Dieb in ihrer Mitte! Und jetzt lässt du ihn in Marlhaven allein. Das ist unerträglich!«
    Northam wich dem vorwurfsvollen Blick seiner Gemahlin aus und räusperte sich verlegen. »Wie ich bereits sagte... er hat unsere Hilfe abgelehnt und den Oberst ersucht, er möge uns von ihm fernhalten.«
    »Was bedeutet das schon?« Elizabeth wandte sich zu den zwei anderen Männern. Um die Gesetze der Gastfreundschaft zu beachten, musste sie die beiden manierlich behandeln. Doch diese besondere Situation forderte, dass sie ihren Standpunkt klar vertrat. »Nun, East? Welche Rolle spielt es denn, dass South dich nicht um Hilfe
bat? Hat er das jemals getan? Und du, West? Hast du mir nicht erzählt, wie er in Hambrick Hall bei jenem Tribunal den Spieß umgedreht hat? Bereitwillig lieferte er sich den Bischöfen aus, während ihr an der Tür gelauscht habt.« Nach einem tiefen Atemzug fuhr sie fort: »Und dies wäre das Mindeste, was ihr tun müsstet – an der Tür lauschen. Das ist wohl nicht zu viel verlangt!«
    Eine Zeit lang schwiegen die Mitglieder des Kompass Klubs und wechselten ausdrucksvolle Blicke. Schließlich ergriff West das Wort. »Dafür würde er uns nicht danken.«
    »Nicht danken ?«, wiederholte East. »Vermutlich würde er nie wieder mit uns reden.«
    Northams Mundwinkel zuckten. »Nun, das wäre ein Grund, nach Marlhaven zu reisen.«
    Nachdenklich nickte East. »Ein ebenso guter Grund wie jeder andere. Für sein eigenmächtiges Verhalten in Hambrick Hall haben wie ihn niemals richtig büßen lassen. Jetzt können wir mit unserer unwillkommenen Hilfe

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