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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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lud sie zu einer Mahlzeit in der Dorftaverne ein. Verwirrt zögerte sie. Doch dann entdeckte sie den großen Rappen, der in der Nähe festgebunden war, und seufze verständnisvoll.
    Nachdem sie die Einkäufe auf der Schwelle deponiert hatte, spitzte sie die Ohren. Aus dem Haus drangen keine erhobenen Stimmen. Aber nicht alle Leute schrien, wenn sie stritten. In ihrer achtjährigen Ehe hatte sie sich da allerdings keine Zurückhaltung auferlegt. »Also ist er zurückgekommen.«
    »Ja.«
    Sie nickte und schnitt eine Grimasse. »Es würde mich nicht überraschen, wenn da drin ein Mord passiert.«

    »Genau das dachte ich mir auch. So leicht lässt sich Miss Parr nicht aus der Fassung bringen. Doch Seine Lordschaft hat manchmal eine Art an sich, die kann einem gewaltig auf die Nerven gehen.«
    Prüfend schaute sie ihn an. »Ich glaube, Sie sind ganz schwach vor Hunger, Mr Darrow.«
    »Aye«, bestätigte er und bot ihr den Arm. »Keine Ahnung, wie lange ich Ihre Kräutertees noch überlebt hätte.«
    Immerhin besaß Mrs Simon so viel Anstand, um verlegen zu lächeln. Dann nahm sie seinen Arm und schaute zu dem Kammerdiener empor. »Meine Güte, wie groß Sie sind!«
    Viel zu hungrig, um zu überlegen, ob er vom Regen in die Traufe geraten war, führte er die Witwe zum Dorf.
    Im Cottage herrschte immer noch eine unheimliche Stille.
     
    India folgte South in den Flur, hielt jedoch zaudernd inne, als er sich zu ihrem Schlafzimmer wandte, statt die Treppe hinabzusteigen. Seine Hand auf der Klinke warf er ihr einen ungeduldigen, herausfordernden Blick zu. Das genügte. Als er Tür öffnete, rauschte sie an ihm vorbei.
    Mit hoch erhobenem Kopf blieb sie in ihrem Zimmer stehen. »Mylord, ich lasse mich nicht maßregeln.« Im Gegensatz zu ihrer kühlen Stimme wirkten ihre Augen erstaunlich sanft. Forschend betrachtete sie ihn. Sein bleiches Gesicht und die schmalen Wangen zeigten deutlich die Spuren, die diese letzten neun Tage hinterlassen hatten. Niemals hätte sie erwartet, er könnte ihr Mitleid erregen. Aber hatte sie in all den Nächten nicht gebetet, es möge ihm nichts zustoßen? Ihr Stolz half ihr allerdings,
solch verräterische Emotionen zu verbergen. »Sie können nicht einfach mit den Fingern schnippen, Sir, und erwarten |...«
    »Schweigen Sie, India.« Müde lehnte er sich an die Tür, um sie zu schließen. In der plötzlichen Stille wirkte das knarrende Geräusch laut und misstönend. Southerton zog seine Reithandschuhe aus und schaute sich nach einem Tischchen um, wo er sie hinlegen konnte.
    Wie von einer fremden Macht getrieben, ging India zu ihm und ergriff die Handschuhe. Ihre Finger streiften seine – eine flüchtige Berührung, und trotzdem schreckten beide zurück. Nur einen Handschuh vermochte sie festzuhalten, der andere fiel zu Boden.
    Sie bückte sich, um ihn aufzuheben. Doch als South über ihren Nacken strich, verharrte sie reglos.
    Statt nach dem Handschuh zu greifen, ließ sie auch den anderen fallen und erkannte die Symbolik dieser Geste. Zwei Fehdehandschuhe|... Dass es zufällig geschehen war und keine förmliche Herausforderung darstellte, spielte keine Rolle. Was zwischen India und South in der Luft lag, blieb besser ungesagt – und sollte sich nur in Taten zeigen.
    Sie richtete sich auf, und langsam glitt seine Hand über ihren Oberarm zu ihrer Brust. Eindringlich schauten sie einander an. Tränen ließen Indias dunkle Augen glänzen und hingen an ihren dichten Wimpern. »Nun wirst du bei mir Ruhe finden«, flüsterte sie und ergriff seine Hand. »Und ich bei dir.«
    Welch schlichte Worte sie fand, um alles auszudrücken |...
    Sein Atem stockte, seine Lippen öffneten sich. So viel müsste er jetzt sagen. Und nichts davon wollte er auch nur andeuten. Wahrscheinlich ging es ihr genauso. Also würden
sie einfach Ruhe beieinander finden. So wie sie es angekündigt hatte. Der Rest konnte warten.
    Schweigend führte sie ihn zum Bett und drückte ihn in die Kissen. Dann kniete sie nieder und befreite ihn von den Stiefeln. Unfähig, seinen Blick von ihren exquisiten Händen abzuwenden, bewunderte er die schmalen und doch so starken, ungemein weiblichen Finger.
    India legte die Stiefel auf den Boden, erhob sich und ging zum Fenster, um die seidenen Kordeln von den Vorhängen zu lösen, die lautlos herabsanken. Lediglich das Kaminfeuer erhellte das Zimmer. Sie zog die schweren Samtbahnen noch enger zusammen, so dass nicht einmal ein winziger Sonnenstrahl hereindrang.
    Nun wandte sie sich wieder zu

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