Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
Vom Netzwerk:
folgte mir nach London, so wie er mich auch im Haus der Olmsteads besucht hatte.«
    »Sogar bei den Olmsteads ist er gewesen? Das hast du nicht erzählt.«
    Dafür entschuldigte sie sich nicht. »Er kam mehrmals zu mir, unter dem Vorwand, sich über Mr Olmsteads erfolgreichen Wollhandel zu informieren. Dabei spielte er überzeugend den fortschrittlichen Gutsherrn, in Wirklichkeit wollte er mir jedoch nur nachspionieren.«
    »Und da beobachtete er, wie Olmstead dir unter die Röcke zu greifen versuchte.«
    Diesen Kommentar ignorierte sie, obwohl er den Nagel auf den Kopf traf. »Ich dachte, es würde mir gelingen, meine Ehre zu verteidigen. Aber mein Arbeitgeber war sehr hartnäckig, und so beschloss ich zu kündigen. Bevor ich mit Mr Olmstead darüber sprechen konnte, erlitt er einen Unfall.«
    »Was ist passiert?«
    »Er stürzte vom Pferd.«
    »Hielt sich Margrave zu diesem Zeitpunkt in Cotswold auf?«
    »Ja, und er sah Mr Olmsteads Missgeschick mit an.« Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Über Southertons Gesicht glitt ein Schatten. Fast unmerklich presste er die Lippen zusammen. Er wusste ganz genau, was zwischen dem Earl und dem Wollhändler vorgefallen war. »Ärgerst du dich, weil ich das nicht früher erwähnt habe, Matthew?«
    »Nicht bloß deshalb.« Seine Stimme klang hart und
kalt. »Immer wieder hast du mir nur lückenhafte Informationen geliefert – über Kendall, Rutherford und den Prinzregenten. Und das obwohl du wusstest, was auf dem Spiel stand. Welchen Zweck verfolgst du, India? Möchtest du dieses idyllische Zwischenspiel verlängern? Auf diese Weise wirst du meine Liebe nicht gewinnen!«
    Mit diesen Worten nahm er ihr den Atem, und es dauerte eine Weile, bis sie weitersprechen konnte. »Davon habe ich dir nichts erzählt, weil ich es selbst nicht glauben wollte.«
    »Also war Olmsteads Sturz kein Unfall?«
    »Wohl kaum. Das hatte ich nie zuvor bedacht. Gewiss, Margrave kann grausam sein. Aber einen Mord hätte ich ihm niemals zugetraut. Und ich wollte die Tatsachen nicht wahrhaben, weil ich teilweise eine Mitschuld daran habe. Verstehst du das?«
    »Nein.«
    »Mr Olmstead war ein sehr schlechter Reiter. Das wusste ich nicht, erst Margrave wies mich darauf hin. Eines Tages forderte er ihn zu einem Galopp über die Felder heraus – angeblich um festzustellen, wer das bessere Pferd besaß. Sie legten die Strecke für das Wettrennen fest – ein steinerner Wall, den Margraves Hengst mühelos übersprang, wurde Mr Olmstead zum Verhängnis.« Nur widerwillig hielt sie Southertons Blick stand. »Beinahe hätte er sich das Genick gebrochen. Stattdessen kam er mit ein paar Knochenbrüchen davon, und sein Arzt meinte, er müsse sich glücklich schätzen, weil ihm nichts Schlimmeres zugestoßen sei.«
    »Hast du das Wettrennen beobachtet?«
    »Nein, Mrs Olmstead erzählte mir davon. Auch sie hatte nicht zugeschaut, und sie wusste nur, was sie von ihrem Mann erfuhr. Anscheinend war der Sattel vor dem steinernen
Wall zur Seite gerutscht. Zuvor hatte er den Sprung mehrmals bewältigt, ohne die geringsten Schwierigkeiten. Deshalb hatte sie erwartet, es würde ihm diesmal ebenfalls gelingen.«
    Allmählich verstand Southerton, warum India dem Ereignis in all den Jahren keine besondere Bedeutung beigemessen hatte. »Glaubte Mr Olmstead, es sei einfach bloß Pech gewesen?«
    »Ja. Für das Gegenteil gab es keine Beweise. Margrave wusste nicht, dass ich bereits beschlossen hatte, Chipping Campden zu verlassen. Wenn dein Argwohn berechtigt ist, wollte er mir vielleicht weitere Annäherungsversuche meines Arbeitgebers ersparen – oder Mr Olmsteads Hand unter meinem Rock, wie du es so treffend formuliert hast.«
    »Verzeih mir, das war ungehörig. Hegst du jetzt denselben Verdacht wie ich?«
    Zögernd nickte sie.
    »Was muss ich sonst noch erfahren?« South stieg aus dem Bett, nahm seinen Morgenmantel aus dem Schrank und zog ihn an. »Neulich fragte ich dich, ob Lady Macquey-Howell in Gefahr sei.«
    »Das weiß ich nicht genau. Wenn ich deinen Gedankengängen folge, muss ich allerdings gewisse Schlüsse ziehen. Möglicherweise wird ihr Leben bedroht.«
    »Von Margrave?«
    »Ja.«
    Die Stirn gerunzelt, verknotete er den Gürtel des Morgenmantels. »Und warum hat er es nicht auf Señor Cruz abgesehen?«
    »Weil der spanische Konsul niemals mein Bewunderer war. Umso mehr begeistert sich Lady Macquey-Howell für mich.«

    »Ach, ich verstehe. Weiß Margrave darüber Bescheid?«
    »Das nehme ich an. Es gibt nichts, was

Weitere Kostenlose Bücher