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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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weiß noch etwas. Eine Frau kann einen Mann befriedigen, ohne ihre Jungfräulichkeit zu opfern. Während du mich mit deinem Mund erfreut hast, hatte ich das Gefühl, du müsstest gewisse Erfahrungen gesammelt haben.«
    »Ich glaube, es gibt Dinge, über die man einfach Bescheid weiß – und die man auch dann beherrscht, wenn man sie zum ersten Mal ausprobiert.«
    South lächelte. In ihre Wangen war eine Röte geschossen, die nicht zu ihrer kühlen Stimme passte. »Welch eine schlagfertige Antwort|... Bist du mir böse, weil ich so freimütig gesprochen habe?«
    »Nein.«
    Da neigte er sich näher zu ihr und schaute ihr tief in die Augen, als wollte er ergründen, ob sie die Wahrheit sagte. »Ich fand es wundervoll, wie du mich beglückt hast. Und ich freue mich darauf, deine Lust auf ähnliche Weise zu schüren.«
    India blinzelte.
    »Besitzt du auch in dieser Hinsicht keine Kenntnisse – oder Erfahrung?«, fragte er und rückte wieder ein wenig von ihr ab.

    »Keine Erfahrung.«
    »Ich verstehe.«
    Schmerzlich lächelte sie und legte eine Hand auf seine Brust. »Nein, du verstehst es nicht. Aber es ist lieb von dir, so zu tun|...« Trotz ihres anfänglichen Widerstrebens war sie dankbar für das Kerzenlicht, das Southertons Züge erhellte. Beinahe verdeckten seine erweiterten Pupillen die graue Iris. »Ein Idyll, nicht wahr?«
    »Ein Idyll?«
    »Ja.«
    »So habe ich diese Situation noch nicht betrachtet.« Weil er es nicht wollte. Ein Idyll war ein kurzes, romantisches Zwischenspiel, das irgendwann ein Ende finden musste. »In einem Idyll sollten Ruhe und Frieden herrschen. Und wie du zugeben musst, war das nicht immer so zwischen uns beiden.«
    »Natürlich hast du Recht. Doch es gab einige Momente |...« So wie jetzt, ergänzte sie in Gedanken. Wunschlos glücklich lag sie neben South, unter ihren Fingern pochte sein Herz. »Früher habe ich es bedauert, dass mir das Talent fehlt, Geschichten zu erzählen. In meinem Beruf benutze ich immer nur die Worte anderer. Und jetzt würde ich gern schildern – vielleicht erst in vielen Wochen oder Monaten, wie du dich in mich verliebt hast. Ich weiß, es klingt albern, aber vielleicht müssen wir überhaupt nicht von hier weggehen.«
    Als er etwas erwidern wollte, schüttelte sie hastig den Kopf und brachte South zum Schweigen. »Ich bin gar nicht derart praktisch veranlagt, wie ich immer dachte«, fuhr India fort. »Eher romantisch, allerdings nicht so abenteuerlustig wie du|... Bald wirst du Ambermede verlassen und Mr Kendalls Mörder suchen. Außerdem musst du an den armen Mr Rutherford denken und an Lady
Macquey-Howells Affäre mit Señor Cruz. Ich werde ans Theater zurückkehren, mit einer plausiblen Erklärung für meine Abwesenheit. Etwa vierzehn Tage lang wird Mr Kent an allem, was ich tue, herumnörgeln. Letzten Endes wird er mir jedoch verzeihen.« Langsam glitt ihre Hand von Southertons Brust herab. »Allzu oft werden wir uns nicht mehr sehen, Matthew. Und wenn, dann nur zufällig. Der Oberst wird wohl keine Verwendung mehr für mich haben. Und du ebenfalls nicht|...«
    Eine Zeit lang schwieg er. »Offenbar hast du gründlich über das alles nachgedacht, India.«
    »Ja.«
    »Und du glaubst, du hast Recht?«
    »Sonst hätte ich’s nicht gesagt.« Sie wartete ab, ob er ihr widersprechen würde. Das tat er nicht. Stattdessen starrte er die gegenüberliegende Wand an, obwohl es dort nichts gab, was ihn interessiert hätte.
    Was mochte er denken? Seine Augen wirkten ausdruckslos, die Züge um seine Lippen unerbittlich.
    Tapfer verbarg India ihre Enttäuschung. Erst wenn sie allein war, würde sie weinen. Ihre Tränen würde sie ihm nicht zeigen. »Eigentlich wollte ich dir die restliche Geschichte erst morgen erzählen. Aber ich kann nicht länger warten. Die ganze Wahrheit muss ans Licht – damit alle Missverständnisse zwischen uns ausgeräumt werden.«
    Zunächst glaubte sie, er habe ihr nicht zugehört. Dann sah sie einen Muskel in seiner Wange zucken, und South nickte zustimmend.
    »Nachdem ich meine Stellung bei den Olmsteads aufgegeben hatte, zog ich mit Lady Margraves Segen nach London. Wie ich bereits sagte, finanzierte sie meinen Lebensunterhalt. Sie stellte eine einzige Bedingung – ich musste mich von ihrem Sohn fern halten. Doch er wollte
nicht auf meine Gesellschaft verzichten. Schließlich erkannte sie, dass ich keinen schlechten Einfluss auf ihn ausübte. Zu ihrem Leidwesen sah sie Margrave nur noch selten, während er immer öfter zu mir kam. Er

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