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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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unhöflich zu meinem Gast, Merripen.«
    Ihrem Gast? Kev starrte sie empört an.
    »Das ist unnötig«, beteuerte Harrow hastig. »Ich weiß, wie die Turnübung auf Außenstehende wirken mag.«
    Win funkelte Kev an. »Er hat mich gesund gemacht, und du willst dich so bei ihm bedanken?«
    »Ihr seid selbst für Eure Gesundung verantwortlich«, erwiderte Harrow. »Es ist das Ergebnis Eurer eigenen Anstrengungen, Miss Hathaway.«

    Wins Ausdruck wurde weicher, als sie den Arzt ansah. »Vielen Dank.« Aber als sie wieder zu Kev blickte, erschien ein missbilligendes Stirnrunzeln auf ihrem Gesicht. »Wirst du dich nun entschuldigen, Merripen?«
    Rohan verdrehte ihm leicht den Arm. »Tu es, verdammt nochmal«, flüsterte Rohan. »Um des lieben Friedens willen.«
    Kev warf dem Arzt einen finsteren Blick zu und sagte auf Romani: » Te malavel les i menkiva .« (Mögest du an einer schmerzhaften Krankheit verrecken.)
    »Was bedeutet«, sagte Rohan, »›Bitte vergebt mir dieses Missverständnis. Mögen sich unsere Wege als Freunde trennen.‹«
    Harrow wirkte skeptisch, aber er murmelte: »Ich nehme Eure Entschuldigung an. Ist ja nichts passiert.«
    »Jetzt müssen wir leider gehen«, sagte Rohan übertrieben freundlich, der Kev immer noch den Arm verdrehte. »Frühstückt bitte weiter … Wir haben unaufschiebbare Besorgungen zu erledigen. Bitte richtet Amelia aus, dass ich zum Mittagessen zurück bin.« Und mit diesen Worten führte er Kev aus dem Zimmer, dicht gefolgt von Leo.
    Sobald sie die Suite verlassen hatten und im Korridor standen, löste Rohan seinen festen Griff. Während er sich mit der Hand durchs Haar strich, fragte er leicht verärgert: »Was hast du dir davon erhofft, Wins Arzt umzubringen?«
    »Vergnügen.«
    »Und zweifelsohne hättest du das auch gehabt. Win hingegen schien die Angelegenheit weniger zu genießen.«

    »Warum ist Harrow hier?«, erkundigte sich Kev scharf.
    »Zumindest auf diese Frage kenne ich die Antwort«, sagte Leo und lehnte sich ungezwungen mit der Schulter an die Wand. »Harrow möchte die Hathaways besser kennenlernen. Denn er und meine Schwester stehen sich … nahe.«
    Augenblicklich spürte Kev ein bleischweres Gewicht im Magen, als habe er eine Handvoll Flusssteine verschluckt. »Was soll das heißen?«, fragte er, obwohl er es besser wusste. Kein vernünftiger Mann könnte sich Wins Liebreiz entziehen. Man musste sich einfach in sie verlieben.
    »Harrow ist Witwer«, sagte Leo. »Ein anständiger Kerl. Fühlt sich seinem Sanatorium und den Patienten sehr verbunden. Aber er ist ein kultivierter Mann, weit gereist und reich wie der Teufel. Und er ist ein Sammler schöner Dinge.«
    Keinem der Männer entging die Anspielung. Win wäre wahrlich eine prachtvolle Erweiterung einer Sammlung edler Objekte.
    Die nächste Frage kam Kev nur schwer über die Lippen, doch er zwang sich, sie zu stellen: »Hegt Win Gefühle für ihn?«
    »Ich glaube nicht, dass Win genau weiß, zu welchem Grad diese Gefühle aus Dankbarkeit bestehen und zu welchem aus echter Zuneigung.« Leo bedachte Kev mit einem scharfen Blick. »Und es gibt immer noch ein paar ungelöste Fragen, auf die sie eine Antwort sucht.«
    »Ich rede mit ihr.«
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Jedenfalls nicht, bis sie sich ein wenig beruhigt hat. Sie
scheint im Moment nicht besonders gut auf dich zu sprechen zu sein.«
    »Warum?«, erkundigte sich Kev, besorgt, sie könne ihrem Bruder von der vergangenen Nacht erzählt haben.
    » Warum? « Leos Mundwinkel zuckten. »Da gibt es eine solche Vielzahl an Gründen, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Abgesehen von dem unangebrachten Auftritt heute Morgen hast du ihr zum Beispiel nie geschrieben!«
    »Doch, das habe ich«, entrüstete sich Kev.
    » Einen Brief«, gestand ihm Leo zu. »Oder besser gesagt einen Bericht über die landwirtschaftliche Entwicklung auf dem Ramsay-Anwesen. Sie hat ihn mir sogar gezeigt. Aber wie könnte ich die erhebende Prosa vergessen, mit der du beschrieben hast, wie das Feld neben dem Osttor gedüngt wurde? Der Teil über den Schafsmist hat mir beinahe Tränen in die Augen getrieben, derart rührselig und …«
    »Worüber hätte ich denn sonst schreiben sollen?«, wollte Kev wissen.
    »Mach dir nicht die Mühe, es ihm zu erklären«, fiel ihm Cam ins Wort, als Leo den Mund öffnen wollte. »Es ist nicht die Art der Roma, Gedanken und Gefühle auf Papier festzuhalten.«
    »Es ist auch nicht die Art der Roma, ein Anwesen zu führen und

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