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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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vorgetragen, die ihre Röte noch verstärkte.
    »Vielen Dank, Kev.«
    Er warf ihr einen zurückhaltenden Blick zu. »Willst du denn heiraten?«
    Wins eigensinniges, verräterisches Herz pochte vor schmerzhafter Aufregung, da sie zuerst glaubte, er habe gefragt: »Willst du mich heiraten?« Aber nein, er wollte lediglich ihre Einstellung zum Thema ›ehelicher Bund‹ erfahren.
    »Ja, natürlich«, sagte sie. »Ich will Kinder. Ich will einen Gatten, mit dem ich alt werde. Ich will meine eigene Familie.«
    »Und Harrow behauptet, das alles sei nun möglich?«

    Win zögerte einen Hauch zu lange. »Ja, ohne jegliche Bedenken.«
    Doch Merripen kannte sie zu gut. »Was verschweigst du mir?«
    »Mir geht es gut genug, um alles zu tun, was mir jetzt im Sinn steht«, sagte sie entschlossen.
    »Was genau hat er …«
    »Darüber will ich nicht reden. Du hast Dinge, über die du nicht sprechen willst, und ich habe die meinen.«
    »Du weißt, dass ich es herausfinden werde«, flüsterte er.
    Win überging seine Worte und sah zu dem Park, der vor ihnen lag. Ihre Augen weiteten sich, als sie etwas erblickte, das vor ihrer Abreise nach Frankreich nicht dort gewesen war … ein riesiges, atemberaubendes Bauwerk aus Glas und Eisenträgern. »Ist das der Kristallpalast? Oh, das muss er sein! Er ist wunderschön – viel prächtiger als die Stiche, die ich gesehen habe.«
    Das gewächshausartige Gebäude, das eine Fläche von mehr als neun Morgen Land bedeckte, beherbergte eine internationale Weltausstellung mit Kunstwerken und industriellen Gütern. Win hatte in den französischen Zeitungen darüber gelesen, die die Ausstellung treffend als eines der Weltwunder beschrieben.
    »Seit wann sind die Arbeiten beendet?«, fragte sie und beschleunigte ihren Schritt, als sie in Richtung des glitzernden Bauwerks eilten.
    »Vor knapp einem Monat.«
    »Warst du schon drinnen? Hast du die Ausstellung besucht?«

    »Einmal«, sagte Merripen und lächelte über ihre unverhohlene Begeisterung. »Und ich habe einen Teil der Exponate gesehen, aber bei weitem nicht alles. Es würde drei Tage oder noch länger dauern, sich alles anzusehen.«
    »Welchen Teil hast du besucht?«
    »Besonders den mit den landwirtschaftlichen Maschinen.«
    »Ich wünschte, ich könnte auch nur einen kleinen Blick hineinwerfen«, sagte sie sehnsüchtig und beobachtete den endlosen Strom an Besuchern, die aus dem außergewöhnlichen Gebäude herauskamen oder es betraten. »Sollen wir?«
    »Wir haben nicht mehr genug Zeit. Es ist bereits später Nachmittag. Wir gehen morgen.«
    »Heute. Bitte! « Ungeduldig zog sie an seinem Arm. »O Kev, schlag es mir nicht ab!«
    Als Merripen zu ihr herabblickte, war sie von seiner Schönheit derart geblendet, dass sie ein wohliges Stechen in der Magengegend verspürte. »Wie könnte ich dir je etwas abschlagen?«, fragte er sanft.
    Während er sie zum hoch aufragenden, bogenförmigen Eingang des Kristallpalasts führte und einen Shilling Eintritt pro Person bezahlte, sah sich Win ehrfurchtsvoll um. Die treibende Kraft hinter der Weltausstellung war Prinz Albert gewesen, ein kluger Mann voll zukunftsträchtiger Visionen. Laut der winzigen Karte, die ihnen zusammen mit der Eintrittskarte überreicht wurde, bestand das Gebäude aus über eintausend Eisenträgern und dreihunderttausend Glasscheiben. Teile des Bauwerks waren hoch genug, um selbst ausgewachsene Ulmen zu beherbergen. Insgesamt waren einhunderttausend
Ausstellungsstücke aus der ganzen Welt zu sehen.
    Die Ausstellung war nicht nur vom Standpunkt der Wissenschaft aus von Bedeutung, sondern auch aus sozialer Sicht. Sie bot allen Klassen aus allen Regionen, von der niederen Schicht bis zum Hochadel, die Möglichkeit, sich unter einem Dach frei zu bewegen, was ansonsten nur sehr selten vorkam.
    Ein modisch gekleidetes Grüppchen hatte sich im Querschiff versammelt, dem zentralen Punkt des Kristallpalasts. Keiner von ihnen schien auch nur das geringste Interesse für die Umgebung an den Tag zu legen. »Worauf warten diese Leute?«, fragte Win.
    »Auf nichts«, erwiderte Merripen. »Sie sind nur hier, um gesehen zu werden. Als ich schon einmal hier war, habe ich eine ähnliche Gruppe bemerkt. Sie besuchen keine der Ausstellungen. Sie stehen nur dort herum und plustern sich wie Pfaue auf.«
    Win lachte. »Nun, sollen wir uns neben sie stellen und sie bewundern, oder sollen wir uns etwas wirklich Interessantes ansehen?«
    Merripen reichte ihr die kleine Karte.
    Nachdem Win die Liste mit

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