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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Insbesondere will ich herausfinden, warum uns der Gadjo , der uns gezeugt hat, umbringen wollte.«
    »Was? Um Himmels willen, warum?«
    »Ich vermute, dass es etwas mit Erbangelegenheiten zu tun hat. Bei Gadjos läuft es immer auf das liebe Geld hinaus.«
    »So verbittert?«, sagte Win und umfasste seinen Arm noch fester.
    »Dazu habe ich reichlich Grund.«
    »Du hast auch Grund, glücklich zu sein. Immerhin hast du heute einen Bruder gefunden. Und erfahren, dass du zur Hälfte Ire bist.«
    Diese Bemerkung entlockte ihm ein grollendes Lachen. »Und das soll mich glücklich machen?«
    »Die Iren sind ein beeindruckendes Volk. Das kann man auch an dir erkennen: Du liebst das Land, deine Pächter …«
    »Eine gute Prügelei …«
    »Ja. Nun, vielleicht solltest du diesen Teil auch weiterhin unterdrücken.«

    »Wenn ich ein halber Ire bin«, sagte er, »sollte ich ein besserer Trinker sein.«
    »Und ein mitteilungsbedürftigerer Gesprächspartner.«
    »Ich ziehe es vor, nur zu reden, wenn ich auch etwas zu sagen habe.«
    »Hmm. Das trifft weder auf Iren noch auf Roma zu. Vielleicht gibt es da einen weiteren Teil von dir, den es zu entdecken gilt.«
    »Gütiger Himmel, ich hoffe nicht.« Aber er lächelte, und Win erfasste ein warmer Schauer des Glücks.
    »Das ist das erste echte Lächeln, das ich seit meiner Ankunft an dir gesehen habe«, sagte sie. »Du solltest öfter lächeln, Kev.«
    »Wirklich?«, fragte er leise.
    »O ja. Es stärkt die Gesundheit. Dr. Harrow behauptet, dass sich seine fröhlichen Patienten viel schneller erholen als seine griesgrämigen.«
    Bei der Erwähnung des Arztes verschwand Merripens flüchtiges Lächeln jäh. »Ramsay meinte, ihr beide seid euch nähergekommen.«
    »Dr. Harrow ist ein Freund«, räumte sie ein.
    »Nur ein Freund?«
    »Ja, jedenfalls bislang. Hättest du denn Einwände, wenn er mir den Hof machen würde?«
    »Natürlich nicht«, murmelte Merripen. »Welches Recht hätte ich auch dazu?«
    »Keines. Außer du hättest mir in der Vergangenheit deine Zuneigung offenbart, was allerdings nie der Fall gewesen ist.«
    Sie spürte Merripens inneren Kampf. Am liebsten hätte er das Thema wohl unter den Teppich gekehrt.
Aber es war ein Kampf, den er verlor, denn er sagte: »Es käme mir nie in den Sinn, dir von geistiger Schmalkost abzuraten, wenn es das ist, worauf du Appetit hast.«
    »Du vergleichst Dr. Harrow mit geistiger Schmalkost?« Es bereitete Win große Mühe, ein zufriedenes Grinsen zu unterdrücken. Merripens Eifersucht war Balsam auf ihrer verwundeten Seele. »Ich versichere dir, er ist kein bisschen langweilig. Er ist ein charakterstarker, charmanter Mann.«
    »Er ist ein triefäugiger, blasser Gadjo .«
    »Er ist sehr attraktiv. Und er hat überhaupt nicht nah am Wasser gebaut.«
    »Hast du zugelassen, dass er dich küsst?«
    »Kev, wir stehen in einem Arzt-Patienten-Verhältnis …«
    »Hast du?«
    »Einmal«, gestand sie und wartete, bis er die Nachricht verdaut hatte. Finster funkelte er den Gehweg vor ihnen an. Als sich abzeichnete, dass er nichts weiter sagen würde, gab Win zu bedenken: »Es war nur ein Zeichen der Dankbarkeit.«
    Immer noch keine Reaktion.
    Sturer Ochse , dachte sie verärgert. »Es war nicht wie bei deinen Küssen. Und wir haben nie …« Eine dunkle Röte schoss in ihr Antlitz. »Wir haben nichts auch nur annähernd Vergleichbares von dem getan, was du und ich … vergangene Nacht …«
    »Ich will nicht darüber reden.«
    »Warum können wir über Dr. Harrows Küsse reden, aber nicht über deine?«
    »Weil meine Küsse zu nichts führen werden.«
    Seine Worte schmerzten. Und verwirrten und
frustrierten sie zugleich. Beinahe hätte sie Merripen geradewegs gefragt, warum er ihr nicht den Hof machen wollte. Allerdings war eine belebte Straße Londons dafür nicht der rechte Ort.
    »Nun, es besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass Dr. Harrow mir den Hof machen möchte«, sagte sie und schlug einen pragmatischen Ton an. »Und in meinem Alter muss man jeden denkbaren Heiratsantrag sehr ernst nehmen.«
    »In deinem Alter?«, höhnte er. »Du bis erst fünfundzwanzig.«
    »Sechsundzwanzig. Und selbst mit fünfundzwanzig würde ich längst zu den alten Jungfern zählen. Ich habe wegen meiner Krankheit viele Jahre verloren – vielleicht meine besten.«
    »Du bist schöner denn je. Jeder Mann, der das nicht sieht, muss blind oder verrückt sein.« Das Kompliment war nicht besonders einfallsreich oder eloquent, aber mit einer Ehrlichkeit

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