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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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zwar eine hoheitsvolle Ausstrahlung, aber sie war alles andere als unnahbar.
    Ihr Lächeln war lieblich und warm, und bei dem Anblick überkam Drew ein schmerzliches Verlangen - eine Sehnsucht, die weit tiefer ging als rein körperliche Lust.
    Roslyn weckte beunruhigende Gefühle in ihm, viel zu starke und viel zu verstörende.
    Trotzdem genoss er es s eit Jahren schon bemühte er sich um emotionale Distanz. Wenn er nichts für andere empfand, konnte er auch nicht betrogen werden. Seine beiden engsten Freunde, Marcus und Heath, hatten ihn nie betrogen, nie enttäuscht und sich so sein Vertrauen und seine Loyalität verdient.
    Aber er war in Gefahr, zu sehr wie seine Mutter zu werden, ihre Kälte, ihre hochmütige Distanziertheit und ihre Einsamkeit zu übernehmen.
    Bisher hatte er sich eigentlich nie als einsam empfunden. Erst Roslyns Frage hatte ihn erkennen lassen, dass er die meiste Zeit wirklich einsam war oder es zumindest gewesen war, ehe er ihr begegnete. Seit er sie kannte, war sein Leben reicher und leidenschaftlicher.
    Drew runzelte die Stirn. Vielleicht hatte er genau danach gesucht, ohne es zu wissen.
     
    Das Dinner war bei aller steifen Förmlichkeit erträglich. Die Duchess beschränkte ihre verächtlichen Bemerkungen auf ein Minimum, und Roslyns höfliche Konversation entkrampfte alles ein wenig.
    Nach dem Essen allerdings wurde es unerfreulich. Für gewöhnlich zogen sich die Damen nun in den Salon zurück, während die Herren ihren Portwein tranken. Aber Drew wollte nicht allein im Speisesaal bleiben und hatte vor allem nicht vor, Roslyn schutzlos dem Drachen auszuliefern. Also begleitete er sie in den großen Salon.
    Seine Weigerung, sich an die Konventionen zu halten, verärgerte die Duchess mehr, als er erwartet hatte. Kaum hatten sie in den Sesseln Platz genommen, holte sie zum ersten Schlag aus. »Du enttäuschst mich, Arden. Du weißt, dass ich schlechtes Benehmen in meinem Haus nicht dulde. «
    Drew musste sich anstrengen, Ruhe zu bewahren. »Eigentlich ist es mein Haus, Mutter. «
    »Mag sein, doch wenn du erwartest, dass ich vorgebe, dieser unpassenden Verlobung zuzustimmen, wirst du meinen Wünschen entsprechen.«
    Drew biss die Zähne zusammen, und seine Mutter fuhr frostig fort.
    »Du weißt sehr wohl, dass ich diese Verbindung nicht gutheiße. Du könntest eine sehr viel geeignetere Braut finden. Miss Loring steht gesellschaftlich weit unter dir ... « Er fiel ihr ins Wort: »Erstens, Mutter, kommt es dir nicht zu, mir zu sagen, welche Braut ich wähle. Und zweitens kann ich keine geeignetere als Miss Loring finden.«
    »Nun, das wirst du müssen, denn ich gebe einem solc unpassenden Arrangement nicht meinen Segen. «
    Er erwiderte den hochmütigen Blick seiner Mutter. »Du wirst oder ich sorge dafür, dass du morgen früh aufs Witwenteil ziehst.«
    »Das wagst du nicht! «
    »Gewiss wage ich.«
    Die Duchess wurde blass und starrte ihn wütend. an.
    Roslyn, die bisher geschwiegen hatte, mischte sich nun ein.
    »Drew«, sagte sie leise. »Es ist gut. Ich hatte nie den Wunsch, gesellschaftlich aufzusteigen. Ich bin mit meiner gegenwärtigen Stellung vollkommen zufrieden. «
    »Es ist verdammt nochmal nicht gut! «
    Bebend vor Zorn, erhob sich die Duchess.
    An meiner Gegenwart wird nicht geflucht, junger Mann! «
    Drew stand ebenfalls auf und reichte Roslyn die Hand. »Komm, Liebling, ich kann keinen Moment länger hierbleiben, sonst überwältigt mich noch der Drang, jemanden umzubringen.«.
    Seine Mutter stieß einen stummen Entsetzensschrei aus, aber Drew beachtete sie gar nicht mehr, sondern führte Roslyn aus dem Salon. Er zog sie mit sich quer durchs Haus in die Bibliothek.
    Wortlos lief sie mit ihm mit und beschwerte sich nicht über seine viel zu großen Schritte. Bis sie in der Bibliothek ankamen, wo Drew die Flügeltüren öffnete und hinaus auf die Terrasse trat, war Roslyn ein wenig außer Atem. Erst jetzt begriff Drew, dass er sich von seiner Wut übermannen ließ. Normalerweise schaffte er es, seinen Zorn auf seine Mutter zu beherrschen.
    Nun murmelte er eine Entschuldigung, ließ Roslyns Hand los und trat an die Steinbalustrade, von der aus er in den stattlichen Garten hinabblickte. Der Vollmond war gerade aufgegangen.
    Er spürte, wie Roslyn zu ihm kam.
    Als sie schließlich etwas sagte, klang sie zögernd und vorsichtig. »Ich möchte mich nicht zwischen dich und deine Mutter stellen, Drew.«
    »Das tust du nicht«, raunte er. »Wir liegen uns schon seit Jahren in den

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