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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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eine Verabredung in London, die ich nicht absagen kann. Aber ich komme bei anderer Gelegenheit gern darauf zurück ... vielleicht im Brooks? «
    Drew stimmte zu, sich in nächster Zeit mit ihm in dem Londoner Club zu treffen. Überrascht stellte er fest, dass er Haviland mochte, was wohl mit ein Grund war, weshalb er eine Weile später unweigerlich hinsah, als der Earl sich von Arabella und Marcus verabschiedet, um sodann durch die Gartentüren hinten im Ballsaal zu gehen. Da Haviland unweit von Danvers Hall wohnte, nahm Drew an, dass er lieber durch den Garten zu seinem Anwesen gehen wollte, als seine Kutsche zu rufen.
    Gleich darauf jedoch sah Drew, wie Roslyn Loring durch dieselbe Tür nach draußen schlüpfte. Während er sich noch fragte, was sie vorhaben mochte, trugen ihn seine Beine von selbst zum nächsten Ausgang. Von hier hatte man einen seitlichen Blick auf die Terrasse, die in den Garten hinabführte. Drew blieb stehen und sah sich um.
    Auch Haviland war stehen geblieben, um auf Roslyn zu warten, die hinter ihm hereilte. Als sie bei ihm ankam und zu ihm aufblickte, bot sie ein atemberaubendes Bild. Die untergehende Sonne tauchte ihr goldenes Haar und ihre Porzellanhaut in einen rötlichen Glanz, der beinahe etwas Unwirkliches hatte.
    Drew war wie verzaubert von dem Anblick, und sollte Haviland nur halb der Mann sein, für den er ihn hielt, ginge es ihm gewiss nicht anders. Wäre Drew indes halb der Gentleman, für den er sich hielt, würde er gehen, bevor er ein romantisches Stelldichein störte.
    Leider konnte er sich nicht dazu durchringen. Stattdessen starrte er wie gebannt auf Roslyn Loring, die ihr liebreizendes Lächeln einem anderen darbot.
     
    Bis sie Lord Haviland eingeholt hatte, war Roslyn ein wenig außer Atem, aber froh, als der Earl sich zu ihr umdrehte und sie freundlich anlächelte.
    »Ich hatte schon nach Ihnen gesucht, um mich zu verabschieden, Miss Loring, konnte Sie aber nicht finden. «
    »Bedauerlicherweise hatte ich etwas mit dem Personal zu besprechen. «
    »Lassen Sie mich Ihnen zu der höchst gelungenen Feier gratulieren«, sagte er mit jener förmlichen Höflichkeit, die seinem neuen Rang entsprach, und beugte sich über ihre Hand. »Einen solchen Anlass zu organisieren, muss schwierig gewesen sein.«
    Zu ihrem Verdruss errötete Roslyn. »Die Größe war tatsächlich ein wenig beängstigend«, begann sie, bremste sich aber gleich wieder, weil sie nicht albern klingen wollte. Es war schrecklich, wie sehr sie in Havilands Gegenwart um die richtigen Worte verlegen war, doch das lag wohl daran, dass sie unbedingt einen guten Eindruck auf ihn machen wollte. »Ich bin froh, dass Sie heute kommen konnten, Mylord.«
    »Ich auch. Und ich bedaure, so früh wieder gehen zu müssen, aber leider muss ich in einer Stunde in London sein.«
    Roslyn fand es sehr schade, dass er ihre Hand wieder losließ. »Sie sagten, Ihre Verwandten erwarten Sie, nicht wahr? «
    Haviland verzog halb amüsiert, halb reumütig das Gesicht. »Ja, ein Jammer. Meine Großmutter veranstaltet einen Lyrikabend und verlangt, dass ich anwesend bin. Ich persönlich würde lieber ein Flammenschwert schlucken, als mich ihren Vorstellungen von Unterhaltung auszusetzen - Pädagogen und literarische Möchtegerne, die schlechte Gedichte rezitieren -, doch ich kann mich unmöglich entschuldigen.«'
    »Vielleicht wird es unterhaltsamer, als Sie denken. «
    »Nein, eher wird es die reinste Tortur.« Er überlegte kurz, während er sie ansah. »Sie scheinen diese gesellschaftlichen Anlässe offenbar weniger lästig zu finden. Vielleicht könnten Sie mir helfen. Wie Sie wissen, gebe ich nächste Woche einen Ball.«
    »Ja, meine Schwestern und ich haben Ihre Einladung erhalten.«
    »Wären Sie gewillt, mich bei der Gestaltung zu beraten? Die Repräsentanten des Adels - insbesondere meine erlesene Verwandtschaft - rechnen mit einem Desaster, und ich würde ihnen zu gern beweisen, dass sie sich irren.«
    »Ich helfe Ihnen mit Freuden, Mylord.«
    »Wollen wir uns morgen treffen, um alles zu besprechen? «
    »Ja, sofern es Ihnen am Nachmittag recht ist. Arabella und Marcus werden bis dahin in die Flitterwochen abgereist sein. «
    »Sehr schön, dann suche ich Sie um drei Uhr auf, wenn es Ihnen passt.«
    »Das tut es, Mylord.«
    »Bis dann, Miss Roslyn«, sagte Haviland und verbeugte sich nochmals.
    Lächelnd beobachtete sie, wie er sich umdrehte, die Verandastufen jeweils zwei auf einmal hinuntersprang und zu seinem nahen Anwesen

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