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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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ein und stand auf. Als er einen Schritt auf sie zu machte, wich Roslyn ängstlich zurück.
    Seine Mundwinkel zuckten. »Keine Angst, meine Liebe. Meine Absichten sind diesmal ehrenhaft. Drehen Sie sich um, damit ich Ihr Kleid zuhaken kann. Sie wollen doch nicht, dass Ihre Bediensteten Sie so sehen.«
    Ebenso wenig wollte sie, dass er näherkam. Andererseits war es nicht einfach, die Haken hinten am Kleid selbst zu schließen.
    Deshalb drehte sie ihm widerwillig den Rücken zu und hielt sich stocksteif, während er die Aufgabe übernahm, die sonst ihrer Zofe zufiel.
    Als er fertig war, legte er ihr sanft die Hände auf die Schultern. »Sie sollten unbedingt versuchen, Haviland zu küssen. Er wird Ihnen nicht widerstehen können. Guten Tag, Miss Loring.«
    Roslyn brachte weder einen Ton heraus, noch konnte sie Arden ansehen. Regungslos verharrte sie, bis er aus der Bibliothek gegangen war. Sie zitterte noch und verfluchte sich im Stillen.
    Was war nur in sie gefahren, es so weit kommen zu lassen? In dem Moment, in dem seine Lippen ihre berührten, hatte sie den letzten Funken Verstand verloren.
    Sie durfte ihm niemals erlauben, mit ihr den Liebesakt zu vollziehen, denn sie hatte nicht vor, ihre Unschuld vor der Hochzeitsnacht zu verlieren.
    Dennoch konnte sie das wahnsinnige Verlangen nicht leugnen, das der Duke in ihr weckte.
    Sie ließ sich in einen der Sessel fallen und hob die zitternde Hand an ihre Schläfe. Kein Wunder, dass Arden als fantastischer Liebhaber galt. Sie bezweifelte nicht mehr, dass Frauen bei ihm vor Wonne weinten. Er besaß die Macht, jede Frau schwach werden zu lassen, in ihr den Wunsch zu wecken, von ihm besessen zu werden ...
    Aber ein verwegener Adliger wie der Duke war nur an körperlichem Vergnügen interessiert, nicht an Liebe, Ehe oder Kindern.
    Für sie konnte es gar keine Zukunft mit ihm geben, und sie wäre eine hoffnungslose Närrin, würde sie sich auch nur erlauben, etwas anderes zu denken.
    Nein, schwor Roslyn sich, fortan würde sie größtmöglichen Abstand zum Duke of Arden halten. Und unter keinen Umständen würde sie ihn noch einmal bitten, ihr Nachhilfe im Verführen zu geben!
     

Neuntes Kapitel
     
    Es ist erschreckend festzustellen, wie leicht er mich dazu bringt, mich furchtbar liederlich zu benehmen.
     
    Roslyn an Fanny
     
    »Wo warst du, Roslyn, meine Liebe?«, fragte Winifred über den Lärm des Ballsaals hinweg, in dem es von Gästen nur so wimmelte. »Ich hatte dich schon vor einer Stunde erwartet.«
    »Ich musste mich noch um einige Dinge zu Hause kümmern«, antwortete Roslyn, was nur teils der Wahrheit entsprach. Sie war hauptsächlich deshalb erst spät auf dem Haviland-Ball erschienen, um einen ganz bestimmten Adligen meiden zu können. Nach ihrer heftigen Umarmung letzte Woche in der Bibliothek wollte sie Arden nicht gegenübertreten.
    Seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen, und sie wäre dem Ball heute Abend ganz ferngeblieben, hätte sie Lord Haviland nicht versprochen zu kommen.
    »Du hast den Empfang versäumt«, sagte Winifred, deren laute Stimme mühelos das Orchester und die regen Unterhaltungen der übrigen Gäste übertönte. »Aber das Fest lässt sich bestens an.«
    Tatsächlich belegte das lebhafte Gedränge, dass der Ball ein Erfolg war. Roslyn freute sich für Lord Haviland, wenngleich ihr weniger Lärm und Hitze lieber gewesen wären. Die unzähligen glitzernden Kronleuchter sowie die vielen herausgeputzten Gäste sorgten für so viel Wärme und Licht, dass es schon beinahe erdrückend war.
    Noch ehe Roslyn etwas sagen konnte, nahm -Winifred sie in die Pflicht. »Ich bin enttäuscht von dir, mein Mädchen. Erst kommst du zu spät, dann versteckst du dich hier am Rand. Das ist nicht der Sinn eines Balls. Du solltest tanzen! «
    »Es ist zu warm zum Tanzen«, entgegnete Roslyn, die sich mit ihrem vergoldeten Fächer Luft zuwedelte.
    »Papperlapapp«, schalt ihre Freundin. »Einen Abend lang wirst du ein bisschen Hitze vertragen können. Aber du brauchst einen Partner. « Winifred blickte sich suchend um. »Ich frage mich, wo Arden ist. Er war so freundlich, mich hierher zu eskortieren, doch kurz nach unserer Ankunft verschwand er in einem der kleinen Salons zum Kartenspiel.«
    Roslyn schluckte ihren Arger hinunter. »Vielen Dank, Winifred, doch ich kann meine Angelegenheiten allein regeln.«
    »Sein Freund, der gut aussehende Marquess of Claybourne, ist auch hier, obwohl ich ihn ebenfalls seit einer Welle nicht gesehen habe. Zu schade, dass

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