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Glut in samtbraunen Augen

Glut in samtbraunen Augen

Titel: Glut in samtbraunen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts
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zeigen?
    „Passt es überhaupt in deinen Zeitplan, mit mir hier zu sitzen?“, fragte sie deshalb. „Ich meine, ich weiß ja nicht viel von dir, nur, dass du ein erfolgreicher Geschäftsmann mit wenig Zeit bist, und …“
    „Das Letzte, um das du dir Sorgen machen musst, ist mein Terminplan“, stellte er klar. „Ich weiß immer, was ich tue, und dieser Teil unseres Ausflugs ist keineswegs verlorene Zeit.“
    „Tatsächlich?“ Sie merkte, wie ihr Herz schneller schlug, und lächelte Cesare an. Sollte es ihm wirklich Freude bereiten, etwas mit ihr zu unternehmen?
    Doch kaum dass sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, wurde sie eines Besseren belehrt.
    „ Naturalmente! Immerhin sind wir Mann und Frau, da kann es nicht schaden, sich gemeinsam in der Öffentlichkeit zu zeigen. Ich möchte verhindern, dass irgendwelche Gerüchte aufkommen. Und da wir schon keine Flitterwochen miteinander verbringen können, weil mir dazu dann wirklich die Zeit fehlt, sollten wir zumindest ab und zu gemeinsam etwas unternehmen, findest du nicht? Ganz davon abgesehen ist Signor Umberto, der Mann, mit dem ich heute verabredet bin, ein alter Freund meines Vaters. Ich hoffe, dass es einen positiven Eindruck auf ihn macht, wenn ich meine frisch angetraute Ehefrau zu unserem Treffen mitbringe.“
    „Ja, natürlich.“ Betroffen senkte Vanessa den Blick. Wie naiv sie doch war! Hatte sie wirklich angenommen, Cesare könne irgendetwas aus reiner Freundlichkeit tun?
    Und du brauchst dir schon gar nicht einzubilden, dass er gern mit dir zusammen ist. Zumal dich das ohnehin nicht interessieren sollte.
    „Ich schlage vor, ich zeige dir jetzt den Duomo Santa Maria Assunta, danach sehen wir weiter.“
    Vanessa folgte ihm durch ein Gewirr enger Straße und Gassen, bis sie schließlich vor einem schlichten Gebäude standen, in dessen Fassade ein großes Rundfenster eingelassen war, das ansonsten aber von außen wenig beeindruckend aussah.
    „Einen Dom hätte ich mir irgendwie prachtvoller vorgestellt“, sprach sie ihren ersten Gedanken aus, bereute es aber sofort wieder, als sie sah, wie Cesares Miene sich verfinsterte. „Ich meine …“
    Er hob eine Hand. „Es gibt keinen Grund, dich mir gegenüber zu rechtfertigen. Ich wusste schließlich von Anfang an, worauf ich mich mit dir einlasse.“
    „Was willst du damit sagen?“ Fragend sah sie ihn an, dann schüttelte sie den Kopf. „Hör zu, ich weiß inzwischen, dass du mich für oberflächlich und auch habgierig hältst, aber …“
    „Aber was?“
    „Ich …“ Sie winkte ab. „Ach, was! Du hast recht: Ich brauche mich vor dir nicht zu rechtfertigen. Du kennst mich schließlich überhaupt nicht!“
    „O doch, ich kenne dich besser, als du denkst, bella gioia .“ Seine Stimme ließ keinen Rückschluss darauf zu, was er dachte, doch in seinen Augen funkelte es bedrohlich. „Oder stimmt es etwa nicht, dass du das Geld, das ich dir für die Hochzeit gezahlt habe, bereits abgehoben hast?“
    Sie blinzelte. „Woher weißt du davon?“
    „Sagen wir einfach, ich bin stets gut informiert. Also – warum gibst du nicht einfach zu, dass du es kaum erwarten konntest, über die Summe zu verfügen? Das war doch schließlich der Grund, weshalb du mich geheiratet hast, nicht wahr? Du hast dich verkauft, bella gioia . Verkauft für ein bisschen Geld. Und jetzt gehörst du mir!“
    „Was weißt du denn schon?“ Vanessa spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten, und wandte sich abrupt ab. Glaubte Cesare tatsächlich, sie hätte ihn nur wegen des Geldes geheiratet?
    Hastig wischte Vanessa sich die Tränen aus den Augen. Sollte er doch von ihr denken, was er mochte! Was interessierte sie seine Meinung überhaupt?
    Sie drehte sich zu ihm und wollte etwas sagen, doch er kam ihr zuvor.
    „Es tut mir leid, bella gioia “, sagte er, und seine Stimme klang jetzt ungewohnt sanft. „Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen.“
    Für einen winzigen Augenblick schlug ihr Herz höher. Alles hätte sie in diesem Moment von ihm erwartet – aber keine Entschuldigung. Doch war sie wirklich ehrlich gemeint? Nein, ganz bestimmt nicht! Cesare wusste genau wie sie selbst, dass sie sich irgendwie arrangieren mussten, deshalb jetzt dieser Rückzieher.
    „Ich habe nicht geweint!“ Sie funkelte ihn an, und es kostete sie Mühe, gegen die neuerlich aufsteigenden Tränen zu kämpfen. „Es mag sein, dass du andere Frauen zum Weinen bringst – mich nicht! Und jetzt komm. Ich möchte den Dom von innen

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