Glut in samtbraunen Augen
einem herausfordernden Lächeln. „Wie ich sehe, hast du nicht lange gebraucht, um dir ein neues Spielzeug zu besorgen?“ Zum ersten Mal würdigte sie Vanessa überhaupt eines Blickes. „Ich hätte nie gedacht, dass du eines Tages eine Vorliebe für diesen Frauentyp entwickeln würdest. Die Unschuld vom Lande, Cesare? Ist das wirklich dein Stil?“
„Darf ich vorstellen“, sagte Cesare ruhig. „Vanessa, das ist Marcella Giordano, eine Bekannte. Marcella, das ist Vanessa Sanguetti – meine Ehefrau.“
„Herzlichen Glückwunsch, meine Liebe“, wandte sie sich an Vanessa. „Eine Menge Frauen haben bereits versucht, den unbezähmbaren Cesare Sanguetti einzufangen, doch vor Ihnen ist dies keiner gelungen. Sie müssen mir bei Gelegenheit unbedingt erzählen, wie Ihnen dieses Bravourstück gelungen ist.“
Vanessa wusste selbst nicht, wie ihr geschah, doch plötzlich brach irgendwo tief in ihr ein Damm, und alle Schüchternheit und Unsicherheit fielen von ihr ab. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und erwiderte Marcellas spöttischen Blick fest. Dann wandte sie sich an den Kellner, der, unschlüssig, was von ihm erwartet wurde, in der Nähe stand. „Die Signorina möchte jetzt gehen“, sagte sie mit fester Stimme. „Würden Sie ihr bitte den Weg zeigen?“
Schwer atmend blickte Vanessa der attraktiven Brünetten nach, als diese die Terrasse verließ. Wieder und wieder glaubte sie ihre letzten Worte zu hören. Eine Menge Frauen haben bereits versucht, den unbezähmbaren Cesare Sanguetti einzufangen, doch vor Ihnen ist dies keiner gelungen …
Und dann plötzlich erkannte sie, um was es sich bei diesem seltsamen bohrenden Gefühl handelte, das sie seit dem Moment verspürte, in dem Marcella Giordano zu ihnen an den Tisch getreten war: Eifersucht.
Aber wie konnte das sein? Sie liebte Cesare doch nicht einmal, der einzige Grund, warum sie ihn geheiratet hatte, war Grace – oder?
Auf einmal legte sich ihr von hinten eine Hand auf die Schulter, und Vanessa wirbelte erschrocken herum. Ihr Herz schlug heftiger, als sie Cesare direkt in die Augen blickte, sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt.
Mit einem Mal war die Sehnsucht, ihm ganz nah zu sein, so groß, dass sie es einfach nicht mehr aushalten konnte. Es war, als hätte sie die Kontrolle über ihren eigenen Körper verloren. Ihre Arme und Beine schienen vollkommen selbstständig zu handeln – aber vielleicht wollte sie sich auch nur nicht eingestehen, dass sie selbst es war, die sie lenkte.
Sie schlang die Arme um ihn und küsste ihn.
Im ersten Augenblick war sein Mund unnachgiebig und abweisend, doch dann, nachdem er die erste Überraschung überwunden hatte, umfasste Cesare ihre Taille mit seinen starken Armen und erwiderte ihren Kuss stürmisch und voller Leidenschaft.
Es war ein Gefühl, als würde der Boden unter ihren Füßen erbeben. Dieser Kuss war anders als die Male zuvor: lang und leidenschaftlich und voller Hingabe.
Cesare eroberte ihren Mund und entfachte damit irgendwo tief in ihr ein Feuer, das sich rasend schnell in ihrem ganzen Körper ausbreitete, bis sie glaubte, ganz und gar in Flammen zu stehen.
So etwas hatte sie noch mit keinem Mann zuvor erlebt. Das leidenschaftliche Spiel seiner Zunge und die Art, wie seine Fingerspitzen aufreizend langsam ihr Rückgrat hinunterwanderten, brachten sie fast um den Verstand.
Die Zeit schien stillzustehen, und die Welt um sie herum versank in Bedeutungslosigkeit. Es gab nichts, was mehr zählte, was mehr wichtig war, außer dem Wunsch, diesen köstlichen Augenblick bis zur Neige auszukosten. Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, und sie drängte sich dichter an Cesare, als sie sich plötzlich daran erinnerte, wem sie sich da so schamlos an den Hals warf.
Hastig befreite sie sich aus seiner Umarmung und wich gleichzeitig zwei Schritte zurück. Was war bloß in sie gefahren?
Ihre Wangen brannten vor Verlegenheit und Scham, während noch immer ein Echo der Lust durch ihren Körper pulsierte. Irgendwie gelang es ihr trotzdem, seinem leicht spöttischen Blick zu begegnen. „Ich … Wir hätten das nicht tun sollen.“
Cesare zuckte mit den Schultern, und ein feines Lächeln lag auf seinen Lippen, als er sagte: „Wir sind vor dem Gott und dem Gesetz Mann und Frau, bella gioia , was könnte da natürlicher sein? Hör endlich auf, dich dagegen zu wehren. Wir wissen doch beide, dass es früher oder später passieren wird.“
Sie wandte sich ab, damit er nicht sehen konnte, wie tief seine
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