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Glut in samtbraunen Augen

Glut in samtbraunen Augen

Titel: Glut in samtbraunen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts
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Worte sie erschütterten. „Können wir gehen – bitte?“
    Der Rückweg nach Fornaci verlief in eisigem Schweigen. Die ganze Zeit blickte Vanessa aus dem Seitenfenster, während die nächtliche Toskana an ihr vorüberzog. Es war ein herrlicher Anblick. Schwarz wie Samt spannte sich der Himmel, an dem Millionen von Sternen glitzerten, über die Wiesen und Felder, und der Vollmond tauchte die Landschaft in seinen silbrigen Schein.
    Doch Vanessa hatte kein Auge für die Schönheit ihrer Umgebung, und als sie die Villa kurz darauf erreichten, zog sie sich mit einer fadenscheinigen Entschuldigung sogleich in ihr gemeinsames Schlafzimmer zurück, während Cesare in seinem Arbeitszimmer noch einige Unterlagen durchsehen wollte.
    Sie war dankbar für diese Gelegenheit, sich in Ruhe – und vor allem allein – darüber klar werden zu können, was da in Volterra eigentlich geschehen war. Doch jedes Mal, wenn sie an diesen unseligen Kuss zurückdachte, spürte sie, wie sich etwas tief in ihrem Innern verkrampfte, bis sie sich fühlte wie eine zum Zerreißen überspannte Klaviersaite.
    Unruhig lief sie auf und ab, riss die Balkontür auf und sog die kühle Abendluft, die leicht nach Lavendel duftete, tief in ihre Lungen, doch auch das brachte ihr keine Erleichterung. Schließlich ging sie in das direkt ans Schlafzimmer angrenzende Bad, das, wie alles im Haus, mit geradezu verschwenderischem Luxus eingerichtet war: Kostbare handbemalte Cotto-Fliesen, edler Marmor und Armaturen aus Bronze, dazu sanftes Licht und Musik, die aus versteckten Lautsprechern an der Decke rieselte.
    Das Zentrum des Badezimmers aber bildete ein großer Whirlpool, in den Vanessa nun Wasser einlaufen ließ.
    Ein heißes Sprudelbad war genau das, was sie jetzt brauchte, um ihren Geist zu beruhigen und ihren Körper zu entspannen. Vielleicht würde es ihr dann auch endlich gelingen, ihre Gedanken zu sortieren und sich darüber klar zu werden, wie es weitergehen sollte.
    Allein das leise Plätschern des Wassers war schon wie Balsam für ihre Seele. Sie gab duftendes Badeöl in die ovale Wanne, öffnete die Knöpfe ihrer Bluse, streifte den zarten Seidenstoff über ihre Schultern und ließ ihn achtlos zu Boden fallen. Als Nächstes zog sie ihre Schuhe aus und schlüpfte aus der schmal geschnittenen Designerhose, die aus der Grundausstattung stammte, die ihr Onkel ihr vor der Abreise nach Italien hatte zukommen lassen – schließlich sollte niemand merken, dass sie keineswegs das verwöhnte Mädchen aus gutem Hause war, als das er sie ausgab.
    Sie hatte sich gerade ihres Slips und Spitzen-BHs entledigt und wollte in den inzwischen schon halb gefüllten Whirlpool steigen, als sie plötzlich ein Geräusch aus dem Nebenzimmer vernahm, das sie erstarren ließ.
    Ihr Handy!
    Vanessa erschrak. Offenbar musste sie versäumt haben, es nach ihrem letzten Gespräch mit Sam auszuschalten, bevor sie es auf den Nachttisch gelegt hatte. Sie telefonierte regelmäßig mit Sam und Grace, um darüber auf dem Laufenden zu bleiben, wie die Dinge sich zu Hause entwickelten – aber auch um ihre Nichte ein wenig zu trösten. Verständlicherweise war die Kleine tieftraurig darüber, dass mit ihrer Tante nun eine weitere Bezugsperson einfach so aus ihrem Leben verschwand. Vanessa konnte ihr natürlich nicht erklären, warum dieser Schritt nötig geworden war. Darüber wusste nicht einmal Sam Bescheid, denn der würde ihr Verhalten keinesfalls billigen.
    Rasch nahm sie eines der großen flauschigen Duschtücher vom Handtuchwärmer neben der Tür und schlang es sich um den Körper. Wenn irgendjemand das Gespräch für sie annahm, würde es in einer Katastrophe enden, denn im Grunde konnte es sich bei dem Anrufer nur um Sam handeln.
    Sam, der zumindest im Augenblick auf keinen Fall erfahren sollte, was sie getan hatte, um Grace und ihm eine gemeinsame Zukunft zu sichern.
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie aus dem Bad stürmte. Sie griff nach dem Handy und drückte den Annahmeknopf.
    „Ja?“, rief sie atemlos. „Sam, was gibt es?“
    „Wer zum Teufel ist Sam?“, erklang da plötzlich Cesares Stimme von der Schlafzimmertür her, und Vanessa wirbelte mit einem erschrockenen Aufschrei herum.
    Ihr Anblick raubte ihm den Atem. Ihre langen Beine waren leicht gebräunt und perfekt geformt. Die nackten Schultern, die schlanken Arme, die verheißungsvolle Wölbung ihrer Brüste, dort wo sie das Badetuch mit einer Hand zusammenhielt …
    So sehr er sich auch bemühte, es gelang

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