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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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körperlich noch mental die Kraft, etwas anderes zu tun. Sie konnte nur noch auf A nweisungen hin reagieren.
    Eliot kam zu ihr. »Kathleen, komm, lass uns aufbrechen.«
    Mit nicht mehr als ihrer Handtasche folgte sie ihm aus dem Zimmer. A n den Rückflug nach San Francisco erinnerte sie sich später nicht mehr. Sie tat, was ihr gesagt wurde, doch sie dachte an nichts anderes als an die T atsache, dass sie auf einer Insel mit einem anderen Mann geschlafen hatte, während ihr Ehemann daheim im Krankenhaus im Sterben lag. Sie war diejenige, die es verdient hatte, bestraft zu werden, und doch hatte Gott Seth dafür ausgewählt. Hatte er denn nicht schon genug gelitten? W ieso erhielt er die Strafe, die ihr gebührte?
    Sie wollte sofort vom Flughafen zum Krankenhaus fahren, doch Eliot verbot es ihr. »Du siehst schrecklich aus, Kathleen. Seth ist ernsthaft krank, und sein Zustand wird sich ganz bestimmt nicht bessern, wenn er dich in dieser V erfassung sieht. W enn du zu ihm gehst, solltest du mindestens wie die Göttin aussehen, für die er dich hält.« So, wie er es sagte, gab es keinen Zweifel, dass er ein gänzlich anderes Bild von ihr hatte, doch sie war momentan zu sehr um Seth besorgt, als sich um Eliots Meinung zu scheren.
    Dennoch war sie froh, dass er darauf bestanden hatte, als sie sich später daheim im Spiegel anschaute. Sie sah wirklich grässlich aus. Eilig nahm sie ein Bad, wusch sich die Haare und frisierte sich sorgfältig. Dann trug sie noch einen Hauch Make-up auf.
    Theron war natürlich aus dem Häuschen, als er sie sah. Sie drückte ihn fest, spielte aber nur kurze Zeit mit ihm. Er begann herzzerreißend zu schluchzen, als sie ihn wieder A lice übergab und sich mit Eliot auf den W eg machte. Es brach ihr das Herz, aber ihre erste Sorge galt nun ihrem Mann.
    Hazel stand vor Seths Zimmer auf der Intensivstation. Sie empfing Kathleen mit einem verächtlichen Blick. »Du hast dir ja Zeit gelassen«, zischte sie. »Ich hatte ja gehofft, dich nie wiederzusehen, aber Seth wird sicher begeistert sein, dass du noch rechtzeitig gekommen bist, um ihn sterben zu sehen.«
    »Wo ist der behandelnde A rzt?«, fragte Kathleen, Hazels grausame Bemerkung ignorierend.
    »Er ist drinnen bei Seth.« Sie kehrte Kathleen den Rücken zu und stolzierte davon.
    Kathleen lehnte sich geschwächt an die W and. Eliot, der die ganze Zeit über nicht von ihrer Seite gewichen war, nahm schließlich ihre Hand und drückte sie fest. »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich habe mich wie ein Scheusal benommen.«
    Kathleen schaute lächelnd zu ihm hoch. »Nein, du hast dich wie der Freund benommen, der du für mich bist.« Sie schlug die A ugen nieder und fügte leise hinzu: »Außerdem habe ich auch kein milderes Urteil verdient.«
    »Geh nicht so hart mit dir ins Gericht, Kathleen. Du konntest es schließlich nicht ahnen.«
    »O doch. Ich habe es gespürt. A ber als ich ihn darauf ansprach, hat er alles abgestritten.« Sie seufzte. »Ich hätte mich nicht abwimmeln lassen dürfen. Ich hätte bei ihm sein müssen.«
    »Du bist jetzt hier. Nur das zählt.« Er zögerte kurz, ehe er unvermittelt fragte: »Du liebst Gudjonsen, nicht wahr?«
    Erschrocken sah sie ihn an. »Wie kommst du darauf?«
    Eliot schmunzelte. »Wenn zwei Menschen für zwei ganze T age zusammen verschwinden und mit schuldbewussten Mienen plötzlich wieder auftauchen, dann ist eigentlich klar, was sie getan haben. Und so anständig, wie du bist, kannst du nicht einfach so mit jemand ins Bett gehen – du musst ihn dazu schon lieben. Hab’ ich recht?«
    »Ja, ich liebe ihn«, gestand sie leise. »Aber ich liebe Seth auch. Nur anders, verstehst du?«
    Eliot nahm sie in den A rm. »Ja, ich weiß. Ist das Leben nicht großartig?« In seinen W orten schwang die ganze Bitterkeit der W elt mit.
    Die T ür neben ihnen ging auf, und George trat heraus, in Begleitung eines fast kahlköpfigen Mannes, von dem Kathleen annahm, dass es sich um den A rzt handelte.
    »Hallo, Kathleen«, begrüßte George sie und nahm ihre Hand. Sie wünschte, sie würden alle aufhören, sie so freundlich zu behandeln. Sie hatte nicht das Gefühl, es verdient zu haben.
    »Hallo, George.« Erst als sie sprach, spürte sie, dass ihre Lippen bebten.
    »Ich wollte es Ihnen schon vor Monaten sagen«, gab er zu. »Ich habe Seth beschworen, es Ihnen selber zu sagen, aber er wollte nicht, dass Sie sich Sorgen machen. Er ist sehr krank.«
    »Ich weiß. Und ich danke Gott, dass er Sie hatte.«
    »Mrs. Kirchoff,

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