Glut unter der Haut
immer irgendwie.
Kathleen schlug die Hände vors Gesicht, als ihre A ufnahme von der Spinne zu sehen war. Sie lachten über die ruckhaften Bewegungen der Kamera, die bewirkten, dass es aussah, als würde die Spinne auf ihrem Netz tanzen.
»Nur gut, dass ich nicht vorhabe, Kamerafrau zu werden!«, rief Kathleen.
»Sie waren gehandikapt, weil Sie die Kamera nicht halten konnten. Und meine Entschuldigung ist, dass ich nicht sehen konnte, was wir aufgenommen haben.« Er bewegte sich näher zu ihr hin und brachte seine Lippen an ihr Ohr. »Und ich war abgelenkt.« Sein Mund strich federleicht über ihre W ange. Im selben Moment schaltete sich der V ideorekorder schnarrend aus. »Mist.« Fluchend stand Erik auf und legte ein neues Band ein.
Kathleen erhob sich ebenfalls. Ihr zitterten die Knie. »Ich sollte jetzt besser gehen …«, sagte sie nervös.
»Von wegen. Ein V ideo kommt noch. Hinsetzen«, forderte Erik.
Kathleen fehlte die W iderstandskraft, und ehrlich gesagt wusste sie nicht, ob sie sich überhaupt wieder setzen wollte. Sie nahm wieder Platz. Erik setzte sich neben sie und legte ihr fest den A rm um die Schulter.
Mehrere Minuten lang saßen sie schweigend da und sahen zu, wie die Kinder im Fluss planschten. Das Bild erlosch für einige Sekunden, dann hielt Kathleen den A tem an, als sie sich selbst aus dem W asser kommen sah.
Die Kamera war direkt auf sie gerichtet. Die Bäume zu beiden Seiten des Flusses im Hintergrund waren wie ein grüner V orhang, vor dem sich die Konturen ihres Körpers in allen Einzelheiten abzeichneten. Mit unbeabsichtigt aufreizender A nmut stieg sie aus dem W asser. Ihr zimtfarbener Bikini ließ sie fast nackt erscheinen. Das nasse Haar schmiegte sich verführerisch wie die Finger eines Liebhabers um ihren Hals und ihre Schultern. Das im Sonnenlicht glitzernde W asser perlte über ihren Körper, funkelnde T ropfen, die auf ihrer Haut wie Diamanten aussahen. Ihr unverbindliches Lächeln, mit dem sie Erik bedacht hatte, wirkte verlockend – schüchtern, aber dennoch einladend.
Als das Bild erlosch, senkte sich Schweigen über den Raum. Kathleen konnte sich nicht rühren; sie starrte nur weiter auf den leeren Bildschirm, während sie versuchte, all ihre Kraft zusammenzunehmen. Schließlich war das Band zu Ende, und der Rekorder schaltete sich mit einem in der Stille besonders lauten Klacken aus. Kathleen saß noch reglos mit klopfendem Herzen da.
Erik strich ihr mit dem Handrücken über das Gesicht, umfasste ihr Kinn und drehte es zu sich, bis Kathleen ihn in der Dunkelheit ansah.
»Für meine Privatsammlung«, flüsterte er und beugte sich vor, bis sich ihre Lippen berührten.
Sie stieß ihn atemlos weg, erhob sich hastig und ging zwei Schritte auf das Podium zu. »Der Rekorder …«
Erik schnellte wie eine Sprungfeder hoch. Seine Hand schoss hervor und umschloss ihre Hüfte. »Vergiss doch den Rekorder«, sagte er kehlig. Er umarmte Kathleen und presste sie gegen seinen harten, männlichen Körper. Geschickt löste er die Spange in ihrem Haar und fuhr mit den Fingern durch die vollen Strähnen. Dann zwang er sie, indem er ihren Kopf leicht nach hinten zog, ihn anzusehen. »Vergiss alles. Denk nur an dies.«
Sein Mund berührte ihren mit völliger Besitznahme und keinen W iderspruch duldend. Und doch war es ein zärtlicher Überfall. Seine Lippen saugten an ihren, während sein Bart kitzelte und neckte, bis Kathleen die Lippen öffnete. Dann erforschte seine gierige Zunge jedes Geheimnis ihres Mundes.
Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte sie die Hände erhoben und streichelte sein Gesicht. Nun glitten ihre Finger durch sein wundervolles blondes Haar.
Seine Hüften bewegten sich gegen ihre, und Kathleen reagierte ganz natürlich darauf, indem sie sich an seiner Männlichkeit rieb. Sie fühlte den in seiner Kehle gefangenen A tem; stöhnend flüsterte er ihren Namen. Seine Hand glitt über ihren Rücken, verharrte lange genug, um ihre schmale T aille zu erforschen, dann wanderte sie weiter über ihre Hüften. Ihr Griff wurde fester, als er sie umfasste und noch enger an sich zog.
Er knabberte an ihrem Ohrläppchen und setzte seinen erregenden W eg bis zu ihrem Hals fort. »Wie heißt dein Parfüm?«, fragte er. Kathleen stöhnte auf, als sie seine Zungenspitze an ihrer empfindlichen Kehle spürte.
»Mitsouko«, flüsterte sie.
»Hab’ ich noch nie gehört.«
»Nein?«
»Nein. A ber von nun an werde ich es nie mehr vergessen.« Seine Hand lag auf ihren Rippen und
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