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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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unbedingt allein sein musste, ist er in den W ald gegangen. A ls er sein Geschäft erledigt hatte, ist er noch im W ald herumgebummelt und hat darüber die Zeit vergessen. Ich fand ihn, als er gerade dabei war, einen Stein zu untersuchen. Ich habe ihm gesagt, dass das bestimmt die Spitze eines Indianerpfeils sei. Er war völlig in seine W elt versunken und hat sich nichts dabei gedacht.«
    »Erik, wenn ihm etwas zugestoßen wäre … oder einem anderen Kind … ich …« Sie erschauerte, unfähig den Satz zu beenden.
    »Ich weiß, ich weiß, aber jetzt ist es vorbei, und keinem ist was passiert. Später werde ich Jaimie sagen, dass er so was nie wieder tun darf.«
    »Danke«, flüsterte Kathleen.
    »Kriege ich gar keine Belohnung?« Er hob ihr Kinn mit der Fingerspitze, bis sie ihm in die A ugen sah.
    Er stand ganz nahe bei ihr. Er war stark. Sie brauchte ihn und seine Stärke. Sie nickte nur stumm, und er beugte sich vor und legte seine Lippen auf ihre. Es war ein Kuss voller Zärtlichkeit. A ls sich seine Lippen von ihren lösten, klammerte sie sich noch für einen Moment an ihn.
    Den A rm um ihre Schulter gelegt, ging er mit ihr zum Flussufer hinunter. Kathleen war bemüht, sich nichts anmerken zu lassen, aber für den Rest des Nachmittags war sie unruhig, nervös und übervorsichtig mit den Kindern. Die Zeit verstrich unendlich langsam, aber schließlich mussten sie aufbrechen. Kathleen blies kräftig in ihre T rillerpfeife.
    Als alle im Bus saßen und sie durchgezählt hatte, ließ sie sich auf den unbequemen Sitz neben Erik fallen und erlaubte ihm, ihre Hand festzuhalten.
    Als sie im Camp eintrafen, waren alle anderen bereits im Speisesaal. A lso wurden für heute ausnahmsweise die Regeln außer Kraft gesetzt, und die Kinder durften gleich zum A bendessen, ohne vorher zu duschen und auszuruhen. Sie kletterten aus dem Bus, begierig, den anderen von ihren T ageserlebnissen zu berichten. Die erschöpften Erwachsenen machten einen weitaus weniger euphorischen Eindruck, als sie den Saal betraten.
    Als Edna und B. J. wissen wollten, weshalb Kathleen so blass und erledigt aussah, erzählte sie ihnen von Jaimies V erschwinden. Zwar pflichteten sie ihr bei, dass es richtig gewesen war, Jaimie nicht auszuschimpfen, aber B. J. wollte dem Jungen auf jeden Fall klarmachen, wie gefährlich es war, sich von der Gruppe zu entfernen.
    Kathleen gelang es unter Eriks strengem und aufmerksamem Blick, ein wenig zu essen, doch der V orfall vom Nachmittag hatte ihr den A ppetit verdorben. Sie war froh, als sie die A bendglocke hörte.
    Als sie den Speisesaal verließ und die T reppe hinunterstieg, um möglichst rasch in ihre Hütte zu kommen, packte sie jemand fest am Unterarm.
    »Du kommst jetzt mit mir mit«, sagte Erik entschlossen.
    »Was?« Sie versuchte sich loszureißen, aber vergeblich. »Ich werde mich jetzt hinlegen und schlafen.«
    »Gute Idee. A ber bevor du ins Bett gehst, solltest du dich noch entspannen. W enn du jetzt zu schlafen versuchst, wirst du nur schlimme A lpträume haben und dir ausmalen, was heute Nachmittag alles hätte passieren können.«
    Zweifellos hatte er recht, aber sie war nicht gewillt, so einfach nachzugeben, zumal sie zu seiner Hütte gingen. »Wo willst du denn mit mir hin?«
    »Wir fahren spazieren.«
    Diese A ntwort kam völlig unerwartet für sie, aber wann hatte Erik Gudjonsen jemals etwas getan, womit sie gerechnet hatte? »Spazieren fahren! W ohin?«
    »Wart’s ab.« Lächelnd legte er ihr den A rm um die Schulter und zog sie eng an sich.
    Sie folgte ihm; ihr fehlte der W ille und die Energie für eine A useinandersetzung, gleichzeitig war sie froh, ihm die Entscheidungen überlassen zu können. Seit so vielen Jahren schon war sie durch ihr Leben gezwungen, eigene Entscheidungen zu fällen, da tat es gut, sie für eine W eile einem anderen zu überlassen.
    Erik war ihr beim Einsteigen behilflich, schwang sich hinters Steuer, startete den Motor und fuhr los.
    »Aber das ist der W eg zum Badeplatz«, sagte Kathleen nach einer W eile.
    »Stimmt. A ber wir werden noch ein Stück zu Fuß laufen müssen. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Auch jetzt widersprach sie nicht. Die Nacht war kühl, und die Luft roch leicht nach Regen. Erik hatte die Seitenscheiben heruntergelassen; Kathleen lehnte sich mit dem Kopf an die Rückenlehne und ließ sich, die A ugen geschlossen, die Brise des Fahrtwinds übers Gesicht wehen.
    Der W agen kam zum Stehen. Sie öffnete die A ugen und sah, dass sie tatsächlich

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