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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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unternahm lange Streifzüge durch diese großartige Stadt, joggte im Park und genoss das frische, klare Herbstwetter.
    Sie zahlte einen gebrauchten Kleinwagen mit einem T eil des Geldes an, das Seth ihr für »Umzugskosten« gegeben hatte, über den Rest unterschrieb sie einen Kreditvertrag. Mit der Straßenkarte in der Hand machte sie sich auf und erforschte die hügeligen Straßen ihres neuen Zuhauses. Sie genoss die freie Zeit, doch am Sonntagabend freute sie sich darauf, am nächsten T ag ihre neue Stelle anzutreten.
    »Morgen fange ich ein neues Leben an«, sagte Kathleen in die Dunkelheit, als sie auf dem ausklappbaren Schlafsofa lag. »In ein paar Monaten werde ich mich nicht mal mehr an ihn erinnern.«
    Sie zog das Kissen unter ihrem Kopf hervor und nahm es in den A rm. »Ich werde ihn vergessen. Ich werde es.« Sie presste das weiche Kissen an ihr Gesicht, und wenn sie es sich auch noch so sehr schwor, ihn zu vergessen, tauchte sein Bild doch immer wieder vor ihrem inneren A uge auf. T ränen traten ihr in die A ugen, als sie ihn ihr zuwinken sah, während er in das Flugzeug stieg.
    »Erik, Erik«, schluchzte sie. »Warum hast du mir das angetan? W arum?«
    Ob er je an sie dachte? W as er wohl in diesem Moment tat? Schlief er? Liebte er sich mit seiner hübschen Frau? Liebkoste er sie mit diesen wundervollen Händen, belog er sie mit W orten von seinen verführerischen Lippen?
    Liebte er seine Frau so gekonnt, wie er Kathleen geliebt hatte? W ar sie vielleicht für seine Leidenschaft nicht empfänglich? W ar das vielleicht der Grund, warum er sich mit anderen Frauen einließ, die williger waren? So wie sie. Kathleen presste das Gesicht ins Kissen.
    So eifersüchtig sie auch auf diese blonde Frau war, tat sie ihr doch auch leid. W usste sie, dass ihr Mann sie betrog? W ar Kathleen sein erster Seitensprung gewesen? Nein, unmöglich; ohne Übung hätte er sie nicht so leicht verführen können.
    Sie wollte ihn hassen. Sie hasste ihn! Doch als sie sich auf die Seite drehte und sich in einer Geste des Selbstschutzes zusammenrollte, schmerzte sie das V erlangen, seinen harten Körper an ihrem zu spüren. Sie fror ohne die W ärme seiner Umarmung. Eine Nacht in seinem Bett hatte in ihr das Bedürfnis nach seiner ununterbrochenen Nähe geweckt; das Gefühl, hin und wieder in der Geborgenheit seiner A rme aufzuwachen und seinen regelmäßigen A tem zu hören.
    In dieser Nacht verspürte sie wie in allen anderen einen Schmerz, der grausamer war als der T od; ein nagender Schmerz, der ihr Herz durchbohrte und ihr jeglichen Mut nahm.
    Am nächsten Morgen stand sie zeitig auf, gönnte sich zum Frühstück eine Scheibe trockenen T oast und zwei T assen Kaffee, während sie sich schminkte. Energisch schüttelte sie die V erzweiflung der letzten Nacht ab und sah begeistert ihrem neuen Job entgegen.
    Sie wählte ihr Outfit mit großem Bedacht aus. Es war wichtig, einen guten Eindruck zu machen, nicht nur bei ihrem neuen A rbeitgeber, sondern auch bei ihren Mitarbeitern. Sie entschied sich für ein tailliertes Navykleid, ein Designerstück, das sie in New York für nicht mal ein V iertel des üblichen V erkaufspreises gekauft hatte.
    Es hatte einen runden, kragenlosen A usschnitt und war auf der linken Seite über die Brust bis zu den Knien geknöpft. Die langen Ärmel waren schmal geschnitten. Dazu trug sie einen Ledergürtel mit Kupferteilen, passend zu Schuhen und Handtasche. Es war kein Zufall, dass das Leder fast dieselbe Farbe hatte wie ihr Haar. Eine goldene Nadel hielt einen dünnen Schal um ihren Hals fest, ein Regenbogen aus Navyblau, Kupfer und Grün. Sie trug kleine goldene Ohrringe und hatte das Haar zu einem praktischen Knoten gebunden.
    Sie betrachtete sich mit einem kritischen Blick in den großen Spiegel an der Badezimmertür und war zufrieden.
    Da sie inzwischen mit den Straßen von San Francisco vertraut war, machte ihr der morgendliche Berufsverkehr nur wenig aus.
    Als sie das Hochhaus erreichte, das die Hauptverwaltung von Kirchoffs beherbergte, wies sie sich beim A ufseher der Parkgarage aus. Er bedachte sie mit einem Lächeln und sagte: »Alles klar, Ma’am. Mr. Kirchoff hat mir aufgetragen, Ihnen das hier zu geben. Befestigen Sie den A ufkleber an der Stoßstange Ihres W agens, dann können Sie hier jederzeit parken.«
    »Vielen Dank.« Sie stellte ihr A uto in der Parkbucht ab.
    Als sie im zwanzigsten Stock ankam und zu Seths Büro ging, saß, wie sie nicht anders erwartet hatte, Claire Larchmont

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