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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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entschieden. Er kam gestern nach Hause und hat Sie mir in den schillerndsten Farben beschrieben, vor allem Ihr Äußeres. Ich muss sagen, er hat Sie zutreffend beschrieben.« Die grauen A ugen wanderten über Kathleens Körper, als würden sie etwas Geschmackloses betrachten. »Sie sind nicht die erste Opportunistin, die meinem Bruder den Kopf verdreht und ihn ausnutzen will.«
    Kathleen war erschrocken über diese offene Beleidigung. »Das habe ich gar nicht nötig! Ich bin für diese Stelle qualifiziert. Und ich werde hart für Kirchoffs arbeiten. Seth ist ein Mann mit großer Intelligenz und großen Plänen.«
    »Ein Krüppel ist er«, fauchte die andere Frau. »Und ich muss ihn ständig vor Frauen beschützen, die ihn sich deshalb als Opfer aussuchen. Er ist vollständig auf mich angewiesen.« Im letzten Moment beherrschte sie sich, ehe sie völlig die Fassung verlor. Sie richtete sich zu voller Größe auf und wandte sich von Kathleen geringschätzig ab. »Wie dem auch sei, ich werde jedenfalls dafür sorgen, dass Sie nicht lange bei uns bleiben. Ihr T yp hat hier keine Chance.«
    Ehe Kathleen ihr wütend antworten konnte, öffnete George schwungvoll die T ür zum Büro, und Seth rollte herein. »Sieh einer an! Meine beiden Besten! W ie ich sehe, habt ihr euch schon kennengelernt.«

Kapitel 10
    Ja, das hatten sie, aber Kathleen kam dieses Kennenlernen eher wie eine Kriegserklärung vor. Dieses erste A ufeinandertreffen bestimmte den weiteren Kontakt zwischen ihr und Hazel Kirchoff. Da Hazel die Geschäftsführerin des Kaufhauses war, hatten sie und Kathleen häufig miteinander zu tun. W ann immer sie unter vier A ugen waren, gab sich Hazel schnippisch und rüde, doch in Seths A nwesenheit war sie charmant und zuvorkommend.
    Kathleen hatte noch nie mit einer so boshaften Person wie Hazel zu tun gehabt und beschränkte ihre Kontakte mit dieser Frau auf das Notwendigste. Schon bald stellte sie fest, dass Hazel auch bei den meisten A ngestellten von Kirchoffs wenig Sympathie genoss. Sie übte an allem und jedem Kritik und brachte es fertig, selbst die unerschütterlichste Person mit ihrer scharfen Zunge runterzuputzen, bis T ränen flossen. Doch wenn Seth zugegen war, triefte sie vor Liebenswürdigkeit, lächelte und lobte seine Ideen, an denen sie jedoch hinter seinem Rücken kein einziges gutes Haar ließ.
    Sie hatte ihren Bruder unter ihren Fittichen. Selbst George hielt sich zurück, wenn Hazel in der Nähe war und sich um Seth kümmerte. Oft wirkte der behinderte Mann verlegen wegen ihres unentwegten Getues um ihn, aber er beklagte sich nie deswegen. Er nahm ihre unerbetene Hilfe mit derselben Freundlichkeit hin, die für sein V erhältnis zu allen anderen in seinem Umfeld typisch war.
    So unbeliebt seine Schwester war, so sehr wurde Seth von seinen A ngestellten verehrt. Es war einfach unmöglich, einen Mann zu bedauern, der sich selbst nicht bedauerte. Ständig machte er Scherze über seinen Rollstuhl und nannte ihn seinen »Wagen«. Er flirtete mit den weiblichen A ngestellten, pflegte ein kameradschaftliches V erhältnis mit den Männern und gab selbst der neu eingestellten A ushilfe das Gefühl, wichtig für die Firma zu sein. Er bezahlte seine Leute gut, und sie wussten es. A ls Gegenleistung erwartete er vollen Einsatz von ihnen, und den gaben sie auch. A us diesem Grund waren die Kunden von Kirchoffs treu und wurden mit einem Respekt bedient, von dem sich andere Modegeschäfte eine Scheibe hätten abschneiden können.
    Die ersten hektischen T age verbrachte Kathleen zumeist mit Seth in dessen Büro, wo sie gemeinsam die Bücher und die alten und neuen Bestelllisten durchgingen. Einige der zuletzt bestellten W aren entsprachen gerade noch den neuen A nsprüchen, andere waren unannehmbar; Kathleen und Seth gaben so manchen Stoßseufzer von sich.
    »Wir werden einfach das Beste draus machen. A ber ich möchte, dass Sie im Oktober nach New York fliegen und dort einkaufen, was Ihnen gefällt. Damit werden wir den Durchbruch starten.«
    »Bis dahin«, schlug Kathleen vor, »werde ich Kontakt mit einigen führenden Lieferanten aufnehmen. V ielleicht können sie uns noch einige ihrer besseren Stücke liefern. Ich hoffe nur, dass es dazu noch nicht zu spät ist.«
    Seth stimmte zu; als Nächstes sollte Kathleen die »Persönlichkeit« des Ladens kennenlernen. Sie und Seth fuhren gemeinsam in seinem umgebauten Bus dorthin. George begleitete sie bis vor das Bürogebäude und zum W agen, der auf einem gesonderten

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