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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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bereits an ihrem Platz. Sie winkte Kathleen herzlich zu, obwohl sie gerade telefonierte, den Hörer zwischen Schulter und W ange geklemmt.
    »Richtig. Mr. Kirchoff möchte, dass die Entwürfe bis heute A bend fertig sind, und zwar gemäß seinen A nweisungen.« Sie legte auf. »Kathleen! Heute ist Ihr großer T ag! Sind Sie aufgeregt? Haben Sie sich schon eingelebt? Gibt es etwas, was ich für Sie tun kann?«
    Kathleen schmunzelte. »Die A ntwort auf die erste Frage ist ›Ja‹, auf die zweite auch. Und was die letzte Frage betrifft – ich sage Ihnen Bescheid, wenn ich Ihre Hilfe benötige.«
    »Entschuldigen Sie.« Claire lachte herzlich. »Seth sagt mir so oft, dass ich ein Plappermaul bin.«
    »Seth? Ich dachte, für Sie wäre er Mr. Kirchoff?«
    Claire zwinkerte ihr zu. »Das sage ich doch nur, um ihn zu ärgern.«
    Kathleen lachte. »Ist er da?«
    »Noch nicht. Heute Morgen macht er seine Physiotherapie. Er und George trainieren montags und donnerstags früh im Pool, und dann kommt er immer erst eine Stunde später ins Büro. A ber Miss Kirchoff ist da, seine Schwester. Sie erwartet Sie schon.«
    Kathleen musterte Claires Gesicht, das plötzlich gar nicht mehr so heiter aussah.
    »Ach ja?«, meinte Kathleen.
    »Sehen Sie selbst«, sagte Claire zurückhaltend.
    »Ich bringe Ihnen gleich einen Kaffee«, sagte Claire noch, als Kathleens Hand bereits den T ürknauf berührte.
    Sie öffnete die T ür, betrat das Büro und sah fast im selben Moment die Frau, die mit dem Rücken zu ihr am Fenster stand. Kathleen schloss die T ür hinter sich; das vernehmbare Klicken ließ Miss Kirchoff wissen, dass jemand eingetreten war.
    »Claire?« Sie drehte sich herum. Ein knappes »Oh« war ihr einziger Kommentar, als sie bemerkte, dass sie sich geirrt hatte.
    »Guten T ag, Miss Kirchoff. Ich bin Kathleen Haley.« Kathleen ging auf die andere Frau zu, doch sie hielt ihr nicht die Hand zur Begrüßung hin. Die rigide Pose der anderen Frau und ihre demonstrativ vor der Brust verschränkten A rme waren aussagekräftig genug.
    »Miss Haley, ich bin Hazel Kirchoff.« Sie nickte wie eine Fürstin, die ihre Zofe begrüßt. »Mein Bruder hat mir bereits erzählt, dass er Sie eingestellt hat.«
    Was soll man auf einen solchen Satz antworten? Es gab nichts zu sagen, also hob Kathleen nur den Kopf, so wie es Hazel Kirchoff kurz zuvor auch getan hatte. Ein unbehagliches Schweigen breitete sich aus, als die beiden Frauen dastanden und einander taxierten.
    Hazel Kirchoff war eine kleine Frau mit einer gedrungenen, aber wohlproportionierten Figur. Sie trug ein seidenes Kostüm, das ihr sehr gut stand, und ihr blondes Haar war kurz geschnitten und in einer weichen W elle frisiert. W enn etwas übertrieben an ihr wirkte, dann war es ihr Schmuck. A n jedem Mittelfinger blitzten Diamantringe auf, dazu trug sie eine diamantene Uhr und drei A rmbänder. Ihre Ohrringe waren ebenfalls brillantene Schlaufen. Sie war gekonnt geschminkt, doch konnte das ihre leichten, netzartigen Falten um Mund und A ugenpartie nicht verbergen. Sie ist erheblich älter als Seth, dachte Kathleen im Stillen.
    Ihre A ugen waren so bemerkenswert wie die ihres Bruders. Doch anders als seine, die Mitgefühl und T oleranz ausstrahlten, funkelten ihre kalt und egoistisch. Sie waren nicht schokoladenbraun wie Seths A ugen, sondern von einem blassen Grau, das kein Licht widerspiegelte, keine Spontaneität; sie ließen einen unter diesem ausdruckslosen, bohrenden Blick, der nichts verriet, dem aber auch nichts entging, frösteln.
    »Ich nehme an, dass Ihnen unsere Stadt gefällt«, sagte sie schließlich.
    »Ja.« Kathleen lächelte angespannt. »Es ist hier alles ganz anders.«
    »In der T at.«
    Schon wieder so ein Satz, auf den man kaum etwas erwidern konnte. Doch Kathleen unternahm unbeirrt einen neuen V ersuch. »Ich freue mich darauf, für Kirchoffs zu arbeiten. Seth hat einige sehr vielversprechende Pläne.«
    »Mein Bruder ist oft sehr impulsiv.«
    Hätte Hazel Kirchoff Kathleen besser gekannt, dann wäre ihr klar gewesen, dass das A ufflackern des grünen Feuers in ihren A ugen eine ernste W arnung vor ihrem T emperament war.
    Kathleen ließ alle V orsicht fahren, auch wenn sie ihrer neuen Chefin gegenüberstand.
    »Und Sie sind der A nsicht, dass meine Einstellung auch so eine … impulsive Entscheidung war?«
    Hazel schmunzelte, auch wenn keinerlei Humor darin lag. »Sehr viele junge Frauen möchten unbedingt für Kirchoffs arbeiten, aber Seth hat sich für Sie

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