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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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du mir geben willst, kann ich gar nicht gutmachen.«
    »Das lass mal meine Sorge sein.« Er zog sie an seine Brust und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. »Leb in meinem Haus, lass mich dich jeden T ag sehen, mit dir arbeiten; hilf mir, meine Pläne zu verwirklichen, stecke mich an mit deiner A usgelassenheit und deinem Mut.«
    »Seth«, flüsterte sie an der duftenden Haut seines Halses. Sollte sie es wirklich tun? W ar dies die A ntwort auf ihr Dilemma? Sie hatte den größten Respekt vor ihm. V ielleicht grenzte es gar an Liebe. Er war aufrichtig, idealistisch, vertrauensvoll und tolerant. W as konnte ein Mann mehr sein?
    Seine körperliche Behinderung spielte keine Rolle bei ihrer Überlegung. Sie hatte geliebt. Sie hatte ihren Körper Erik hingegeben und alles, was zu geben sie in der Lage gewesen war. Sie war sicher, dass sie nie wieder einen Mann mit solcher Leidenschaft würde lieben können. A ber sie würde ihn nie mehr wiedersehen. Und selbst wenn, so gehörte er einer anderen. Sie würden nie ein gemeinsames Leben führen.
    Sie liebte ihn noch immer. Sie verleugnete diese T atsache längst nicht mehr. Sie liebte ihn. Ein Leben mit Seth würde nicht so spannend und aufregend sein. Sie würde nicht atemlos sein, wenn sie ihn ansah. Sie würde nie wieder diese T ranszendenz des Körpers, des Geistes und der Seele erleben, diese V erschmelzung mit einem anderen Menschen, die nur Liebe möglich macht. A ber ein Leben mit Seth würde ein gutes Leben sein. Er würde sie und ihr Kind ehren und umsorgen. Es würde ein ruhiges und friedvolles Leben sein. Sie würden Seite an Seite arbeiten und beide das tun, was sie liebten. Sie würde in Herzlichkeit leben und … Ehrlichkeit.
    »Ich erwarte nicht, dass du mir heute schon eine A ntwort gibst, aber ich würde mich mehr freuen, wenn du auf der Stelle ja sagst«, meinte Seth.
    Kathleen richtete sich auf und legte die Hände auf die A ufschläge seines Sakkos. »Weißt du auch genau, was du dir da einhandelst?«
    »Ja.«
    »Dann heirate ich dich, Seth. Glücklich und ohne zu zögern.«
    Er küsste sie sanft. Es war ein Kuss ohne Leidenschaft, aber sehr zärtlich. Er besiegelte den Schwur. A ls Seth seine Lippen von ihren löste, sagte er: »Wir sind, wie man so sagt, aus verschiedenen Lagern. Macht es dir etwas aus, dass ich jüdischen Glaubens bin?«
    »Nicht, wenn es dir nichts ausmacht, dass ich christlich getauft bin.«
    Er lachte. »Alles, worum ich dich bitte, ist, dass wir, falls es ein Junge wird, ihn gemäß unserer T radition an seinem achten Lebenstag beschneiden lassen.«
    »Wenn er W eihnachten und Ostern feiern darf, bis er alt genug ist, sich selber für einen Glauben zu entscheiden?«
    »Abgemacht.« Sein Blick wanderte über ihr Gesicht und nahm jede Einzelheit bewundernd auf. Schließlich sagte er mit belegter Stimme: »Ich liebe dich, Kathleen.«
    Sie vertrieb innerlich das Bild von strahlend blauen A ugen, von goldenem Haar und einem Schnurrbart über einem sinnlichen Mund und versuchte, sich ganz auf das dunkle, liebevolle Gesicht vor ihr zu konzentrieren. »Ich weiß, dass du das tust, Seth, ich weiß.«
    »Du erlaubst dir doch sicher einen Scherz mit mir …« Hazel Kirchoff saß im wunderschönen, geschmackvoll und teuer eingerichteten W ohnzimmer gegen die pfirsichfarbenen Seidenkissen des halbrunden Sofas gelehnt, die Hände graziös im Schoß gefaltet, die Knöchel über Kreuz, den Oberkörper aufrecht, wie sie es als junges Mädchen in der Privatschule gelernt hatte.
    »Nein, tue ich nicht. Kathleen und ich werden am Sonntagnachmittag von Richter W alters getraut werden. Er schuldet uns einen Gefallen. W eißt du noch? W ir haben doch damals diese Nerzstola bestellt für Mrs. …«
    »Seth, ich erinnere mich sehr wohl daran«, fauchte sie, »aber könntest du mir bitte erklären, was du dir dabei denkst, mir zu erzählen, dass du diese kleine … Miss Haley heiraten willst.«
    Seth grinste, als er zur antiken A nrichte aus Rosenholz rollte und sich Scotch nachschenkte. »Überrascht? Bin ich auch.«
    »Das Einzige, was mich überrascht, ist, dass mein sonst so vernünftiger, intelligenter Bruder solchen Unfug faselt. Das kannst du doch nicht ernst meinen, dass du und Miss Haley … dass ihr beiden heiraten wollt. Das ist doch abstrus!«
    »Da gebe ich dir völlig recht!«, pflichtete er ihr fröhlich bei. »Aber so verrückt es auch sein mag – es ist die W ahrheit.«
    Hazels verärgerte Miene verriet nicht im mindesten die W ut, die

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