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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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irklich.«
    Hatte sie das schon mal durchgemacht? Kathleen brachte nur ein erstauntes »Danke« zustande, dann wurde sie hinausgeschoben. Die Lichter im Korridor zogen an ihr vorbei. Sie bogen um die Ecke, und Kathleen klammerte sich an die T rage, aus A ngst hinunterzufallen. Sie wurde durch eine Schwingtür in den Prä- OP geschoben.
    Eine Schwester überprüfte das Band an ihrem Handgelenk. »Miss Haley?«
    »Ja.«
    Die Schwester lächelte. Diese war nicht so garstig. V ielleicht hatte sie sogar V erständnis. »Ich werde die Narkose jetzt erhöhen.« Sie löste eine Klammer am Schlauch der Infusion, an die Kathleen nach wie vor angeschlossen war. »Sie werden gleich sehr müde werden.«
    Innerhalb von Sekunden begann sich der Raum zu drehen, und alles verschwamm vor Kathleens A ugen.
    Nichts spüren. Erweitern. Das Produkt der Empfängnis. V akuum. V akuum. Kathleen versuchte, die Hände schützend auf den Unterleib zu legen.
    Nicht das Produkt der Empfängnis. Ein menschliches W esen. Ein Kind. Ihr Kind. Eriks Kind.
    Erik. Erik. Erik, wo bist du? Ich habe dich geliebt! Ich liebe dich noch immer. Sie werden unser Kind umbringen. Warum bist du nicht hier und beschützt mich?
    Warum bist du nicht hier und siehst zu, wie dein Sohn geboren wird? Dein Kind. Doch da wird kein Kind sein. Nur ein V akuum.
    Die Schwester beugte sich über sie und sagte etwas, aber Kathleen konnte sie nicht hören. Sie sah, wie sich die Zimmerdecke bewegte, dann befand sie sich in einem anderen Raum mit grellen Lichtern. Jemand legte ihre Beine über die hohen Steigbügel am Ende des T isches. Ihre Beine waren so schwer. Sie zuckte zusammen, als jemand ihren Genitalbereich auswusch, so kalt war es.
    Erweitern. Kein Kind. Eriks Kind. Sie liebte ihn. W ar es so falsch, das Ergebnis ihrer Liebe haben zu wollen? Sie könnte mit seinem Betrug leben, wenn sienur etwas von W ert hätte aus ihrer gemeinsamen Zeit, etwas, das ihr helfen würde, den Schmerz des V erlustes zu ertragen. Könnte es ein besseres Zeugnis ihrer Liebe zu diesem Mann geben, als sein Kind zur W elt zu bringen? Ein Kind würde ihre Liebe erwidern.
    Ein blondes Kind. Ein Junge. Sie wusste, dass es ein Junge war. Blaue A ugen. Eriks A ugen. Eriks Kind.
    Eine Stimme erklang von irgendwoher, eine Maske wurde ihr über Nase und Mund gestülpt. Sie bekam keine Luft. Sie wehrte sich. Sie hörte, wie jemand schrie und schrie, bis sie erkannte, dass sie selbst es war, die schrie. »Nein!« Sie wehrte sich gegen die Hände, die sie festhielten. »Nein, rührt mich nicht an!«
    »Dr. Peters!«, rief eine alarmierte weibliche Stimme dicht neben Kathleen.
    »Lasst mich. Ich liebe ihn. Ich will das Baby. Ich bin nicht betäubt. Ich bin bei Sinnen. Ich bin wach, und ich will mein Baby.« Ihre panische Stimme klang ihr selber wie wahnsinnig in den Ohren, aber sie musste sie überzeugen. V erzweifelt wiederholte sie ihre W orte mit aller Macht und Überzeugungskraft, die sie aufbringen konnte.
    »Miss Haley.«
    Sie kannte diese Stimme und warf den Kopf herum. »Dr. Peters«, keuchte sie. W ie sollte sie es ihnen klarmachen? Sie durften ihr das Baby nicht wegnehmen. Sie versuchte, die Beine zu schließen, doch etwas machte das unmöglich und hielt sie weit gespreizt. »Das Baby, tun Sie ihm nichts. Mein Baby. Eriks. Ich liebe ihn. Es ist ein Junge. Ich weiß es. Ich will mein Baby haben. Erik … Erik …«
    Dann versank alles um sie herum in Dunkelheit, schwarz und endgültig.

Kapitel 11
    Kathleen musterte Seths Miene, während er versuchte zu begreifen, was sie ihm gerade gesagt hatte. A uch wenn seine Gesichtszüge keine Regung verrieten, war er doch spürbar verdutzt.
    »Ich habe mich doch sicher verhört«, meinte er schließlich.
    Kathleen war bemüht, sich möglichst wenig anmerken zu lassen, wie es in ihr aussah. Sie merkte nicht, mit welch großen grünen A ugen sie Seth anschaute. Und sie war sich auch nicht bewusst, dass ihre strenge Frisur – sie hatte das Haar aus dem bleichen Gesicht gekämmt und im Nacken zusammengebunden – ihre hervorstehenden W angenknochen betonte. Es war für jedermann ersichtlich, wie angestrengt sie sich aufrecht hielt und wie angespannt sie innerlich war.
    »Doch. Sie haben richtig gehört. Ich muss leider kündigen. Ich werde selbstverständlich noch zwei W ochen bleiben, damit Sie sich nach einem Ersatz umschauen können.«
    »Zum T eufel mit einem Ersatz!« Seth schlug mit den flachen Händen auf die polierte Schreibtischplatte. Ein solcher W

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