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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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in ihr brodelte. Sie hatte ja geahnt, dass dieses Mädchen Ärger heraufbeschwören würde. Schönheit und V erstand passten nicht zusammen. W as Seth für Intelligenz hielt, betrachtete Hazel als V erschlagenheit. Kathleen hatte sich in die Firma eingeschlichen, die Hazel wichtiger war als alles andere. Nun drang sie auch noch in ihre Familie und ihr Zuhause ein. Sie hatte Seth gerissen den Kopf verdreht, aber, weiß Gott, er würde wahrscheinlich auf die Zuwendung jeder Frau reinfallen.
    Als ihre Mutter starb, war Hazel vierundzwanzig gewesen; Seth, ein spätes Kind, gerade elf. Seither hatte sich Hazel um ihn gekümmert. Es war keine V erpflichtung, um die sie sich gerissen oder an der sie besondere Freude gehabt hätte, aber niemand hätte sie aus dieser Rolle verdrängen können.
    Ihren inneren A ufruhr überspielend, lächelte sie und sagte: »Warum erzählst du mir nicht mehr darüber, Seth?«
    Aufgeregt ließ sich Seth dazu hinreißen, Kathleens V orzüge zu preisen. Je länger Hazel zuhörte, desto mehr verfluchte sie ihren Bruder, dass er tatsächlich der Narr war, für den sie ihn schon immer gehalten hatte. Seine Großzügigkeit ärgerte sie über alle Maßen. Sein Gleichmut und die A nnahme seiner Behinderung nagten an ihr. W ieso empfand er keine W ut, keine V erbitterung? Er war schwach. Genau wie ihr V ater, für den sie zeitlebens die tiefste V erachtung gehegt hatte.
    Als Seth schließlich seinen Redefluss unterbrach und an seinem Scotch nippte, hob Hazel ihr Glas mit Sherry an die Lippen, auch wenn sie nichts davon trank. Sie hasste dieses Gesöff. Ihr T rost stammte aus der Flasche W odka, die sie in einer Schublade in ihrem Schlafzimmer aufbewahrte.
    Sie lächelte süßlich; ihre Miene war kaum mehr als eine Grimasse. »Ich weiß, wie begabt und hübsch Miss Haley ist, Seth.« Sie bekam die W orte kaum über die Lippen. »Aber was wissen wir wirklich über sie?«
    »Sie ist nach dem T od ihrer Eltern in einem W aisenhaus aufgewachsen.« Er gab seiner Schwester in knapper Form wieder, was Kathleen ihm am Nachmittag nach seinem Heiratsantrag über sich erzählt hatte.
    Je länger er von Kathleen sprach, desto heller leuchteten seine A ugen und desto schlimmer wurde das brennende Gefühl in Hazels Magen. »Seth, mein Bester, vergib mir, dass ich das sage, aber ihr könnt nicht … Ich meine … es wird keine Ehe im üblichen Sinn sein.« Sie brachte es fertig, absichtlich zu erröten, während sie scheinbar verlegen auf ihre Hände schaute, insgeheim jedoch an nichts anderes denkend, als dass ihr Bruder diese miese Schlampe in einer Million Jahren nicht würde befriedigen können. Sie hatte doch selbst erlebt, wie Kathleen ihre verführerischen Blicke und ihren zierlichen Körper zu ihrem V orteil einsetzte und ihrem dummen Bruder das Gefühl zu vermitteln versuchte, er wäre wieder ein Mann.
    »Ich weiß, Hazel«, sagte Seth traurig. »Aber die V orsehung hat das bereits ausgeglichen. Du musst wissen, dass Kathleen mit dem Kirchoffs-Erben schwanger geht. Sie erwartet im Frühjahr ein Kind.«
    Diese W orte hatten eine verheerende W irkung auf Hazels scheinheilige Miene. »Was!?«, keuchte sie. Ihr Gesicht verzerrte sich; ihr ganzes schlechtes W esen wurde von einem Moment zum anderen auf ihrer Miene sichtbar. Die Nutte war auch noch schwanger! Das überraschte Hazel nicht. W as sie überraschte, war die Dreistigkeit, mit der sie versuchte, ihren Bastard den Kirchoffs unterzuschieben. »Du willst eine Hure heiraten, die mit dem Bastard von irgendeinem Strolch schwanger geht? Du hast allen Ernstes vor, diesen A bschaum als deinen Erben anzuerkennen?«
    Seth war geschockt über Hazels Hasstirade. A ber er wusste, dass sie seit ihrer Liebesaffäre vor vielen Jahren, die so bitter für sie ausgegangen war, Männer mied, es sei denn, sie hatte aus beruflichen Gründen mit ihnen zu tun. Er stellte seinen Schwenker auf dem Couchtisch ab und fuhr mit seinem Rollstuhl näher zu ihr. Er wusste, dass sie ungewöhnlich aufgebracht sein musste, wenn sie derart heftig reagierte. V ielleicht hätte er es ihr doch schonender beibringen sollen, anstatt seinem Glücksgefühl freien Lauf zu lassen.
    »Hazel, ich weiß doch, dass das alles ziemlich plötzlich für dich kommt, und du bist natürlich misstrauisch, was Kathleens Motive betrifft, aber ich muss dich doch bitten, nicht so über sie zu reden. Ich liebe sie sehr.«
    Hazel starrte ihn ungläubig an und fragte sich, ob er überhaupt eine A hnung hatte, wie

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