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Glutopfer. Thriller

Glutopfer. Thriller

Titel: Glutopfer. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lister
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Detectives in alten Fernsehserien noch nie jemanden gesehen, der so was benutzt.
    »Schießen Sie los«, sagt Travis.
    Er schreibt die drei Namen auf.
    »Haben Sie auch die Adressen?«
    »Mann, ich fühle mich sowieso schon höllisch schlecht damit. Das sind meine Jungs. Die haben ebenso wenig Leute ermordet wie ich. Erzählen Sie denen auf jeden Fall, dass ich das dazugesagt habe, ja?«
    »Wird gemacht«, sagt Travis.
    Clark gibt ihm die Adressen, dann beenden die beiden Männer ihr Gespräch.
    »Wenn du dieser Sache nachgehen willst«, sagt Jerry, »dann kann ich mich auch allein mit dem Typen aus Liberty treffen.«
    »Dauert sicher beides nicht lange«, sagt Travis, »und ich würde mich verdammt wundern, wenn uns von denen einer hilft, unseren Mann zu fassen.«
    Es ist ein heiliger Ort, an dem es ruhig sein sollte, still. Wenn sie nur aufhören würde zu wimmern. Merkt sie denn nicht, was das hier ist, woran sie hier teilhat? Er weiß nicht recht, ob es die anderen gemerkt haben – vielleicht, als sie das Feuer spürten, aber selbst wenn nicht, selbst wenn sie keine Ahnung hatten, worin ihre Rolle im gewaltigen Werk des Alles Verzehrenden Feuers bestand, haben sie trotzdem nicht gewimmert und geheult wie diese kleine Schlampe hier.
    Sie will, dass ich sie töte. Und zwar schnell, aber das werde ich nicht tun.
    Um ihr Gequatsche möglichst auszublenden, rezitiert er aus dem Gedächtnis, was der Herr ihm zu tun befohlen hat, was er bereits getan hat, und während heilige Worte aus seinem Mund dringen, erblickt er es mit seinen Augen.
    »Und die Wohnung sollst du herstellen aus zehn Behängen von gezwirntem Byssus, von blauem und rotem Purpur und von Karmesin, mit Kerubim von Kunstweberarbeit sollst du sie machen lassen. Die Länge eines Behanges sei achtundzwanzig Ellen und die Breite eines Behanges vier Ellen, einerlei Maß für alle Behänge. So soll euch der Verhang scheiden zwischen dem Heiligen und dem Hochheiligen. Und du sollst die Kapporet stellen auf die Lade der Bezeugung im Hochheiligen. Und du sollst den Tisch stellen außerhalb des Verhangs und den Leuchter dem Tisch gegenüber an der Südseite der Wohnung, den Tisch aber stelle an die Nordseite.«
    All das hat er getan – sorgfältig, und so ist es gut. Wenn er es jetzt nur doch schafft, dass die kleine Schlampe ihr dreckiges kleines Maul hält.
    »Töten werde ich dich nicht«, sagt er. »Aber ich schneide dir jetzt die Zunge ab.«
    Als Preacher mehrmals zwinkert und dann die Augen aufschlägt, glaubt Frances Rainy zu spüren, wie das Herz in ihrer Brust hüpft. Ein breites Lächeln zeigt sich auf ihrem Gesicht, und Tränen strömen zu ihm hinab.
    »Ach, Gott sei Dank, ich dachte schon, ich hätte dich verloren.«
    Preacher blickt zu ihr auf und lächelt.
    »Du bist im Bayshore Memorial«, sagt sie. »Du warst im Koma. Weißt du noch, was passiert ist?«
    Er überlegt eine Weile und nickt dann.
    »Wer?«
    »Der Marshall-Junge. Er ist verrückt geworden. Wohnte schon lange dort.«
    »Ist er tot?«
    Sie nickt.
    »Steve?«
    Und nickt wieder.
    »Marshall hat ihn umgebracht, lange bevor du gekommen bist.«
    Sein trockener Mund verzieht sich, und in den Augen glitzert es.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Gut«, sagt er. »Richtig ausgeruht.«
    »Er hat es tatsächlich geschafft, kein lebenswichtiges Organ zu treffen, als er auf dich eingestochen hat, aber du hast jede Menge Blut verloren. Die Ärzte haben den Schaden repariert, Blut zugeführt und dich wieder vernäht.«
    »Und du warst hier …«
    »Die ganze Zeit«, sagt sie. »Rieche ich?«
    »Dann …«
    »Die Katze ist aus dem Sack«, sagt sie. »Der Nigger sitzt nicht mehr in der Holzhütte, sondern zieht aus dem Sklavenquartier ins Herrenhaus.«
    »Willst du mich heiraten?«, fragt er.
    »Falls du das immer noch willst, wenn du hier raus bist und meinst, dass alles wieder normal läuft«, sagt sie. »Dann will ich es todsicher auch.«
    Daniel geht mit einer Tasse Kaffee in der Hand durch die vom Licht der Morgensonne gesprenkelten Räume der Louisiana Lodge und frischt auf, was er über Kupfernen Altar und Brandopfer noch im Gedächtnis hat.
    Wenn die alten Israeliten den Hof vor dem Erscheinungszelt betraten, sahen sie zuerst den Kupfernen Altar beziehungsweise Brandopferaltar. Links davon war ein Aschehaufen, auf den die Asche vom Altar geschüttet wurde. Zwischen Kupfernem Altar und Türdurchgang zum inneren Hof stand das Kupferbecken, an dem die Priester sich reinigten.
    Brandopfer

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