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Glutopfer. Thriller

Glutopfer. Thriller

Titel: Glutopfer. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lister
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Abgesehen von seiner unnatürlichen Reglosigkeit und Blässe sieht er aus, als würde er gerade seinen Kater ausschlafen.
    »Ich nehme an, die Todesursache ist nicht eindeutig«, sagt Sam.
    »Keinerlei Anzeichen«, sagt sie, »bis auf einen winzigen Einstich, der aber vielleicht den Durchbruch bringt, den wir brauchen.«
    »Wie das?«
    »Wir wissen, dass er seine Opfer betäubt, aber nicht womit, bei dem Zustand, in dem die Leichen sind, aber wenn er hier dasselbe Mittel benutzt hat, erfahren wir, was es ist.«
    »So bald wie möglich.«
    »Wird gemacht. Und sieht so aus, als hätte ich schon heute Nachmittag das Opfer aus dem Eisenbahndepot identifiziert.«
    Auf dem Weg zurück zum Wagen ruft Sam Daniel an.
    »Hey«, sagt er, »seine Stimme klingt angeschlagen.«
    »Schläfst du?«, fragt sie.
    »Jemand hat mich fast die ganze Nacht wach gehalten.«
    »Derselbe jemand, der es heute Morgen geschafft hat, aus dem Bett zu steigen und hier draußen das Verbrechen zu bekämpfen? Bist du jetzt wach?«
    »Hellwach.«
    »Du weißt, dass wir deine Plantage überwacht haben?«
    »Das ist keine Plantage, aber ja, weiß ich.«
    »Tja, da drüben ist er nicht. Er ist hier.«
    »Wo ist hier?«
    »Ein Flusssumpf am Ende der Welt … Keine Ahnung.«
    »Habt ihr noch eine Leiche gefunden?«
    »Nein, ich meine, ja«, sagt sie, »aber das hier ist anders. Offenbar hat ein junger Mann ihn gestört, zumindest glauben wir das.«
    »Oh nein.«
    »Er hat ihn nicht verbrannt, nur umgebracht. Wir wissen nicht mal genau, wie er es gemacht hat, aber Feuer war es nicht.«
    »Er gehörte also nicht zu seinem Plan.«
    »Genau«, sagt sie. »Meine Leute suchen die Gegend ab, aber kannst du dir vorstellen, was er hier wollte?«
    »Dazu müsste ich wissen, wo ›hier‹ ist.«
    »Wenn ich dir eine Karte mit einem großen X schicke, das die Stelle markiert, kannst du dann überlegen, ob dir einfällt, warum er den Standort gewechselt hat?«
    »Klar«, sagt er. »Bringst du sie vorbei?«
    »Ich muss los, zu einer Razzia auf dem Gelände einer Redneck-Miliz.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Mach ich.«
    »Reden wir noch über letzte Nacht?«, fragt er.
    »Ich würde sagen, heute Morgen wäre das dringlichere Thema.«
    »Heute Morgen?«
    »Du hast mir einen Antrag gemacht.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich habe eine Wanze getragen.«
    »Wo genau war sie versteckt?«
    »Wusste ich’s doch, es ging nur um Sex.«
    »Ging es nicht. Aber das lässt sich auf eine bestimmte Weise herausfinden.«
    »Ich muss jetzt los.«
    »Dann reden wir später?«
    »Oder auch früher, wenn du herausfindest, was dieser Kerl vorhat, wo er ist und wie ich ihn finde.«
    »Ich zweifle ernstlich an dir, Daniel.«
    Weil Daniel gerade aus der Dusche gekommen ist, um ans Telefon zu gehen, tropft Wasser von ihm herab und sammelt sich auf den kühlen Fliesen um seine Füße.
    Dieselbe unheimliche elektronische Stimme wie zuvor.
    »Versuchst du es wirklich? Kannst du sehen, welch wunderbare Werke man direkt vor deinen Augen vollbringt?«
    »Es tut mir leid. Ich versuche es. Wirklich.«
    »Was ist mit dem armen Brian? Was hättest du seinen Eltern erzählt, wenn dieser Polizist nicht über ihn gestolpert wäre?«
    »Ich weiß nicht genau.«
    »Jetzt ist die Zeit gekommen.«
    »Sagen Sie mir, was ich übersehe. Lehren Sie mich zu sehen.«
    »Das Feuer wird herabkommen, und dann wird die Opfergabe verzehrt. Da waren zermalmt miteins Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold und wurden wie Spreu der Tennen im Sommer, und es trug sie der Wind hinweg, dass keine Spur von ihnen mehr gefunden ward.«
    »Was bedeutet das?«, fragt Daniel, aber die Leitung ist tot, bevor er ausgeredet hat.

43
    »Bei mir gibt es nur drei Leute, die mit Kupfer arbeiten und eine eigene Werkstatt haben«, sagt Bernie Clark, dessen Stimme über die Freisprechanlage des Wagens klingt, als wäre sie weit weg und winzig klein. Und von denen ist keiner religiös.
    »Warten Sie bitte einen Moment«, sagt Travis. »Ich hol mir was zu schreiben.«
    Er steuert seinen Streifenwagen an den Straßenrand.
    »Soll ich es notieren?«, fragt Jerry Douglas.
    Die beiden Männer sind unterwegs zu einem Treffen mit dem Detective aus Liberty County, der für den Einbruch im
Garden of Eden
zuständig ist.
    »Ich hab’s schon.«
    Travis zieht ein kleines, spiralgebundenes Notizbuch aus der Tasche, klappt es auf und nimmt dann einen kleinen Bleistift ohne Radiergummi zur Hand, wie sie auf Kirchenbänken oder Minigolfplätzen liegen. Jerry hat bis auf die

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