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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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bildet.«
    »Red kein dummes Zeug.«
    »Du kannst mich ja allein lassen. Aber dann findet der Arzt mich womöglich mausetot vor, wenn er zurückkommt.«
    »Alles Bluff.«
    »Aber es funktioniert.« Mit einem spitzbübischen Grinsen fügte er hinzu: »Du bist weicher geworden über die Jahre. Muss was damit zu tun haben, dass du jetzt Mutter bist.«
    »Sag, was du zu sagen hast«, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Du hast Kilmer reingelegt. Eure Beziehung war etwas ganz Besonderes. So wie mit dir habe ich ihn noch mit keiner anderen Frau erlebt. Kilmer lügt nie. Warum zum Teufel hast du ihm nicht vertraut, anstatt abzuhauen?«
    »Du weißt genau, warum. Er hat mich daran gehindert, meinem Vater zu Hilfe zu eilen.« Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Er kann von Glück reden, dass ich ihm nicht den Hals umgedreht hab.«
    »Er hat dich daran gehindert, in Marvots Hände zu geraten.«
    »Das kannst du nicht wissen.«
    »Doch, ich weiß es. Kilmer hat mich in jener Nacht nach Tanger geschickt, um mit deinem Vater zu reden. Dein liebenswerter Papa hat sich geweigert, Tanger zu verlassen. Er meinte, es wär besser für dich, wenn du mit Marvot zusammenarbeiten würdest, denn der würde dich mit Reichtümern überhäufen, wenn du dich endlich bereit erklärst, deinen Job bei der CIA aufzugeben und die beiden Pferde für ihn zu zähmen. Aus diesem Grund hat dein Vater mit Marvot einen Handel abgeschlossen und ihm von der Entführungsaktion erzählt.«
    »Nein.« Sie starrte ihn wütend an. »Du lügst.«
    »Er wollte bestimmt nicht, dass du dabei zu Schaden kommst. Er meinte, Marvot hätte ihm garantiert, dass dir kein Haar gekrümmt wird. Er hat wirklich geglaubt, dass das, was für ihn das Beste war, auch für dich das Beste sein würde.«
    »Bei der Aktion sind drei Männer ums Leben gekommen. Willst du etwa behaupten, dass mein Vater für ihren Tod verantwortlich ist?«
    Er antwortete nicht.
    »Ich glaube dir kein Wort.«
    »Warum sollte ich dich belügen? Ich hätte keinen Vorteil davon.«
    »Wie hätte mein Vater auf die Idee kommen sollen, dass ich mit Marvot zusammenarbeiten würde? Das hätte ich niemals getan.«
    »Auch nicht, wenn er dir weisgemacht hätte, dass er deinen Vater als Geisel gefangen hält?«
    »Du hättest mir gesagt, dass das nicht stimmt.«
    »Wenn ich überlebt hätte. Aber ich bin nur knapp mit dem Leben davongekommen, als dein Vater einen von Marvots Schlägern aus dem Nebenzimmer gerufen hat. Ich hab eine Kugel ins Bein abgekriegt, und ich war zwei Tage auf der Flucht. Aber es ist mir gelungen, Kilmer anzurufen und ihm zu sagen, er soll dich um jeden Preis daran hindern, nach Tanger zu fahren.«
    »Marvot hat meinen Vater getötet.«
    »Nachdem die Falle aufgeflogen war, ist Marvot offenbar zu dem Schluss gelangt, dass dein Vater ihm nicht länger von Nutzen war. Aber er konnte deinen Vater töten, um dich dafür zu bestrafen, dass du an der Entführungsaktion beteiligt warst. Es sollte als Warnung für dich dienen, sobald du ihm in die Hände fällst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Doch.«
    »Wenn das wahr ist, warum hat Kilmer mir nichts davon erzählt?«.
    »Er hat dir erzählt, dass dein Vater uns an Marvot verraten hat. Aber das war in der Nacht, als dein Vater umgebracht wurde. Hätte er dir in einer solchen Situation einen Vortrag darüber halten sollen, was für ein Dreckskerl dein Vater in Wirklichkeit war und dass er es sogar beweisen konnte? Du hast deinen Vater geliebt. Du hast ihm vertraut. Er war der einzige Mensch auf der Welt, den du hattest. Ich glaube, Kilmer hatte vor, später mit dir darüber zu reden, aber dann hat es ja kein Später gegeben, weil du abgehauen bist. Kilmer hat erfahren, dass Marvot hinter dir her war, und er musste eine Möglichkeit finden, dich zu schützen. Dann hat er von North erfahren, dass du schwanger warst. Damit war die Sache für Kilmer klar. Er konnte dich nicht selbst beschützen, und er wollte dich nicht um den schwachen Trost bringen, der dir geblieben war.«
    »Mein Vater hat mich geliebt«, entgegnete sie mit zitternder Stimme. »Er hat mich wirklich geliebt, Donavan.«
    »Vielleicht. Liebe kann die seltsamsten Formen annehmen. Als er die Chance gewittert hat, eine Menge Geld einzustreichen, hat er dich nicht genug geliebt, um darauf zu verzichten und dich vor Marvot zu schützen. Ich war dabei, Grace. Du solltest in eine Falle gelockt werden.« Er sah ihr in die Augen. »Du weißt, ich würde dich niemals

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