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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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führt.«
    »Und das ist dir gut gelungen.«
    »Ich hab mein Bestes getan.«
    Er schwieg einen Augenblick. »Sie macht sich Sorgen um dich. Sie denkt, du bist einsam.«
    Grace zuckte unwillkürlich zusammen. »Das hat sie dir gesagt?«
    Er lachte in sich hinein. »Ich glaube, sie hätte gern einen Mamasitter, wenn sie an ihrer Musik arbeitet. Aber sie hat mir versichert, dass es kein Fulltimejob sein würde.«
    »Ah, du bist also der Auserwählte?«
    »Ich fühle mich geehrt, dass sie an mich gedacht hat. Es hat mich gewundert, dass sie sich nicht an Blockman gewandt hat. Wahrscheinlich glaubt sie, dass er zu beschäftigt ist, während ich ja nur rumstehe und Befehle erteile, wie jeder weiß.« Er hob eine Hand, als sie etwas sagen wollte. »Ich weiß. Du brauchst nichts zu sagen. In deinen Augen bin ich für den Job ungeeignet.«
    »Ich brauche dich nicht, ich komme ganz gut allein mit meinem Leben zurecht. Und du hast mir unmissverständlich klargemacht, dass du keine Verantwortung übernehmen willst.«
    »Das stimmt nicht! Du hörst mir überhaupt nicht zu.« Er durchbohrte sie mit seinem Blick. »Oder du willst nicht hören, was ich dir sage. Ich nehm’s dir nicht übel, aber erzähl mir nicht so einen Blödsinn. Ich bin da, und ich bin bereit, jede Verantwortung zu übernehmen, die du mir anvertraust.« Dann fügte er harsch hinzu: »Und ich gehe immer nach draußen, wenn Frankie spielt, weil ich dich sonst dauernd anstarren würde. Du sagst, dass Frankie alles Mögliche wahrnimmt. Soll sie auch mitkriegen, dass ich ihre Mutter am liebsten auf der Stelle flachlegen würde? Ich glaube nicht, dass sie alt genug ist, um solche Dinge zu lernen, oder wie siehst du das?«
    »Nein, dazu ist sie natürlich noch zu jung. Frankie würde nicht merken, dass –«
    »Anfangs vielleicht nicht. Aber du solltest dir darüber im Klaren sein, dass sie es irgendwann mitkriegen würde. Ich kann mich nicht verstellen, und du bist auch nicht besser. Solange wir beide vor Begierde – Warum zum Teufel lässt du mich nicht einfach –« Er holte tief Luft. »Tut mir leid. Das ist mir so rausgerutscht.« Er ging die Stufen hinunter. »Ich gehe lieber rüber in die Baracke, ehe ich ins nächste Fettnäpfchen trete.« Nach ein paar Schritten drehte er sich noch einmal um. »Aber es ist die Wahrheit, und es wird allmählich Zeit, dass wir etwas unternehmen. Wir wären beide verdammt viel entspannter und könnten unseren Alltagspflichten besser nachkommen, wenn wir uns nicht mehr mit diesem Thema herumschlagen müssten. – Ich bin morgen Nachmittag um drei in der Scheune.«
    Sie erstarrte. »Was soll das heißen?«
    »Es heißt, dass ich weiß, dass du nicht hier im Haus mit mir vögeln würdest. Jedenfalls nicht, solange Frankie da ist.« Seine Mundwinkel zuckten. »Und ein Bett brauchen wir nicht. Ich erinnere mich, dass wir es überall getrieben haben, wo wir eine ebene Fläche finden konnten – von einem Schlammgraben bis zum Küchentisch in der kleinen Hütte außerhalb von Tanger. Wir haben uns von nichts von unserem Vergnügen abhalten lassen.« Ehe sie antworten konnte, war er schon gegangen.
     
    Wir haben uns von nichts abhalten lassen.
    Grace zitterte am ganzen Leib, als sie ihn weggehen sah. Dieser eine Satz wühlte so viele Erinnerungen an leidenschaftliche Raserei auf – Sie musste den Gedanken abschütteln. Sie spürte, wie ihr Körper bereits reagierte, wie es in ihren Handgelenken und Handflächen kribbelte. Ihre Brüste fühlten sich geschwollen und übersensibel an, und ihr war, als bekäme sie kaum noch Luft.
    Gott, wie sehr sie ihn begehrte.
    Büßergewand, hatte Donavan gesagt.
    Er hatte recht. Kilmer immer zu sehen, ihm zuzuhören und ihre Begierde zu unterdrücken war für sie wie Selbstgeißelung. Sie war eine Frau, verdammt. Es war normal, Gelüste und Bedürfnisse zu haben, und es war unnatürlich, sich die Befriedigung seiner Bedürfnisse zu versagen, schließlich schadete man niemandem damit, wenn man sie auslebte.
    Sie würde ins Bett gehen und über alles nachdenken. Sich über die Konsequenzen klar werden.
    Sie hatte keine Lust, nachzudenken. Am liebsten wäre sie Kilmer auf der Stelle gefolgt.
    Ein Bett brauchen wir nicht.
    Sie schloss die Augen. Sie musste dagegen ankämpfen. Wenn sie genug Zeit hatte, würde sie über diesen Anfall von Schwäche hinwegkommen. Morgen würde sie sich in ihre Arbeit mit den Pferden stürzen und Kilmer aus ihren Gedanken verbannen.
    Morgen …
    Um drei in der

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