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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Scheune.

11
    DIE SONNE BRANNTE HEISS AUF IHREN RÜCKEN, ALS GRACE langsam zur Scheune ging.
    Es war ein Fehler.
    Nein, es war kein Fehler.
    Und wenn doch, würde sie es trotzdem tun, dachte sie unbeirrt. Die ganze Nacht hatte sie sich im Bett herumgewälzt, hatte mit sich gerungen und war am Ende zu diesem Entschluss gelangt. Sie war eine erwachsene Frau, ein bisschen Sex konnte ihr nicht schaden. Diesmal war sie zumindest klug genug, sich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen. Wahrscheinlich würde es ohnehin keine tiefere Bedeutung haben als die sexuelle Raserei, die sie vor all den Jahren miteinander erlebt hatten. Es war wirklich schon verdammt lange her, und vermutlich litt sie ganz einfach an Entzugserscheinungen. Kilmer hatte recht, sie würden beide wieder besser ihren Alltagspflichten nachkommen können, wenn sie ihre Begierde endlich befriedigt hatten.
    Himmel, sie versuchte mal wieder, alles zu rationalisieren. Aber als sie die Scheunentür öffnete, bekam sie weiche Knie, und ihre Wangen glühten.
    Halbdunkel. Der Duft nach Heu und Pferden.
    »Ich hatte schon befürchtet, du würdest nicht kommen.« Kilmer trat aus dem Schatten. »Es hat mich halb verrückt gemacht.« Er schaute sie an.
    Warum berührte er sie nicht?
    Dann tat er es.
    Er legte ihr eine Hand an den Hals, sie fühlte sich rau an auf ihrer weichen Haut. Ihr Puls raste, und ihr lief ein Schauer über den Rücken.
    »Sag, dass es in Ordnung ist«, sagte er schroff. »Herrgott noch mal, sag, dass du es willst.«
    Sie brachte keinen Ton heraus. Verflucht, sie bekam kaum Luft. Das Einzige, was sie wahrnahm, war seine raue Hand an ihrem weichen Hals.
    »Grace.«
    »Halt die Klappe.« Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. »Tu’s einfach.«
    »Mit dem größten Vergnügen.« Seine Hände wanderten über ihren ganzen Körper, tasteten, streichelten, drückten. Er gab leise Töne von sich, die beinahe animalisch klangen. »Verdammt, du fühlst dich so gut an.«
    »Du auch.« Sie knöpfte sein Hemd auf, um Haut auf Haut zu spüren. Gott, sie hatte seinen Geruch ganz vergessen, ursprünglich und würzig und für sie ein Aphrodisiakum.
    Er hatte ihr das T-Shirt ausgezogen, öffnete ihren BH, riss ihn ihr vom Leib und warf ihn hinter sich. »Los, komm. Lass mich in dir versinken.«
    Sie bekam irgendwie mit, dass auf einem Heuhaufen eine Decke ausgebreitet war, als er sie zu Boden zog, während er ihr ungeduldig die Kleider vom Leib nestelte.
    Nackter Körper an nacktem Körper. Das Gefühl …
    Sie schob sich ihm entgegen.
    »Ja.« Er war zwischen ihren Schenkeln. »Nimm mich – Lass mich –«
    Sie musste sich beherrschen, um nicht zu schreien.
    Sie grub die Fingernägel in seine Schultern. »Kilmer, es ist –«
    »Schsch, es ist alles gut. Lass mich einfach –«
    »Dich lassen?«, keuchte sie. »Nein, lass mich.« Sie rollte sich auf den Bauch. »Ich kann nicht leise sein. Ich muss –«
    »Alles, was du willst.« Er drückte auf eine Stelle an ihrer unteren Wirbelsäule, und ein Schauder durchfuhr sie. »Alles, was du willst …«
     
    »Verrückt«, flüsterte sie, atemlos. »Ich dachte, es würde ganz anders sein. Ich hatte gehofft, es würde anders sein, aber es war genau wie früher. Man sollte meinen, dass man mit dem Alter klüger wird.«
    »Lust gehört immer dazu. Ohne Lust kann man nicht leben.« Sie lagen in der Löffelstellung aneinandergekuschelt, und Kilmer streichelte ihr zärtlich den Bauch. »Sie ist der Ausgleich für allen Kummer und hilft uns, nicht durchzudrehen.«
    »Aber das gerade war auch wie durchdrehen.« Ihre Stimme zitterte noch immer. »Es war verrückt. Ich hab keine Ahnung, warum ich so auf dich reagiere. Es passiert einfach.«
    Er hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. »Und ich danke Gott dafür.«
    »Du solltest der Chemie danken.«
    »Vielleicht.«
    »Was sonst soll es sein?«
    »Keine Ahnung. Und ich werde etwas Großartiges nicht auseinandernehmen, nur um rauszufinden, wie es sich zusammensetzt. Ich nehme es einfach hin und genieße es in vollen Zügen.« Seine Zunge erkundete ihr Ohrläppchen. »Und ich rate dir, es genauso zu machen.«
    »Ich bin nicht wie du.«
    »Oh, das ist mir schon aufgefallen.«
    »Du Mistkerl.« Sie biss ihn verspielt in den Oberarm. »Ich meine, Frauen machen sich Gedanken. So sind wir nun mal. Wir können uns nicht im Heu vergnügen, ohne an die Konsequenzen zu denken.« Sie schüttelte den Kopf. »Ach, was rede ich? Genau so wurde Frankie gezeugt, weil ich an

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