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Gnosis

Gnosis

Titel: Gnosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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zuzuschlagen. Sie presste den Kopf auf den Boden und hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu, als wollte sie ein unerträgliches Geräusch nicht hören. Plötzlich flog die Tür auf, und Detective Schmitt stürzte mit zwei Uniformierten herein.
    «Bennett, was ist los?», fragte er und bückte sich, um ihre Hand zu nehmen. Als er sie berührte, durchzuckte ihn ein sengender Blitz, und er wich zurück. Er starrte Valentinus an. «Was haben Sie mit ihr gemacht?»
    Valentinus ignorierte ihn und führte seine psychische Attacke fort. «Mein Name ist Valentinus.»
    Bennett – am Boden – fing an zu wimmern wie ein weidwundes Tier.
    Schmitt rief: «Curtis! Gallagher! Schnappt ihn euch!»
    Die beiden Uniformierten stürzten sich auf ihn. Bevor Valentinus reagieren konnte, schlug ihm der Cop zu seiner Linken seinen Knüppel gegen den Hals. Valentinus rang nach Luft, als der andere Cop ihm fest in die Nieren schlug. Er brach zusammen und hielt sich den Magen, da packten ihn die beiden Männer und drehten ihm die Arme auf den Rücken.
    Als sie auf ihn einprügelten, verlor Valentinus die Kontrolle über Bennetts Geist. Im selben Moment hörte sie auf zu wimmern und flüsterte etwas, wiederholte immer wieder denselben Satz, wie ein Mantra. Kurz bevor er in die Bewusstlosigkeit sank, erreichten ihn die Worte, und er lächelte.
    «Sein Name ist Valentinus. Sein Name ist Valentinus. Sein Name ist Valentinus …»

KAPITEL 15
31. DEZEMBER 2007 – 17:59 UHR (6 STUNDEN, 1 MINUTE BIS ZUM NEUEN JAHR 2008)
     
     
    Eiskaltes Wasser spritzte und lief Valentinus über das Gesicht und den Oberkörper. Er war bis auf die Haut nass. Erschrocken riss er die Augen auf und sah sich um – er lag auf dem schmutzigen Boden einer Gefängniszelle. Draußen vor den Gitterstäben stand Detective Schmitt mit einem leeren Eimer in der Hand.
    «Dachte mir schon, dass Sie davon wach werden», sagte Schmitt grinsend.
    Langsam setzte sich Valentinus auf. Er blieb in der kalten Wasserpfütze sitzen, da er Schmitt die Genugtuung nicht gönnte, dass er vor ihm aufstand.
    Stattdessen fragte Valentinus: «Ist Agent Bennett wieder beieinander?»
    Schmitt nickte, doch Valentinus spürte, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Valentinus fragte sich, wie es der Frau wohl wirklich ging.
    «Sagen Sie mir, wie man das wieder abstellt», befahl Schmitt.
    «Warum sollte ich das tun?»
    «Wenn Sie es nicht tun, werde ich Ihnen mal vorführen, was im Rechtsstaat alles so möglich ist.»
    Schmitt grinste wie ein Irrer. Seine Freude war echt. Er ließ den Satz im Raum stehen, um abzuwarten, was der Gefangene erwidern würde. Doch Valentinus schwieg. Er wusste, dass es dem Detective Spaß machte, ihm zu drohen. Nach ein paar Sekunden konnte sich Schmitt nicht mehr beherrschen.
    «Wir bringen Sie nach Riker’s Island. Da dürfen Sie die Nacht in der Gemeinschaftszelle verbringen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein hübscher Bengel wie Sie da besonders beliebt sein dürfte. Gerade unter der Arischen Bruderschaft. Die haben ein Faible für saubere, weiße Jungs.»
    Valentinus wartete einen Moment, bevor er reagierte. Er ließ Schmitt in dem Glauben, er hätte ihn bald so weit. Der Detective meinte, er habe schon gewonnen. Statt jedoch seine Geheimnisse preiszugeben, lächelte Valentinus nur.
    «Ich kann es kaum erwarten», sagte er und stand auf. «Wann geht es los?»
    Valentinus konnte sehen, dass Schmitt außer sich vor Wut war, aber er verbarg es gut. Beiläufig warf er einen Blick auf seine Uhr. «Ein paar Stunden noch.»
    Gut, dachte Valentinus. Doch was er sagte, war: «Dann werde ich wohl einfach hier warten.»
    Ein Scheppern unterbrach Schmitt. Beide Männer fuhren herum. Ein uniformierter Polizist trat in den Gang und kam zu ihnen herüber. Er flüsterte Schmitt etwas ins Ohr, und Valentinus spürte die Enttäuschung des Mannes. Als Schmitt sich wieder umwandte, fühlte Valentinus den Ärger des Detective so deutlich, wie er ihm ins Gesicht geschrieben stand.
    «Ihr Anwalt ist da.»
    Valentinus lächelte. Er fragte sich, ob Bethany ihn angerufen hatte oder ob irgendein Wichtigtuer ihm zu Hilfe kam.
    «Ausgezeichnet», sagte Valentinus. «Sollten wir uns nicht mehr sehen – es war mir ein Vergnügen, Detective.»
    Schmitt verzog den Mund und machte kehrt. Als er die Dame passierte, die ihm auf dem Gang entgegenkam, sagte er: «Er gehört Ihnen.»
    Der Detective warf die schwere Stahltür hinter sich zu.
    Als das Echo verklungen war, hörte man nur noch

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