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Gnosis

Gnosis

Titel: Gnosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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Landezeit?»
    «In zwanzig Minuten.»
    «Haben beide die volle Dosis eingenommen? Ich möchte nicht, dass sie vor der Landung aufwachen.»
    «Das dürfte kein Problem sein.»
    «Vergessen Sie nicht, ihre Uhren umzustellen.»
    Der Pilot legte den Hörer weg, dann wandte er sich seinem Copiloten zu. «Sie haben es gehört.»
    Gebückt machte sich der Copilot auf den Weg nach hinten in die Kabine. Er versuchte, entspannt zu wirken, doch er hatte Angst. Er mochte die Kinder nicht anfassen, besonders das Mädchen nicht. Als er vorhin seine Finger an ihren Hals gelegt hatte, um ihren Puls zu messen, hatte er sich plötzlich … merkwürdig gefühlt, fast als wäre er jemand anders.
    Er wusste nicht, was es mit ihnen auf sich hatte, und er wollte es auch nicht wissen. Er wollte nur landen, sein Geld kassieren und wieder abfliegen.

KAPITEL 27
     
     
    Laszlo hatte ein hübsches, modernes Gebäude mit reichlich Glas und geschwungenen Konturen erwartet, doch das Labor sah aus wie ein riesiger Betonkasten. Von zwei vertikalen Reihen schmaler Fenster abgesehen, waren die drei Stockwerke des Würfels von außen nicht einzusehen.
    Als sie zwischen riesigen Bäumen hindurchfuhren, sah er überall Wachposten stehen. Darian parkte den Van zwischen zwei Jeeps und stellte den Motor ab.
    «Bist du bereit?», fragte sie seltsam abwesend.
    Plötzlich fragte sich Laszlo, ob er einen Fehler begangen hatte. Wie hatte er Elijahs und Winters Eltern dazu überreden können, ihre Kinder in Oppenheimers Obhut zu geben, ohne sich vorher den Campus in Oregon oder wenigstens das Labor hier an der Ostküste anzusehen?
    «Warum stehen überall so viele Wachen?», fragte Laszlo.
    «Das Oppenheimer Institut hält sich gern bedeckt», antwortete Darian. «Die möchten nicht, dass Industriespione ihre Forschungen stehlen.»
    «Weshalb sollte eine gemeinnützige Institution Geheimnisse haben?»
    «Ich könnte es dir verraten …», sagte Darian, «… aber danach müsste ich dich töten.»
    Der Geruch von schwerer, schokoladiger Angst stieg Laszlo in die Nase. Seine eigene Angst.
    «Jetzt komm schon!» Darian klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. «Das war ein Scherz.» Dann sagte sie: «Samantha wird deine Fragen beantworten. Versprochen, okay?»
    Darian nahm seine Hand und drückte fest. Trotz der Geste spürte sie Laszlos Nervosität.
    «Darian … verheimlichst du mir etwas?»
    «Nichts, was du nicht selbst rausfinden könntest», sagte sie. «Komm! Samantha mag es nicht, wenn man sie warten lässt.»
    Laszlo folgte Darian durch stählerne Doppeltüren in der unteren Ecke des Würfels. Von außen mochte das Gebäude vielleicht nicht so modern anmuten, von innen jedoch umso mehr. Die Wände waren in kühlem Hellblau gehalten, der dunkelgraue Boden war dermaßen gebohnert, dass sich das indirekte Deckenlicht darin spiegelte.
    In der Lobby gab es weder Möbel noch eine Rezeption, nur eine weitere Stahltür war in die Wand eingelassen. Sie ließ sich offenbar nur über eine Tastatur öffnen. Darian tippte einen sechsstelligen Code ein. Es dauerte einen Moment, dann klickte es, und die Tür ging nach innen auf.
    «Das ist ja wie bei Maxwell Smart», bemerkte Laszlo, um seine innere Unruhe in den Griff zu bekommen. «Bist du sicher, dass wir hier nicht bei der CIA gelandet sind?»
    «Ziemlich sicher», sagte Darian. «Obwohl, man weiß ja nie.»
    Darian führte ihn zu einem Fahrstuhl am Ende des Flures. Sie drückte einen Knopf, und die silbernen Türen gingen sofort auf, als hätten sie nur auf ihren Befehl gewartet. Im ersten Stock sah es noch weniger aus wie in der Lobby eines Geschäftsgebäudes, eher wie in einem Wohnhaus.
    Bei jedem Schritt versank man in einem dicken, grauen Teppich. An den Wänden hingen harmlose, gerahmte Landschaftsfotos, wie man sie in einer beschaulichen Pension erwarten würde.
    «Es ist komisch, ich weiß …», meinte Darian, bevor Laszlo etwas sagen konnte. «Sie wollten, dass es gemütlich wirkt, aber …»
    «Es ist ihnen nicht ganz gelungen.»
    «So ungefähr, ja.»
    Darian ging voraus, den kurzen Flur entlang zu einer unscheinbaren, dunklen Tür, und klopfte an.
    «Herein.»
    Sie drehte den vergoldeten Knauf und öffnete die Tür. Laszlo zog die Augenbrauen hoch, als er hineinsehen konnte. Es war eine Kreuzung aus nobler Großstadtwohnung und Therapeutenpraxis – Mahagonischreibtisch, zwei braune Ledersofas, dunkle, holzgetäfelte Wände, dicker, dunkelroter Teppichboden und zwei Stehlampen aus Messing, die

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