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Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Titel: Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attila Hildmann
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zu tun haben, und dass ich sie ablegen kann, wenn ich das will. Denn Kultur ist etwas, was nicht von oben passiert. Kultur verändert sich durch die Menschen. Ich merkte, dass ich ein Mensch sein will, der den Kulturwandel aktiv gestaltet, hin zu einer Kultur, die uns von ganzem Herzen entspricht und die nicht nur aus alten Mustern besteht. Also nahm ich den 1. November zum Anlass und stellte meine Ernährung um. Seit 1994 ist das der Weltvegantag. Damals feierte die Vegan Society ihren 50. Jahrestag. Am 1. November 2010 waren wir gerade in San José, der Hauptstadt von Costa Rica, des einzigen Landes in ganz Amerika, in dem es kein eigenes Militär gibt.
    Mit dieser Entscheidung setzte bei mir immer mehr das Verständnis ein, wie stark der Veganismus mit allem Möglichen auf der Welt zusammenhängt. Ich begriff, dass der Verzicht auf tierische Produkte letztlich sehr wenig mit altruistischen Motiven zu tun hat. Es geht nicht nur darum, sich aus Mitgefühl um andere Lebewesen zu kümmern, denn Umweltschutz ist im Grunde auch Selbstschutz. Wir als Spezies können auf diesem Planeten, der Mutter Erde, nur dank eines sehr fragilen Ökosystems überleben und nur dann, wenn wir dieses System nicht zerstören. Deshalb müssen wir zusehen, dass wir so wenig wie möglich konsumieren und uns saisonal, regional, biologisch und pflanzenbasiert ernähren. Durch eine vegane Ernährung kann ein Durchschnittseuropäer seinen ökologischen Fußabdruck um 60 bis 80 Prozent reduzieren. Frei nach Gandhi: »Be the change you want to see in the world« – »Lebe den Wandel, den du in der Welt verwirklicht sehen möchtest.« Wir müssen bei uns selbst beginnen.
    Um die globalen Zusammenhänge zu verstehen, die für die Zerstörung der Umwelt und den Hunger auf der Welt verantwortlich sind, muss man drei Konzepte kennen: das Konzept des virtuellen Wassers, den Zusammenhang von Nahrungsmittelknappheit und der tierverarbeitenden Industrie sowie das Konzept des kumulierten Energieaufwands der grauen Energie.
    Zuerst zur Idee des virtuellen Wassers: Jedes Produkt, sei es Baumwolle, Kaffee oder Fleisch, selbst ein Auto oder ein PC sowie Dinge, die rein oberflächlich betrachtet kein Wasser enthalten, verbrauchen oder verunreinigen bei der Produktion das Wasser der Seen, Flüsse, Meere und das Grundwasser. Gerade bei der Verarbeitung von Baumwolle oder der Herstellung von Lebensmitteln ist die Menge des benötigten Wassers sehr groß. Fleisch fällt dabei besonders ins Gewicht. Ein Kilo Kartoffeln benötigt zum Beispiel nur 200 Liter Wasser, bis es in unserer Küche liegt. Ein Kilo Fleisch verbraucht im Vergleich dazu sehr viel mehr, nämlich zwischen 7000 und 17 000 Liter Wasser, bis wir es in der Pfanne braten können. Wie geht das vor sich?
    Das Wasser, das in unseren Lebensmitteln und Konsumgütern steckt, fällt entweder als Regen vom Himmel, stammt aus Seen und Flüssen oder kommt als Grundwasser aus dem Boden. Meist ist das Wasser nicht dort, wo es für die Produktion gebraucht wird, und muss erst mithilfe von Pumpen befördert werden, bevor es auf die Felder gegossen wird. Bei Kartoffeln ist das relativ wenig Wasser, weil die nur wenig gegossen werden müssen. Bei Fleisch ist es sehr viel, da zuerst ungeheure Mengen an Nahrungsmitteln für die Tiere angebaut, gegossen und geerntet werden müssen, bevor die Tiere sie fressen können. Die Menge an Wasser, welche die Tiere selbst trinken oder die im Schlachthof verbraucht wird, ist im Gegensatz zu der, die das Kraftfutter in der Produktion verbraucht, verschwindend gering. Das sind also viel mehr Schritte bis zum fertigen Produkt.

     
    Nun denken die meisten Menschen, dass die Wassermenge, die wir auf der Erde zur Verfügung haben, immer gleich bleibt, aber das stimmt so nicht. Meist ist das Wasser, das zum Beispiel in den Baumwollplantagen verbraucht wird, anschließend durch Pestizide, Schwermetalle und Dünger, die dort zum Einsatz kommen, verseucht. Dasselbe gilt für die Produktion von Soja und Getreide, die als Futtermittel angebaut werden. Zusätzlich verunreinigen die Tiere durch ihre Exkremente das Wasser. Die Gülle, die so entsteht, zerstört ebenfalls die Umwelt. Ähnlich ist es mit dem Wasser, das in der industriellen Produktion von Konsumgütern verwendet wird. So ist es zu erklären, dass der Grundwasserspiegel weltweit massiv sinkt, dass große Seen, wie zum Beispiel der Aralsee, Jahr für Jahr Wasser verlieren und sogar große Flüsse immer öfter trocken bleiben.
    Jeder

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