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Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Titel: Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attila Hildmann
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Ressourcen zu nutzen, die bereits vorhanden sind, aber von anderen Menschen nicht mehr als wertvoll anerkannt werden. Zusammen mit meiner Partnerin Nieves und unserer Tochter Alma Lucia lebe ich im Friedenszentrum Martin-Niemöller-Haus in Berlin. Wir leisten dort quasi einen Freiwilligendienst, entwickeln ehrenamtlich Projekte, machen Gartenarbeit und Bürodienste. Dafür dürfen wir umsonst dort wohnen. Normalerweise bekommt man im Freiwilligendienst noch ein Taschengeld und Essen gestellt, aber darauf verzichten wir.
    Unsere Lebensmittel habe ich früher bei Bioläden aus der Tonne gerettet. Mittlerweile habe ich gemeinsam mit Hunderten anderen ein sehr gut funktionierendes Foodsharing-Netzwerk aufgebaut.
    Für all die anderen Dinge wie Kleidung und Möbel gibt es in Berlin Umsonstläden. Dort findet man alles Mögliche, auch Computer. Und wenn wir wirklich mal etwas Besonderes brauchen, dann fragen wir Freunde oder Verwandte oder antworten auf eBay-Kleinanzeigen und fragen, ob wir statt der Bezahlung etwas für sie tun können, beim Umzug helfen zum Beispiel, streichen oder renovieren. Oder wir fragen in der Facebook-Community nach, ob jemand etwas hat, was er nicht mehr braucht. Das hat bis jetzt immer funktioniert.
    Auch wenn sich das alles ganz leicht anhört, finde ich es ganz wichtig, dass jede Entscheidung im Leben aus vollem Herzen und aus freien Stücken getroffen wird. Wenn der Verzicht auf Geld nicht aus einem Mangel heraus entsteht, dann hat man auch nicht das Gefühl, dass etwas fehlt. Beim Veganismus ist das ähnlich. Wer freiwillig und aus Überzeugung keine tierischen Produkte zu sich nimmt und mit dieser Entscheidung glücklich ist, wünscht sich Fleisch, Milch und Eier auch nicht zurück und hat gar nicht das Gefühl, verzichten zu müssen.
    Drei Jahre lang bin ich immer nur getrampt, ob das nun nach Mexiko war oder zu Stern TV in Köln. Mittlerweile bekomme ich sehr viele Anfragen von Medien oder von Schulen, Universitäten, Organisationen und sogar großen Firmen, bei denen ich Vorträge halten darf. Das beansprucht enorm viel Zeit, die ich aber gerne aufbringe, denn mir geht es darum, einer möglichst breiten Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Zusammenhänge der Welt zu vermitteln. Um diese Arbeit noch besser machen zu können, nehme ich es mittlerweile an, wenn mir jemand die Zugreise bezahlt. So kann ich meine Zeit effektiver nutzen und während der Bahnfahrten an meinem Buch schreiben, meine Mails beantworten und vieles erledigen, was ich während des Reisens per Anhalter nicht könnte. So habe ich mehr Zeit für meine Familie, und das ist mir das Wichtigste.
    Mit dieser Art zu leben wollen wir Hoffnung und Inspiration für Menschen sein und bewusstmachen, dass wir alle sehr viel zum Wohl unseres Planeten, der Tiere und unserer Mitmenschen beitragen können. Dabei verlange ich von niemandem, dass er das alles so extrem betreibt wie wir. Aber wir wollen zeigen, dass in unserer Welt ein sehr großer Rahmen an Möglichkeiten besteht, seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und das Leid auf der Welt zu verringern. Jeder muss sich darüber im Klaren sein: Es sind unsere unmittelbaren Entscheidungen, die die Welt prägen. Alles, was wir kaufen und konsumieren, musste irgendwo hergestellt werden. Dafür sind Rohstoffe, Wasser und Energie nötig. Und wenn es um tierische Produkte geht, musste dafür ein Lebewesen leiden, meist sogar sterben. Nur wenn wir unseren Konsum bewusster gestalten und auf Dinge verzichten, die wir nicht unbedingt brauchen oder deren Entstehung wir nicht mit unserem Gewissen vereinbaren können, wird sich etwas ändern. Es hilft nicht, darauf zu hoffen, dass die Umstände von alleine besser werden. Das wird nicht geschehen. Solange jemand eine Kuh essen will, wird sich immer jemand finden, der sie tötet. Zumindest solange wir in einem monetären System leben oder irgendwelchen Tauschmodellen nachgehen.
    Natürlich ist mir bewusst, dass ich mich trotz meines Geldstreiks faktisch nach wie vor in der Welt des Geldes bewege. Die Straße, auf der ich laufe, wurde mit Geld gebaut und auch mein Fahrrad hat irgendwann mal jemand für Geld gekauft. Deshalb ist es unser nächstes Ziel, ein veganes Ökodorf zu gründen, das autark existiert. Dort wollen wir unsere eigenen Lebensmittel anbauen und unsere Energie selbständig erzeugen. Und in diesem Ökodorf, das »Eotopia« heißen soll, wird es kein Geld geben. Sprich: Es wird nichts verkauft und es werden keine

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