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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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Stein gebaut, nicht aus Holz wie die meisten Strandhäuser oder die in den Wohnparks. Es hat schon manchem Hurrikan standgehalten. Außerdem wohnen wir ein Stück von der Küste weg. Natürlich kann es einiges abbekommen, aber das lässt sich reparieren. Kritisch wird es, wenn der Strom ausfällt. Das lässt sich nicht lange durchhalten, denn dann geht nichts mehr, kein Kühlschrank, kein Licht, nichts.«
    »Wo sollen wir hin?«, fragte Liz besorgt.
    »Ihr kennt niemanden im Hinterland?«
    Wir schüttelten den Kopf.
    »Dann bleibt ihr hier«, bestimmte Carl. »Jedes Hotel und Motel wird schon jetzt ausgebucht sein. Die meisten unserer Gäste werden nicht hierbleiben. Jetzt ist Nachsaison, und wir haben viele Einheimische zu Gast, die es nicht allzu weit nach Hause haben. Und für die, die bleiben, haben wir vorgesorgt. Jeder bekommt von uns Konserven, Wasser, Petroleumlampen und das Nötigste für drei Tage.« Er lächelte. »Jeder, der hierbleibt und ein massives Haus hat, hat sich Vorräte angelegt. Wir haben jedes Jahr Hurrikansaison von Juni bis November. Gott sei Dank ziehen die meisten vorbei. Aber morgen müssen wir das Haus sichern und die Vorräte verteilen.«
    »Können wir helfen?«, fragte Gina aufgeregt.
    »Sogar sehr gern.« Carl nickte erfreut. »Wir können jede Hand gebrauchen. Um acht kommt Dan und bringt die Bretter für die Fenster. Wenn ihr mir helft, sie anzubringen, braucht er nicht dableiben und kann schneller zum Nächsten.«
    Es war abgemacht. Wir blieben. An diesem Abend gingen wir früher ins Bett, da wir nicht wussten, ob wir in den folgenden Nächten überhaupt Schlaf finden würden. Als ich im Bett lag, ging mir vieles durch den Kopf. Es war ein unheimliches Gefühl, auf einen Hurrikan zu warten, unbeschreiblich.
    Um halb acht frühstückten wir, dann machten wir uns an die Arbeit. Von Carl erfuhren wir, dass sich die Hausbesitzer maßgefertigte Schutzplatten zuschneiden lassen, die bei einem heraufziehenden Sturm an die Fenster geschraubt werden. Hat man nicht genügend Platz, um sie bei sich unterzubringen, kann man sie bei den Tischlern einlagern. Viele der Häuser in den USA haben keinen Keller, und so hatte auch Carl seine Platten bei Dan eingelagert, der sie pünktlich um acht bei ihm ablieferte. Dan war sichtlich froh, dass er gleich weiterfahren konnte, und stellte alles auf der Veranda ab. Ich hatte so meine Zweifel, ob wir es schaffen würden, das ganze Casablanca Inn bis zum Abend mit den Brettern zu sichern. Aber als wir damit begannen, ging es schneller als gedacht. Carl war routiniert, es war schließlich nicht sein erster Hurrikan. Die Löcher in den Fensterrahmen waren vorgebohrt, sodass wir Carl nur die Platten reichen und sie festhalten mussten. Dann setzte er den Akkuschrauber an, und nach wenigen Minuten war ein Fenster gesichert.
    Aber das Casablanca Inn besteht aus drei Gebäuden, und obwohl wir uns aufeinander einspielten, dauerte es bis zum frühen Nachmittag, ehe wir diesen Teil der Arbeit geschafft hatten.
    »Danke, girls !«, sagte Carl und umarmte uns. »Ich glaube, jetzt haben wir uns eine Pause verdient.«
    Danah wartete bereits in der Küche mit einer leckeren Pastete auf uns. Die Nachrichten liefen im Fernsehen, und mit Besorgnis sahen wir den riesigen Wolkenwirbel, der auf dem Bildschirm abgebildet war und langsam vom Atlantik her Richtung Nordwesten driftete.
    »Er könnte uns treffen, er könnte uns aber auch verfehlen«, meinte Danah, während sie einen Teller vor mich hinstellte. »Heute Nacht werden wir es wissen.«
    Aus dem Fenster konnte ich nicht schauen, da ja alle mit Platten vernagelt waren. Aber ich wusste, dass draußen noch strahlend blauer Himmel war. »Ich kann mir das gar nicht vorstellen«, murmelte ich.
    »Nein«, bekräftige Danah. »Das kann man nicht. Aber es kann blitzschnell gehen. Bitte bleibt heute in der Nähe des Hauses.«
    »Wir helfen euch noch, die Vorräte zu verteilen«, bot Gina an.
    »Natürlich bleiben wir hier«, bekräftigte ich.
    Carl lächelte mich an. »Die anderen Gäste sind alle abgereist. Ihr seid die Einzigen, die hierbleiben.« Dann zeigte er auf den Fernseher. »Schaut mal!«
    Ich traute meinen Augen nicht. Das Bild hatte gewechselt und zeigte einen highway . In der einen Fahrtrichtung stauten sich die Fahrzeuge, so weit das Auge reichte, während in der Gegenrichtung kaum ein Auto entlangfuhr. Wir waren sprachlos.
    »So sieht es aus, wenn evakuiert wird«, sagte Carl. »Tausende sind auf dem Weg ins

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