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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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Küste Tausende von Schildkröten gleichzeitig ins Leben gekrabbelt!«
    »Und wir durften zuschauen«, meinte Liz dankbar. »Danke, Jungs!«
    »Keine Ursache.« Mike streckte sich und gähnte. »Seid uns nicht böse, aber ich bin hundemüde. Wir haben noch ein gutes Stück bis nach Hause. Ich verschwinde jetzt.«
    Wir verabschiedeten die beiden herzlich, nicht ohne noch unsere E-Mail-Adressen auszutauschen.
    Als Mike und Nick in der Dunkelheit verschwunden waren, blieben wir noch lange am Ufer stehen und sahen hinaus aufs Meer. Ich wünschte, dass in diesem Jahr ausnahmsweise alle Mini-Turtles überleben würden.
    Schließlich schlenderten wir zurück zum Breakers . Diese Nacht verbrachten wir unter einem sagenhaften Sternenhimmel auf der Terrasse und philosophierten, bis der Morgen graute. Irgendwann dachte ich bei mir, dass die Natur unschlagbar ist und der Mensch sich nicht anmaßen sollte, zu glauben, er wäre ihr überlegen. Schildkröten sind älter als wir. Im Grunde schützen sie uns Menschen, weil sie uns durch ihre Existenz solche Gedanken schenken.
    ***
    Wir lebten einen Traum. Gibt mir heute jemand irgendein Stichwort, ziehen all die Bilder vor meinem geistigen Auge wieder vorbei. Ich fange an, drauflos zu plappern, und man muss mich stoppen, damit ich wieder aufhöre.
    Da wir unser Zimmer bis elf Uhr räumen mussten, ließen wir uns schon um acht Uhr wecken, damit wir das Hotel noch so lange wie möglich auskosten konnten. Von neun bis elf saßen wir auf der Terrasse, frühstückten so ausgiebig wie noch nie zuvor in unserem Leben und unterhielten uns mit Serge, der uns erzählte, dass er tatsächlich eine Ausbildung zum Butler genossen hatte. Kurz bevor wir aufbrechen wollten, gesellte sich auf einmal Heidi zu uns.
    »Nanu«, sagte Liz. »Musst du nicht arbeiten?«
    »Nein!« Heidi lächelte. »Ab heute habe ich frei. Ich fahre zu meiner Familie nach Homestead und dann weiter nach Sarasota zu einer Freundin.«
    »Homestead …«, sinnierte ich. »Von dem Ort habe ich im Reiseführer gelesen. Das liegt doch in den Everglades , oder?«
    »Stimmt, jedenfalls nahe der Everglades . Mein Bruder Tom ist park ranger und macht Führungen in den Sümpfen. Das heißt, richtig sumpfig ist es nur an wenigen Stellen. Das Gebiet ist mehr eine Flachwasserregion, in der man nur mit Booten vorankommt. Es ist streng geschützt. Es gibt jede Menge Alligatoren, Schlangen, Vögel … ein richtiger Dschungel. Ich geb euch Toms Nummer, niemand weiß mehr über die Everglades als er. Und wenn ihr sowieso runter bis nach Key West wollt, ist das kein großer Umweg. Die Führungen gehen ab Flamingo, das liegt nicht weit von Homestead und ist einer der Zugänge zu den Everglades .«
    »Cool«, meinte ich. »Flamingo … was für ein Name!«
    »Ja«, bestätigte Heidi. »Früher gab es dort so viele Flamingos, dass man nicht lange nach einem Ortsnamen suchen musste.« Sie runzelte die Stirn. »Na ja, heute vertreibt Tom die Vögel mit seinem airboat , aber diese Dinger mit dem großen Propeller sind die beste Art, in den Sümpfen voranzukommen.«
    »Ein Naturschützer, der Krach macht?«, fragte ich scherzhaft.
    »Mit dem Ruderboot kommt man nicht weit, vor allem nicht über grasbewachsene Stellen. Und mit Motorbooten geht es gar nicht – selbst in tieferen Gebieten, denn dort verletzen die Propeller manatees .«
    » Manatees ? Sind das nicht die dicken süßen Seekühe?«, fragte Sandy.
    »Genau die. Jedes Jahr verletzen Motorboote Dutzende von ihnen, die dann große Wunden haben und versorgt werden müssen. Aber das passiert mehr auf den befahrbaren Wasserstraßen am Rande. Manatees fressen Seegras, lassen sich knapp unter der Wasseroberfläche treiben und werden leicht übersehen.«
    »Ich muss in die Everglades !«, rief ich begeistert.
    »Ich kann euch ein gutes und günstiges Motel empfehlen«, meinte Heidi. »Ich würde euch gern zu uns einladen, aber wir haben dieses Wochenende Familientreffen, und das Haus ist rappelvoll.«
    »Heidi«, sagte Sandy, »du hast uns hier schon so viel ermöglicht … vielen Dank dafür!«
    Wir ließen uns von Serge Stift und Papier geben und notierten uns Toms Nummer und die Anschrift des Motels in Homestead. Heidi hatte ihre Sachen schon im Auto verstaut und wollte aufbrechen. Beim Abschied versicherte sie uns, dass wir alle Einrichtungen des Breakers noch so lange nutzen konnten, wie wir wollten.
    Da die Fahrt nach Homestead etwa drei Stunden dauern würde, ließen wir es langsam angehen und

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