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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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schlecht.
    »Hey, Gina!«, riss Sandy mich aus meinen Gedanken. »Komm her, hier sind zwei Meerjungmänner!«
    Neugierig schloss ich zu Sandy und Liz auf und entdeckte die Umrisse zweier junger Männer, die im Schneidersitz im Sand saßen. Sie machten einen seltsamen Eindruck und schienen zu meditieren. Ich dachte, das sind zwei Spinner, die einer Sekte angehörten und den Gott der Nacht anbeteten, aber ich hatte mich getäuscht.
    »Hi!«, sagte der eine von ihnen und hob die Hand zum Gruß. »Ihr kommt ja gerade richtig. Wenn ihr eine Stunde Zeit habt, könnt ihr sie sehen.«
    »Wen sehen?«, fragte Sandy ratlos.
    »Kommt«, forderte uns der Typ auf. »Setzt euch. Seht ihr die Stangen?«
    Ich kniff die Augen zusammen. Jetzt erkannte ich vier etwa einen Meter hohe Stangen, die eine quadratische Stelle markierten. Ein Band war zwischen ihnen gespannt, und ein kleines Schild, dessen Aufschrift ich nicht lesen konnte, schaukelte im leichten Nachtwind. Wir machten es den beiden Jungs nach und setzten uns zu ihnen in den Sand. Die Stelle, die sie beobachteten, lag etwa fünf Meter vom Saum der Brandung entfernt.
    »Ich bin Mike«, stellte sich der Blonde vor und reichte uns die Hand. »Und das ist Nick.«
    »Hi Mike, hi Nick!«, sagte ich. »Und was bewacht ihr da?«
    » Turtles «, erwiderte Nick. »Genauer gesagt das Nest einer Schildkrötenmama, die hier so an die hundert Eier abgelegt hat. Und heute Nacht werden die Kleinen schlüpfen und rauskrabbeln. Seht ihr, da hat sich der Sand schon bewegt! Es dauert nicht mehr lange.«
    »Wirklich?«, rief ich begeistert. »Woher wisst ihr das?«
    »Wir arbeiten ehrenamtlich für eine Organisation, die sich darum kümmert, dass niemand die Schildkröten stört, wenn sie zur Eiablage kommen. Und wir passen auf, dass niemand die Nester zerstört. Touristen und ihre Kinder buddeln nun mal gerne, und wenn sie auf ein Nest treffen, kann man die Brut meist nicht mehr retten.«
    Mike nickte. »Die Eier liegen in genau der richtigen Tiefe, um die passende Temperatur zu haben. Legen Laien sie wieder zurück, sterben sie meist ab.«
    »Und ihr kennzeichnet die Nester?«, fragte Liz.
    »Ja. Das Schutzprogramm wurde schon vor Jahren begonnen, und der Bestand hat sich dadurch gut erholt.«
    Wie gebannt schaute ich auf das Nest. Wären die Stangen nicht gewesen, die Stelle hätte sich durch nichts vom Rest des Strandes unterschieden. Ich konnte es nicht fassen. Ich saß hier im Sand und wartete auf Schildkrötenbabys!
    »Haben wir ein Glück!«, entfuhr es mir. »Aber wie könnt ihr wissen, dass sie ausgerechnet heute schlüpfen?«
    »Wenn du weißt, wann die Alten die Eier abgelegt haben, kannst du die Uhr danach stellen«, erklärte Mike.
    »Da!«, rief Nick. »Es geht los!«
    Es hielt uns nichts mehr im Sand. Aufgeregt sprangen wir auf und postierten uns um das Nest.
    »Den Weg zum Meer müsst ihr freilassen«, sagte Nick, und ich machte ein paar Schritte zur Seite. Dann sah ich die Bewegung. Hier und da hob sich der Sand, als würden winzige Maulwürfe von unten Erdhügelchen aufwerfen. Schon erschien der erste kleine Schildkrötenkopf! Gleich darauf buddelte sich das Junge mit seinen winzigen Füßen aus dem Sand.
    »Ist das süß!«, flüsterte Sandy. »Da, noch eins! Und da!«
    Jetzt ging es schnell. Ein Junges nach dem anderen kämpfte sich aus dem Sand. Die kleinen, mit Sand panierten Mini- Turtles wussten genau, wo es langging. Zielstrebig krabbelten sie zum Meer, und wenn sie es erreicht hatten, ließen sie sich von den zurücklaufenden Wellen in den Atlantik ziehen.
    »Sie sehen so klein und verletzlich aus«, sagte Sandy.
    Mike nickte. »Das sind sie auch. Nur etwa eine von hundert schafft es, geschlechtsreif zu werden. Die kommt dann irgendwann wieder hierher, genau an diese Stelle, und alles beginnt von vorn.«
    »Nur eine?«, fragte ich entgeistert.
    »Ja«, sagte Nick und zeigte aufs Meer. »Da warten jetzt schon jede Menge Räuber auf die Kleinen. Die haben auch eine innere Uhr und wissen genau, in welcher Nacht sie schlüpfen.«
    »Oh Mann, bin ich froh, dass ich keine Schildkröte bin!«, sagte Liz. Mittlerweile watschelten nur noch ein paar Nachzügler zum Meer. Einige Minuten später war auch der letzte von ihnen in den Fluten verschwunden.
    »Das war’s«, erklärte Mike lakonisch. » Bye-bye und good luck !«
    »Stellt euch vor«, sagte Nick, der dabei war, die Stangen aus dem Sand zu ziehen, um die Markierung zu entfernen, »genau in diesem Moment sind an der ganzen

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