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Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Titel: Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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der FRX, bezahlt wurde.
    Ich trete zurück und betrachte die Wand. Linien ziehen sich von einem Opfer zum anderen, aber es gibt keine, die alle verbindet. Mr Robertson und Mr Kennedy sind Männer. Zwischen ihnen ist ein Altersunterschied von jeweils mindestens einem Jahrzehnt. Keiner von ihnen wurde im selben Monat geboren. Die Ähnlichkeiten, die da sind, sind kaum der Rede wert. Ich ziehe einen Strich von Emma Bledsoes Arbeit bei der Marineinfanterie zu der von William Robertson. Sowohl Mr Kennedy als auch Amy stammen aus Colorado. Ich zögere bei Amys Namen, und die dicke schwarze Farbe trieft vom Pinsel, bis ich mich dazu durchringen kann, eine Linie zwischen den beiden Namen zu ziehen. Es fühlt sich falsch an, Amys Namen mit dem des toten Mannes zu verbinden. Aber es gibt nichts, das alle vier Opfer gemeinsam haben. Aus den Kritzeleien, die Amy auf der Wand hinterlassen hat, entnehme ich, dass sie zu demselben Schluss gekommen ist: Die Opfer wurden zufällig ausgewählt. Wir haben zu viele unbedeutende Einzelheiten, aber nichts, das wichtig genug wäre, um dafür zu morden.
    Ich drehe mich zu Amy um, weil ich wissen will, was sie denkt.
    Aber sie starrt immer noch an die Decke.
    Ich werde sie fragen, wenn es ihr besser geht.
    Falls.
    Ich lege den Pinsel zurück auf den Schreibtisch und dabei fällt mein Blick auf etwas Blaues: das Notizbuch, das Amy aus dem Koffer ihres Vaters genommen hat. Auf diesem Schiff ist Privatsphäre unantastbar und ich habe noch nie absichtlich die Privatsphäre eines anderen verletzt. Abgesehen von dem einen Mal, als ich ins Zimmer des Ältesten eingebrochen bin.
    Amy scheint mich dazu zu verleiten, alles anders zu machen als sonst.
    Die Lektion des Ältesten geht mir im Kopf herum: Andersartigkeit ist eine Ursache für Unfrieden. Schön. Dieses Schiff kann ein bisschen Unfrieden gut gebrauchen.
    Auf der ersten Seite des Notizbuchs ist eine Namensliste. Ganz oben steht der Älteste. Sie hat den Namen mehrfach überschrieben, sodass die Schrift richtig fett ist, und sie hat ihn dutzendfach unterstrichen und eingekreist. Darunter steht »der Doktor« mit einem Fragezeichen, gefolgt von mehreren kleinen Flecken auf dem Papier, als hätte sie beim Nachdenken mit der Spitze des Stifts aufs Papier getippt. Nach dem Doktor folgt eine hastig zusammengestellte Liste von Namen und Beschreibungen: ich, Harley (dessen Name allerdings durchgestrichen ist), Luthe (so hart unterstrichen, dass der Stift das Papier zerrissen hat), »das gemeine Mädchen« (umgeben von Fragezeichen und einer Kritzel-Zeichnung von einem missmutigen Gesicht) und Orion (auch durchgestrichen).
    Ich betrachte die Namensliste, frage mich, was sie wohl zu bedeuten hat und wieso Amy sich die Mühe gemacht hat, sie in ihr Notizbuch zu schreiben.
    Dann dämmert es mir.
    Es ist ihre Liste der Verdächtigen.
    Mit zusammengekniffenen Lippen starre ich die Liste an. Sie hat Harley und Orion durchgestrichen und scheint sich wegen des »gemeinen Mädchens« (Victria vielleicht?) nicht sicher zu sein. Aber mich hat sie nicht gestrichen. Sie hält mich immer noch für einen Verdächtigen oder hat es zumindest getan, als sie die Liste erstellt hat.
    Wenn sie aufwacht, werde ich ihr beweisen, dass sie sich auf mich verlassen kann.
    Falls.
    Das ist wieder ein Test, bei dem ich durchgefallen bin. Irgendwie habe ich mich in Amys Augen als unwürdig erwiesen, so wie mich auch der Älteste für unwürdig hält, der nächste Regent zu werden.
    »Aaah …«, stöhnt Amy.
    Ich lasse Buch und Stift fallen und eile zu ihr. Sie drückt sich mit Daumen und Zeigefinger auf die Nasenwurzel, und als sie die Hand wieder sinken lässt, sehe ich, dass das Licht in ihre Augen zurückgekehrt ist.
    »Mir platzt der Schädel«, stöhnt Amy und schließt die Augen. »Was ist passiert?«
    »Was glaubst du, was passiert ist?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur noch, wie ihr diese Durchsage an alle bekommen habt. Und dass wir in diesem Röhrendings gefahren sind. Aber als wir in diesem großen Raum mit den Lichtern waren, ist irgendwie alles … verschwommen.«
    »Doc sagt, dass du eine Reaktion auf das Schiff hattest. Er hat dir Psy … äh, Medikamente gegeben.«
    »Diese Psycho-Pillen, die du und Harley und alle anderen ›Verrückten‹ nehmen?« Amy schubst mich zur Seite, um sich aufsetzen zu können.
    »Äh, ja.«
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, schreit Amy. Sie springt vom Bett und marschiert mit geballten Fäusten im Raum herum. »Dieses Schiff ist

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