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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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rauskam, lag er wieder in meinem Wagen. Da hab ich Sie angerufen.«
    »Heute ist Vollmond«, sagte der Polizist, der die Fragen gestellt hatte, ein stämmiger Mittdreißiger mit Bürstenhaarschnitt. »Da treiben sich ’ne Menge Verrückte rum.« Er öffnete die Wagentür und sah, dass der Verdächtige nur eine kurze Jeans trug. Der Polizist schüttelte das lange, haarige Bein des leblosen Mannes. »Aufwachen, Kumpel.«
    [423] Blue Gene schien nicht überrascht, über sich einen Polizisten zu sehen.
    »Was hab ich jetzt wieder gemacht?«, fragte er und blinzelte mehrmals, als wolle er den Empfang des Bildes vor sich verbessern.
    »Es riecht, als hätten Sie getrunken.«
    »Was ist los?«
    »Ich weiß nicht, was mit Ihnen los ist, aber wir versuchen seit fünf Minuten, Sie zu wecken. Sind Sie bewaffnet?«
    »Nein«, sagte Blue Gene, immer noch im Liegen. »Ich hab dreizehn… nein, zwölf Knarren. Genau. Zwölf im Poolhaus, aber da werd ich nicht mehr wohnen.« Er sprach mit der belegten, angespannten Stimme eines Menschen, der gerade erst aufgewacht ist.
    »Haben Sie irgendwelche illegalen Substanzen dabei?«
    »Die Frage nehme ich Ihnen übel.«
    »Ist mir egal. Haben Sie etwas Illegales bei sich, von dem ich wissen sollte?«
    »Hm-m. Blödmann.«
    »Passen Sie bloß auf, Kumpel. Ich muss Sie jetzt auffordern, das Fahrzeug zu verlassen.«
    Leise vor sich hin fluchend, hievte sich Blue Gene mühsam aus dem Wagen.
    »In Ordnung, Kumpel, jetzt muss ich Sie auffordern, sich umzudrehen und die Hände mit verschränkten Fingern auf den Kopf zu legen.«
    »Mit was für Fingern?«
    »Etwa so«, sagte der Polizist und zeigte es ihm.
    »Aha«, sagte Blue Gene und machte es ihm nach.
    »Und jetzt drehen Sie sich um.« Blue Gene gehorchte. [424] »Sie haben keine Nadeln dabei, die mich piken könnten, oder?«
    »Nein, Sir.« Blue Gene blinzelte jetzt weniger.
    Der Polizist filzte ihn gründlich, von oben bis unten. »Wie viel haben Sie heute Abend getrunken, Kumpel?«, fragte er dabei.
    »Och, ich hatte ein paar Buddy Lights.«
    »Ein paar?«
    »Ja. Und die paar hab ich wieder ausgepinkelt. Da gibt’s also keine Probleme mehr.«
    »Darf ich jetzt los, Officer?«, fragte der halbglatzige Besitzer des BMW den anderen, jüngeren Polizisten. »Ich muss wirklich nach Hause.«
    »Ja, Sir. Warten Sie noch einen Moment. Er ist fast fertig.«
    »Okay, Kumpel. Drehen Sie sich um. Können Sie sich ausweisen?«
    »Nein. Können Sie mir eine Zigarette geben?«
    »Nein. Ich bin Nichtraucher.«
    »Ich auch.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Ich heiße Shawn Michaels. Dürfte ich Sie um was bitten?«
    »Was denn?«
    »Schlagen Sie mich zusammen. Ich weiß doch, dass Sie das wollen.«
    Der Polizist lachte. »Kumpel, ich will Sie nicht zusammenschlagen. Ich will Ihnen helfen. Was machen Sie heute Nacht hier?«
    Es dauerte eine Weile, bis die Polizisten schließlich herausfanden, dass er betrunken zu Fuß auf der Suche nach [425] seinem Bruder gewesen war, ehe er es aufgegeben und sich in dem erstbesten unverschlossenen Wagen, den er fand, schlafen gelegt hatte.
    »Wo wohnen Sie?«, fragte der ältere Polizist.
    »Bei ihm«, antwortete Blue Gene und zeigte auf den jüngeren Beamten. Beide Polizisten schütteten sich aus vor Lachen.
    »He, Dave«, sagte der Ältere. »Ich wusste gar nicht, dass du einen Mitbewohner hast.«
    »Ich auch nicht«, sagte Dave.
    »Hat hier ssufällich einer von euch ’ne Zarette?«, nuschelte Blue Gene.
    »Nein. Ich möchte Sie jetzt bitten, sich umzudrehen und die Hände hinter den Rücken zu halten.«
    »Wieso das denn, verdammt?«
    »Sie sind verhaftet.«
    »Nein, bin ich nicht.«
    »O doch, glauben Sie mir. Sie sind verhaftet wegen Trunkenheit und ungebührlichen Benehmens. Drehen Sie sich jetzt um.« Der Polizist fasste Blue Gene an den Schultern und drehte ihn um. »Geben Sie mir die Hände.«
    »O Mann«, rief Blue Gene. »Ich habe jedes Vertrauen verloren!«
    »Geben Sie mir Ihre Hände, Kumpel«, sagte der ältere Cop streng. Der Officer packte beide Handgelenke und zog Blue Genes Arme hinter dessen Rücken. Blue Genes träger Körper wurde plötzlich aktiv. Blue Gene versuchte wegzulaufen, doch der andere Polizist hielt ihn fest und drückte ihn gegen die Seite des BMW . Blue Gene wand sich, wurde aber sofort mit dem Gesicht nach unten auf den Asphalt gedrückt.
    [426] »Ich habe jedes Vertrauen in das System verloren!«, jammerte Blue Gene, als man ihm Handschellen anlegte, und sträubte sich heftig, während ihn

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