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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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Geheimnis, dass du dich für eine bestimmte Lebenshaltung entschieden hast.«
    »Verglichen mit John«, sagte Elizabeth, »bist du eher ein Mann der Arbeiterklasse.«
    »Genau, und wenn wir gemeinsam auftreten, könnte das [95] ein wenig mein Image als Firmenboss relativieren, von dem ich eben gesprochen habe.«
    »Tut mir leid, aber ich bin nicht interessiert.«
    »Na schön«, sagte John, »aber warum denn nicht?«
    »Das ist nicht mein Stil, Leuten zulächeln und ihnen zuwinken. Ich spiel nicht irgendeinen Arsch, der auf Stimmenfang aus ist.«
    »Aber er ist doch dein Bruder«, sagte Elizabeth. »Kannst du es nicht der Familie zuliebe tun?«
    »Tut mir leid.«
    »Dir ist bewusst, dass wir dich nur bitten, an diesem einen Abend da zu sein«, sagte Henry. »Nur am vierten Juli.« Blue Gene nickte. »Wir würden dich auch nie wieder um Hilfe bitten. Wir bitten dich nur in diesem speziellen Fall um Hilfe, weil es sich um eine Regionalwahl handelt. Der fünfte Wahlbezirk besteht aus einundzwanzig Countys, und Commonwealth County ist das mit Abstand größte. Daher haben sehr viele Wähler etwas mit unserer Firma zu tun, und auch wenn wir ihren Lohn bezahlen, könnten sie eventuell ihren Frust am Arbeitsplatz dadurch abreagieren, dass sie gegen den Firmenchef stimmen.«
    »Ich hab’s schon verstanden.«
    »Anders als bei Wahlen in einem Bundesstaat und anders als bei landesweiten Wahlen, denen sich John in Zukunft wird stellen müssen, ist dies die einzige Wahl, bei der das regionale Ansehen eine Rolle spielt. Somit könntest du zahlreiche Stimmen für John gewinnen, indem du deinen Brüdern aus der Arbeiterschaft demonstrierst, dass du ihn unterstützt, was sich leicht mit Hilfe eines Fototermins am Nationalfeiertag bewerkstelligen ließe.«
    [96] »Unser Wahlspruch lautet: ›Ganz oder gar nicht‹«, sagte John. »Und du könntest bei dieser Wahl unsere Geheimwaffe sein, die mir die Stimmen verschafft, die ich brauche, um zu gewinnen.«
    »Wir können nicht zulassen, dass John verliert«, sagte Henry. »Du hast die Möglichkeit, ihm zu helfen. Ein Sitz im Repräsentantenhaus wird ein wichtiger Schritt für ihn sein, bevor er sich auf der nationalen Bühne einen Namen macht.«
    »Bleibt auf dem Teppich«, sagte Blue Gene. »Noch bist du nicht mal hier in der Stadt gewählt worden. Und da redet ihr schon davon, dass er sich auf der nationalen Bühne einen Namen macht?«
    »Aber er hat doch schon einen Namen«, sagte Henry. »Die internationale Geschäftswelt kennt den Namen Mapother. Dafür habe ich mein Leben lang schwer gearbeitet.«
    »Du weißt, dass wir das immer geplant haben«, sagte Elizabeth. »Es ist seine Bestimmung.«
    Blue Gene legte den Kopf zurück und die Stirn in Falten.
    »Andererseits musst du bedenken«, sagte Henry, »dass unsere Familie während dieser Wahl unter besonderer Beobachtung steht, und möglicherweise könnte dich Grant Fricks Wahlkampfteam wegen deines etwas anderen Lebensstils an den Pranger stellen. Sie könnten dich sogar gegen John benutzen. Du könntest seine Siegeschancen vielleicht sogar schmälern, wenn du dich nicht frühzeitig für deinen Bruder einsetzt.«
    »Ich hab’s begriffen, aber ich sag euch trotzdem ein für alle Mal: kein Interesse. Ihr habt mich wegen meines etwas anderen Lebensstils beinahe verstoßen, und ich werd den [97] Teufel so tun, als wäre ganz plötzlich alles Friede, Freude, Eierkuchen.«
    » Du hast uns verstoßen«, widersprach Elizabeth.
    »Ich habe angeboten, dich auf jeder Universität im Land unterzubringen«, sagte Henry. »Das nennst du dich verstoßen ? Ist dir klar, wie glücklich du dich schätzen konntest?«
    »Ich hab nicht studiert, weil ich Mom zuliebe hier wohnen bleiben wollte, weil ihr anderer Sohn gerade eine Entziehungskur nach der anderen machte. Macht mich ja nicht zum Sündenbock. Ihr habt mir genauso unrecht getan, wie ich euch, eurer Ansicht nach, unrecht getan habe.«
    »Du hast nicht studiert, weil du keine Lust hattest«, sagte Henry.
    »Ich bedauere, dass du dich von uns falsch behandelt fühlst, aber davon abgesehen, glaubst du nicht an Vergebung?«, fragte John.
    »Klar, aber immer hübsch der Reihe nach. Du hast doch gesagt, auch wenn ich mich nicht an deinem Wahlkampf beteilige, könnten wir Freunde sein, stimmt’s?«
    »Ja«, sagte John. »Ja, das habe ich gesagt.«
    »Schön, damit bin ich einverstanden. Aber ich bin nicht bereit, mit dir auf einer Bühne zu stehen oder so was.«
    »In Ordnung«, sagte John.
    »Es

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