Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band

Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band

Titel: Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas R. Hofstadter
Vom Netzwerk:
flammende Tu-Ba-Debatte wird immer hitziger. Können wir die Dinge nicht etwas abkühlen?
    Babbage: Ich habe einen Vorschlag. Vielleicht können Alan Turing und ich in ein anderes Zimmer gehen, und einer der hier Zurückbleibenden kann uns auf Distanz verhören, indem er die Frage einem Klug-Dumm eingibt. Ihre Fragen werden jedem von uns übermittelt, und wir tippen unsere Antworten anonym zurück. Sie werden nicht wissen, wer was getippt hat, bis wir ins Zimmer zurückkehren; so können Sie unvoreingenommen entscheiden, wer der Programmierte und wer der Programmierer war.
    Turing: Das ist selbstverständlich eigentlich MEINE Idee; aber warum soll sie nicht Herrn Babbage zugeschrieben werden? Denn da er bloß ein von mir geschriebenes Programm ist, hegt er die Illusion, daß er den Test ganz allein erfunden habe.
    Babbage: Ich ein von Ihnen geschriebenes Programm? Ich muß darauf bestehen, meinHerr, daß es sich gerade umgekehrt verhält — wie Ihr eigener Test sehr schnell enthüllen wird.
    Turing: MEIN Test? Bitte betrachten Sie ihn als den I HRIGEN .
    Babbage: M EIN Test? Nein, betrachten Sie ihn als den I HRIGEN .
    Krebs: Dieser Test ist gerade noch rechtzeitig vorgeschlagen worden. Führen wir ihn sofort durch.
    (Babbage geht zur Tür, öffnet sie und schließt sie hinter sich. Gleichzeitig geht Turing auf dem Schirm des Klug-Dumms zu einer ähnlichen Tür, öffnet sie und schließt sie hinter sich.)
    Achilles: Wer wird das Verhör durchführen?
    Krebs: Ich schlage vor, daß Herr Schildkröte die Ehre haben sollte. Er ist für seine Objektivität und Weisheit bekannt.
    Schildkröte: Ich fühle mich durch diese Ernennung geehrt und nehme dankbar an. (Setzt sich an die Tastatur eines übriggebliebenen Klug-Dumms und tippt:)
    B ITTE SCHREIBEN S IE EIN S ONETT ÜBER DAS T HEMA DER F ORTH -B RÜCKE .
    (Kaum hat er das letzte Wort getippt erscheint auch schon auf Schirm X am anderen Ende des Zimmers das folgende Gedicht:)
    Schirm X: E S WOHNTE EIN L ISPLER IN F ORTH ,
    SEIN LANGSAMER G AUL DER HIESS „H ORTH “.
    DOCH JÜNGST AUF DER B RÜCKE
    STACH DEN EINE M ÜCKE ,
    DA RANNTE ER BIS G LASGOW -N ORTH !
    Schirm Y: D AS IST DOCH KEIN S ONETT ; DAS IST BLOSS EIN L IMERICK . EINEN SO KINDISCHEN F EHLER WÜRDE ICH NIE MACHEN .
    Schirm X: N UN , WISSEN S IE , G EDICHTE WAREN NIE MEINE S TÄRKE .
    Schirm Y : M AN BRAUCHT IN DER D ICHTUNG NICHT BESONDERS BESCHLAGEN ZU SEIN , UM DEN U NTERSCHIED ZWISCHEN L IMERICK UND S ONETT ZU KENNEN .
    Schildkröte: S PIELEN S IE S CHACH ?
    Schirm X: W AS IST DENN DAS FÜR EINE F RAGE ? I CH SCHREIBE EINE DREISTIMMIGE S CHACHFUGE FÜR S IE , UND S IE FRAGEN MICH , OB ICH S CHACH SPIELE !
    Schildkröte: I CH HABE MEINEN K ÖNIG AUF e1 UND KEINE ANDEREN F IGUREN . S IE HABEN NUR I HREN K ÖNIG AUF —
    Schirm Y: S CHACH MACHT MICH WAHNSINNIG . R EDEN WIR ÜBER G EDICHTE .
    Schildkröte: D IE ERSTE Z EILE I HRES S ONETTS LAUTET : „V ERGLEICH ICH DICH MIT EINEM S OMMERTAG “; WÄRE DA „L ENZTAG “ NICHT EBENSOGUT ODER BESSER ?
    Schirm X: I CH LIESSE MICH OFFEN GESAGT LIEBER MIT EINEM S CHLUCKAUF VERGLEICHEN , AUCH WENN ER NICHT INS V ERSMASS PASST .
    Schildkröte: U ND „ EIN W INTERTAG “? D AS WÜRDE DOCH GUT PASSEN .
    Schirm Y : I N KEINER W EISE . M IR GEFÄLLT „S CHLUCKAUF “ VIEL BESSER . A PROPOS ICH KENNE EIN GUTES M ITTEL GEGEN S CHLUCKAUF . W OLLEN S IE ES HÖREN ?
    Achilles: Ich weiß, wer wer ist! Offensichtlich antwortet Schirm X einfach mechanisch und muß deshalb Turing sein.
    Krebs: Durchaus nicht. Ich meine, daß Schirm Y Turing ist und Schirm X Babbage. 
    Schildkröte: Ich glaube, keiner von beiden ist Babbage — ich glaube, auf beiden Schirmen ist Turing!
    Autor: Ich bin mir nicht sicher, wer auf welchem Schirm ist — ich glaube, beide sind immerhin ziemlich rätselhafte Programme.
    (Während sie sprechen, öffnet sich die Wohnzimmertür, gleichzeitig öffnet sich auf dem Bildschirm ein Bild derselben Tür. Durch die Tür auf dem Schirm kommt Babbage. Gleichzeitig kommt durch die wirkliche Tür Turing in Lebensgröße herein.)
    Babbage: Der Turing-Test führte zu nichts, deshalb beschloß ich zurückzukommen.
    Turing: Der Babbage-Test führte zu nichts, deshalb beschloß ich zurückzukommen.
    Achilles: Aber Sie waren zuerst in dem Klug-Dumm. Was geht hier vor? Wie kommt es, daß Babbage im Klug-Dumm ist, und Turing jetzt wirklich? Revolutionäre Inversionen Creieren Extreme Rollen-Confusion. Aehnliches Radierte Escher.
    Babbage: A propos Inversionen: wie

Weitere Kostenlose Bücher