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Goethe war’s nicht

Goethe war’s nicht

Titel: Goethe war’s nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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Umständen hätte Maria ihm das nicht abgenommen. Doch sie wusste, wenn’s hart auf hart kam, tickte ihr Simon anders. „In der Küche läuft Kaffee. Mischa ist im Badezimmer.“
    „Der ist auch schon auf? Hätte ich jetzt nicht gedacht, nach alledem, gestern.“
    Frau Saric hatte dem Oberkommissar bei einer Tasse Kaffee ihre Personalien gegeben und fünfzig Euro für nichtgetane Arbeit kassiert. Man melde sich, wenn sie das nächste Mal gebraucht werde.
    Um sich ungestört unterhalten zu können, wurde Fabiana Brötchen holen geschickt. Vorher hatte sie aber noch die Handwerkerrechnung und die Kontaktdaten vom Gärtner heraussuchen müssen. Schmidt-Schmitts Hoffnung, im Umkreis derer auf eine heiße Spur zu stoßen, hielt sich aber schwer in Grenzen.
    „Gut, dann wollen wir mal“, eröffnete Herr Schweitzer, „was machen wir jetzt?“
    Maria: „Na ja, da wäre ja noch der Anruf der Entführer heute Mittag, was immer die unter Mittag verstehen.“
    „Nein, das meine ich nicht“, erwiderte ihr Freund. „Wollen wir nicht doch besser die Polizei verständigen? Das bringt doch alles nichts.“
    „Wir wollten doch noch mal zum Parkplatz fahren“, erinnerte der Oberkommissar. „Außerdem komme ich in Teufels Küche, wenn das hier rauskommt. Die Frage, warum wir sie erst jetzt verständigt haben, höre ich schon in meinen Ohren. Ganz zu schweigen davon, dass ich mich ja gestern bei meinem Vorgesetzten mit einer Magenverstimmung abgemeldet habe.“
    Herr Schweitzer: „Und da wäre noch unser Verdacht, die Entführer haben in unmittelbarer Nachbarschaft zumindest eine Kontaktperson, die sie über die Ereignisse in diesem Haus informiert.“
    „Okay“, entschied Schmidt-Schmitt, „warten wir den Anruf ab, dann können wir uns immer noch entscheiden.“
    „Dann sollten wir aber sofort zum Parkplatz aufbrechen. Mittag ist ja bald und vielleicht haben die noch eine Forderung ohne Zeitaufschub in petto“, schlug Herr Schweitzer vor.
    Abrupt erhob sich der Oberkommissar. „Du hast Recht, Simon. Das Handy kann ich ja mitnehmen. Gehen wir.“
    „Und wenn wir zurück sind“, wandte sich der Sachsenhäuser Detektiv an seine Freundin, „werde ich einen Bärenhunger haben.“
    „Schon klar.“
    Von unterwegs rief Schmidt-Schmitt einen Kollegen an und bat um die Überprüfung von Frau Saric, dem Gärtner Heinz Kaltenthal, der Firma, die das Badezimmer renovierte, und dem Handwerksbetrieb Rainer Bauer aus Neu-Isenburg. „Ja, das volle Programm. Danke, Claus, du hast was gut bei mir.“
    Der Parkplatz lag verlassen in der spärlichen Vormittagssonne. Lediglich leere Zigarettenschachteln unterschiedlichen Verwitterungsgrades, Getränkedosen – vornehmlich Bier – und gebrauchte Kondome lagen verstreut auf dem Asphalt. Dann durchkämmten sie die nähere Umgebung. Doch auch im lichtgesprenkelten Schatten der Bäume fanden sie nichts, was selbst bei großzügiger Auslegung den Entführern hätte zugeordnet werden können.
    Herr Schweitzer: „Vielleicht sind Fingerabdrücke am Einkaufswagen.“
    „Babbel net“, erwiderte Schmidt-Schmitt ungehalten. „So blöd können die gar nicht sein.“
    „War bloß so ne Idee.“ Er hätte jetzt noch hinzufügen können, dass Mischa ja auch Fingerabdrücke auf dem Brief und dem luftgepolsterten Umschlag in Betracht gezogen hatte. Doch das ließ er schön bleiben. Wenn Mischa so unwirsch auf seinen Vorschlag reagierte, war mit ihm nicht gut Kirschen essen. Das wusste Herr Schweitzer nur zu gut, schließlich kannten sie sich schon ein paar Tage.
    „Schon gut, Simon. Fahren wir zurück.“
    Kaum dass Herr Schweitzer vor der Sachsenhäuser Warte nach rechts in den Landwehrweg abgebogen war, klingelte gänzlich unerwartet das Entführer-Handy. „Wie? Jetzt schon?“, entfuhr es dem Oberkommissar. „Da bin ich aber gespannt.“
    Er musste erst den Sicherheitsgurt lösen, um an das Gerät in der Tasche seiner Lederjacke zu gelangen. „Ja?“
    „Stimmt auf den Cent genau – das Geld. Wir haben nun den Alten. Gil kommt heute um Mitternacht frei. Bei Kuno Fornet wird’s teurer. Fünf Millionen Euro. In kleinen gebrauchten Scheinen. Wir rufen morgen wieder an. Ende.“
    Herr Schweitzer hatte fast alles mitgehört. „Hab ich da eben richtig verstanden? Fünf Millionen?“
    „Hast du. Und in kleinen Scheinen.“
    Herr Schweitzer pfiff durch die Zähne. „Ne Stange Geld. Da hätte meine Oma lange für Panzer stricken müssen.“
    Wortlos fuhren sie die letzten paar hundert Meter,

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