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Goetheglut: Der zweite Fall für Hendrik Wilmut

Goetheglut: Der zweite Fall für Hendrik Wilmut

Titel: Goetheglut: Der zweite Fall für Hendrik Wilmut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Köstering
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Sie eigentlich auch etwas
anderes sagen als ›Was‹?«
    Seine Augen funkelten. »Natürlich
kann ich das.«
    »Gut, dann versuchen Sie’s doch
mal!«
    »Frau Büchler, bitte …«, warf Lehnert
ein.
    Sie hob entschuldigend die Hand.
    »… dann rufen Sie endlich Ihren
Anwalt an.«
    »Gerne«, antwortete Hanna, »wenn
Ihr Herr Oberkommissar mal die Hand vom Telefon nehmen würde.«
    Meininger zog seine Hand zurück,
stand auf und ging hinaus. Auch Kriminalrat Lehnert verschwand, er hatte zu tun.
Ja, alle hatten ›zu tun‹. Bis auf die Uniformierte, die auf einem Stuhl neben der
Tür saß.
    Hanna griff zum Hörer. Sophie war
nicht erreichbar. Dafür aber Tante Gesa, die sofort einen Anwalt besorgen wollte,
das sei kein Problem.
    Meininger kam zurück. Sie warteten
schweigend. Der Kriminaloberkommissar beschäftigte sich damit, seine italienischen
Schnürsenkel zu lösen und anschließend wieder sorgfältig zusammenzuknüpfen. Dann
holte er einen Kamm aus der Gesäßtasche und fuhr sich damit wiederholt durch seine
Klebefrisur, was diese allerdings nicht verbesserte. Seine aztekenartige Gesichtsbräune
wurde lediglich durch einige herunterrieselnde Schuppen getrübt. Hanna trank die
Wasserflasche leer. Danach musste sie auf die Toilette, die Uniformierte begleitete
sie. Wieder zurück im Verhörzimmer, wartete sie erneut eine Viertelstunde, während
sich der Kriminaloberdandy die Fingernägel feilte. Endlich öffnete sich die Tür
und ein extrem dicker Mann trat ein.
    »Sie schon wieder!«, rief Meininger.
    »Ja, ich bin so eine Art Familienanwalt.«
    Er kam auf Hanna zu. »Guten Tag,
Dr. Franke, Ihre Tante hat mich geschickt!«
    »Sie ist zwar nicht meine Tante, aber gut, dass Sie da sind.« Hanna gab ihm die Hand.
    Kriminalrat Lehnert kehrte ebenso
zurück. Er trug eine Akte in der Hand, die er vor Meininger auf den Tisch legte
und stumm mit dem Finger darauf zeigte. Der öffnete sie kurz. Ein Grinsen ging über
sein Gesicht. »Können wir jetzt mal anfangen?«, fragte er.
    »Aber gerne, Herr Kriminaloberkommissar!«,
antwortete Dr. Franke und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Hanna wunderte sich,
dass das Sitzmöbel seinem Gewicht standhielt.
    »Frau Büchler, wir haben Sie gesucht«,
sagte Meininger, »wir haben Frau Dr. Kessler observiert, weil wir wissen, dass Sie
befreundet sind. Wo haben Sie sich in den letzten beiden Tagen aufgehalten?«
    »Moment bitte …«, unterbrach Dr.
Franke, »zunächst möchte ich klarstellen, dass meine Mandantin keine Ahnung davon
hatte, dass nach ihr gesucht wurde, die Fahndung verlief ja wohl nicht öffentlich,
über die Medien, oder …?« Er sah Kriminalrat Lehnert an.
    Der schüttelte den Kopf.
    »Existiert ein Haftbefehl gegen
Frau Büchler?«
    »Nein.«
    »Gut, meine Mandantin hat eine Freundin
besucht, wer das ist, spielt hier keine Rolle. Im Übrigen möchte ich zuerst wissen,
was Sie meiner Mandantin vorwerfen!«
    Lehnert gab Meininger einen Wink.
    »Frau Büchler wird vorgeworfen,
zusammen mit Herrn Wilmut den Tod von Fedor Balow aus Tiefurt durch Vergiften mit
Insulin herbeigeführt zu haben.«
    Hanna schluckte.
    »Beweise?«, fragte Dr. Franke.
    »Erstens habe ich einige Erkundigungen
über Frau Büchler eingeholt. Sie arbeitet bei Maropharm im Bereich Diabetespräparate,
insofern hat sie Kenntnisse über die Wirkung von Insulin und auch Zugang zu entsprechenden
Medikamenten.«
    Hanna wurde blass. Dr. Franke machte
eine beruhigende Handbewegung. »Diese Kenntnisse haben viele Leute«, sagte er, »Ärzte,
Krankenschwestern und so weiter. Außerdem sind die Kenntnisse und die Gelegenheit
zu einem Verbrechen noch lange kein Beweis dafür, dieses auch tatsächlich begangen
zu haben.«
    »Stimmt, aber zwei Fingerabdrücke
von Frau Büchler auf einem Glas in der Spülmaschine von Fedor Balow, das ist ein
Beweis.« Meininger öffnete die Akte und schob sie Dr. Franke über den Tisch.
    »Woher haben Sie Frau Büchlers Fingerabdrücke?«
    Hanna hob die rechte Hand. Ihre
Fingerbeeren waren geschwärzt.
    Der Kriminalrat räusperte sich.
»Wir haben vermutet, dass Frau Büchler Herrn Wilmut bei der Tat geholfen hat, schließlich
sind die beiden … oder besser, waren die beiden verlobt, deswegen haben wir
sie gesucht. Die Vermutung hat sich ja nun bestätigt.«
    Der Anwalt nickte und begann, die
Akte zu studieren. » Auch in der Spülmaschine?«
    »Genau. Hatten wir ja schon einmal.
Zwei Gläser, gleiche Bauart, eines mit Herrn Wilmuts Fingerabdrücken, das andere
mit den

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