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Goetheruh

Goetheruh

Titel: Goetheruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Koestering
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»es gibt sowieso eine Garderobe, die integrieren wir dann in das Sicherheitssystem und erweitern sie ganz nebenbei ohne große Ankündigung zur Zwangsabgabe. Das heißt, es geht kein Besucher mehr ins Goethemuseum mit irgendeiner Tasche, einem Mantel, einer Jacke oder dergleichen. Danke, Hendrik!«
    Dorst und ich nickten zufrieden.
    Bevor Martin Wenzel etwas einwenden konnte, fuhr Benno fort: »Um das Budget kümmere ich mich, und Sie, Wenzel, sorgen bitte dafür, dass das System lückenlos funktioniert, sonst macht es keinen Sinn!«
    »Das müsste allerdings schnell geschehen, bevor der Täter wieder zuschlägt«, fügte Dorst hinzu.
    »Richtig. Wenzel, ich gebe Ihnen drei Tage Zeit, also bis nächsten Freitag, vor dem Wochenende muss alles stehen. Wenn Sie Hilfe brauchen, melden Sie sich. Das Projekt hat höchste Priorität.« Da war er, der eloquente Macher.
    »Na gut«, stieß Wenzel trotzig hervor, während ich begann, mich über meinen zweiten Kloß herzumachen.
    »Wie sicher ist eigentlich die Alarmanlage?«, erkundigte sich Benno.
    Der Hauptkommissar antwortete: »Ich habe mir die Technik genau angesehen. Alle Außentüren und Fenster sind mit einem Sensor versehen, inklusive Keller- und Dachfenster sowie jene zu den Innenhöfen. Sobald eine Erschütterung oder Berührung wahrgenommen wird, löst der Alarm aus.«
    »Bewegungsmelder im Inneren des Gebäudes?«, fragte ich.
    »Nein, so etwas gibt es nicht. Sonst sind da nur noch die bereits von Wenzel erwähnten Lichtschranken an den Türen zum Sterbe- und zum Arbeitszimmer.«
    »Wo erfolgt die Alarmmeldung, nur außen am Haus durch Sirenen oder durch eine Standleitung zur Polizei?«, wollte Benno wissen.
    »Durch eine direkte Leitung ins Polizeipräsidium, die Alarmzentrale ist 24 Stunden am Tag besetzt.«
    »Sehr schön. Und die Anlage ist sicher? Ich meine, so was wie Fehlalarm oder technische Defekte sind ausgeschlossen?«
    »Davon kann man zwar ausgehen, aber nichts ist hundertprozentig. Wir überprüfen zur Zeit die Qualitätssicherung beim Hersteller in Leipzig. Angeblich arbeiten die nach einem Qualitätsmanagement-System, bei dem maximal 3,4 Fehler auf eine Million Alarmfälle kommen. Morgen wissen wir mehr.«
    »Diese 3,4 Fehler sind dann aber nicht näher definiert«, sinnierte ich, »das könnten Fehler in Form eines Fehlalarms oder eines nicht gemeldeten Alarms sein, richtig?«
    »Vollkommen richtig.«
    »Und wie ist er an den Fußschemel aus dem mit Lichtschranken gesicherten Sterbezimmer gekommen?«
    »Nun, das liegt an der sehr intelligenten Konstruktion«, meinte Siggi Dorst sarkastisch. » Über dem Gitter sind Lichtschranken angebracht, aber nicht im Gitter. Der Kerl hat mit einem Werkzeug kurzerhand das Gitter entfernt, übrigens sehr fachmännisch, und ist dann unter den Lichtschranken durchgetaucht.«
    »Wieso bitte sind denn nicht in der gesamten Tür Sensoren installiert?«
    Wenzel zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    Ich legte mein Besteck zur Seite. »Ich bin ehrlich gesagt sehr besorgt. Wir wissen bisher fast nichts über den Täter und seine Methoden. Auch wenn das jetzt hart klingt, aber sollten wir das Goethemuseum nicht für einige Zeit komplett schließen?«
    »Aber Herr Wilmut!« Martin Wenzel war empört.
    »Moment mal, ganz langsam«, ging Benno sofort dazwischen, »daran haben wir auch schon gedacht, Hendrik. Ich halte das für ein probates Mittel, und Siggi … äh, der Hauptkommissar hält es für die effektivste Maßnahme überhaupt, logischerweise. Aber Blume hat es abgelehnt. Und er hat so viel Einfluss bei OB Gärtner, dass ich mich nicht durchsetzen konnte. Also vergiss es bitte!«
    Ich schaute skeptisch in die Runde und Wenzel stopfte sich zufrieden eine Kartoffel in den Mund.
    Der Hauptkommissar meldete sich noch einmal zu Wort: »Wir sollten übrigens damit rechnen, dass wir’s mit mehreren Tätern zu tun haben. Drei Bilder aus einem so gut gesicherten Gebäude zu entwenden ist keine Kleinigkeit. Und egal, ob die Beute auf dem Schwarzmarkt verkauft werden soll oder ein Lösegeld gefordert wird, so was macht man schlecht allein.«
    Dorst schien ein guter Mann zu sein, mein Respekt für ihn stieg kontinuierlich. Am liebsten hätte ich ein zweites Bier getrunken, doch ich musste einen klaren Kopf behalten für die Analyse der Täter-Lyrik. Nachdem alle fertig gegessen hatten, schloss Benno die Runde.
    »Gut, meine Herren, ich danke für die Diskussion. Jeder weiß, was er zu tun hat. Sobald sich Neuigkeiten

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